Sonnenstich oder Hitzschlag: Schutz und Erste Hilfe

Endlich warm! Doch Vorsicht: Bei zu viel Sonne und Hitze drohen Hitzekollaps, Sonnenstich oder sogar Hitzschlag. Und das kann lebensgefährlich sein. Wir haben dir die wichtigsten Infos zusammengefasst, damit du sicher durch den Sommer kommst.

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Endlich warm! Doch Vorsicht: Bei zu viel Sonne und Hitze drohen Hitzekollaps, Sonnenstich oder sogar Hitzschlag. Und das kann lebensgefährlich sein. Wir haben dir die wichtigsten Infos zusammengefasst, damit du sicher durch den Sommer kommst.

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Unschöne Sommerbegleiter: Sonnenstich oder Hitzschlag

Das kennen wir alle: Das Thermometer zeigt 30°C an, wir genießen die Zeit draußen, machen vielleicht eine Runde Sport und freuen uns über den tollen Sommertag – und schwupps ist vergessen, dass die Sonne zwar Psyche und Körper guttut, aber auch ihre Tücken hat.

Denn wenn die Temperaturen hochklettern, und du länger direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt bist, strengt das deinen Körper ganz schön an. Vor allem die Mittagshitze kann gefährlich werden.

Schatten und Trinken sind jetzt das A und O. Wer das vergisst, riskiert einen Hitzekollaps, Sonnenstich oder Hitzschlag. Besonders der Hitzschlag kann zu einem Notfall werden, bei dem du unbedingt ärztliche Hilfe brauchst. Also besser gar nicht so weit kommen lassen.

So entstehen Hitzekollaps, Sonnenstich oder Hitzschlag

Damit du Hitzekollaps, Sonnenstich oder Hitzschlag verhindern kannst, ist es wichtig zu wissen, wie sie entstehen und zusammenhängen. Weiter unten haben wir praktische Tipps für dich, damit es erst gar nicht so weit kommt.

Wenn dein Kopf und Nacken zu lange ungeschützt der Sonne ausgesetzt sind, kann ein Hitzestau im Kopf entstehen. Die Folge: Die Hirnhäute, die unter der Schädeldecke liegen, können gereizt werden oder sich im schlimmsten Fall entzünden. Dadurch kann das Hirn anschwellen – und zu einem erhöhten Hirndruck führen.

Besonders gefährdet sind Babys und Kleinkinder. Sie haben erst wenig oder noch feines Haar. Außerdem ist ihre Schädeldecke dünner und auch die Fontanelle, die Knochenlücke am Kopf des Kindes, ist noch offen. Grundsätzlich gilt ohnehin für kleine Kinder: Sonnenhut auf, am besten mit Nackenschutz, und möglichst im Schatten aufhalten.

Auch Erwachsene mit wenig Haarwuchs oder Glatze haben ein höheres Risiko. Auch für sie gilt unbedingt: Mütze aufsetzen.

Starkes Schwitzen, Überanstrengung und Dehydrierung sind gerade bei heißen Sommertemperaturen Ursachen eines Hitzekollaps (auch Hitzesynkope genannt). Der Körper verliert Flüssigkeit und Elektrolyte und ist belastet; die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung des Gehirns sind gemindert. All das kann dazu führen, dass der Kreislauf zusammenbricht und Betroffene das Bewusstsein verlieren. Die gute Nachricht: Ein Hitzekollaps ist nicht so gefährlich wie ein Hitzschlag, in der Regel erholen sich die Betroffenen schnell. Dennoch: Auch einen Hitzekollaps solltest du ernst nehmen und ggf. ärztlich abklären, v.a., wenn er öfter auftritt.

Ein Hitzschlag droht, wenn ein Sonnenstich besonders stark ist und nicht behandelt wird. Während der Sonnenstich nur die Hirnregion betrifft, reagiert bei einem Hitzschlag dein gesamter Körper. Die Schweißproduktion stoppt, so dass die Körpertemperatur bis auf 40°C ansteigen kann. Die Haut wird trocken, rot und ist heiß – ein Zeichen, dass der Körper die Temperatur nicht mehr regulieren kann. Es handelt sich um einen absoluten Notfall mit Lebensgefahr – unabhängig davon, ob es sich um einen klassischen Hitzschlag oder einen Anstrengungshitzschlag handelt. Der Unterschied: Der klassische Hitzschlag ist v.a. durch eine hohe Temperatur bedingt. Ältere, chronisch kranke oder übergewichtige Menschen sind besonders gefährdet, ebenso Kinder. Der Anstrengungshitzschlag trifft dagegen eher junge und gesunde Erwachsene, die sich überanstrengt haben. Hitze begünstigt dies, da sie dem Körper zusätzlich einiges abverlangt.

Symptome bei Sonnenstich oder Hitzschlag und Hitzekollaps

Je nachdem wie sich zu viel Sonne und Hitze auswirken, reagiert der Körper. An folgenden Symptomen kannst du einen möglichen Hitzekollaps, Sonnenstich oder Hitzschlag erkennen. U. U. treten die Symptome auch in Kombination auf. Im Zweifel solltest du immer eine Ärztin oder einen Arzt anrufen.

  • Schwindel
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Kühle Körperhaut
  • Roter, heißer Kopf
  • Kopfschmerzen
  • Achtung bei Bewusstseinsstörungen bzw. Benommenheit und einem steifen Nacken: Anzeichen, dass der Sonnenstich besonders stark ist

Es ist möglich, dass die Symptome auch erst mit Verspätung auftreten, d. h. wenn Betroffene längst im Schatten oder im Haus sind. Also auch dann auf entsprechende Reaktionen achten, wenn du weißt, dass sich jemand vorher länger draußen aufgehalten hat.

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Schneller Puls
  • Niedriger Blutdruck
  • Blässe
  • Verlust des Bewusstseins
  • Starkes Schwitzen und dadurch verringertes Blutvolumen. Hände und Füße weniger durchblutet und wirken kalt, blass, schweißig.

Wichtig: Schwitzen und feuchte Haut als Unterscheidungsmerkmal zum Hitzschlag!

  • Unterschied zum Hitzekollaps: Heiße und trockene Haut; betroffene Person kann kaum oder nicht mehr schwitzen
  • Temperatur steigt auf über 40°C
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Niedriger Blutdruck
  • Atmung und Herzschlag schnell
  • Muskelkrämpfe
  • Orientierungslosigkeit, Bewusstseinsstörung oder Bewusstlosigkeit

Wichtig zu wissen: Ein klassischer Hitzschlag muss nicht direkt in Folge der Hitze auftreten. Er kann sich auch über 1 oder 2 Tage ankündigen. Betroffene fühlen sich z. B. schwach, erbrechen sich oder sind benommen. Anders ist es beim Anstrengungshitzschlag. Dieser kommt meist plötzlich und ohne Vorwarnung.

Erste Hilfe: So handelst du richtig

Damit du den Sommer unbeschwert genießen kannst, haben wir Tipps für dich, wie du Hitzekollaps, Sonnenstich oder Hitzschlag verhindern kannst. Und wenn es doch passiert: Was du im Notfall tun musst.

Vorbeugen ist besser

Klar, die beste Erste Hilfe ist natürlich, einen Hitzekollaps, Sonnenstich oder Hitzschlag ganz zu verhindern. So schützt du dich an heißen Sommertagen:

  • Achte auf Sonnenschutz für Kopf und Nacken.
  • Vermeide die Mittagshitze. Das gilt ganz besonders für Kinder oder geschwächte Personen.
  • Halte dich lieber im Schatten auf als in der direkten Sonne.
  • Vorsicht bei Sport oder körperlicher Belastung bei großer Hitze: Geh z. B. lieber morgens oder abends laufen.
  • Viel trinken: Am besten sind Wasser, Saftschorlen oder ungesüßter Tee. Auf Alkohol oder Kaffee eher verzichten. Mehr zu empfohlenen Trinkmengen, auch bei Kindern, kannst du in unserem Artikel „Welches Wasser und wie viel trinken?“ nachlesen.
  • Leichte Kost, Suppen sowie Obst und Gemüse essen: weniger Belastung für den Körper. Salzhaltige Brühen oder auch Salzstangen können einen evtl. Elektrolytmangel nach viel Schwitzen ausgleichen.
  • Am besten Kleidung tragen, die leicht und luftdurchlässig ist.
  • Abkühlung bringen z. B. Arm- oder Fußbäder. Lüften solltest du früh morgens oder abends, wenn die Luft nicht mehr so aufgeheizt ist.
  • Niemals Kinder oder geschwächte Personen im Auto zurücklassen; auch keine Haustiere. Das Auto heizt sich schnell auf – es droht Lebensgefahr.

Sonnenstich oder Hitzschlag: Im Notfall richtig handeln

Manchmal unterschätzen wir Sonne und Hitze. In jedem Fall gilt: Bring die betroffene Person raus aus der Sonne und an einen kühlen Ort! Und beim Verdacht auf einen Hitzschlag immer den Notruf wählen!

Darauf musst du außerdem in der Erstversorgung achten:

  • Kopf und Nacken schonen: auf den Rücken legen, mit leicht erhöhtem Kopf und Oberkörper, um das Gehirn zu entlasten.
  • Abkühlen: Kopf und Nacken kühlen, evtl. auch den Körper. Aber niemals Ice Packs ohne z. B. Stoff-Ummantelung direkt auf die Haut, das kann zu Erfrierungen führen.
  • Da sein: Beruhigen und die betroffene Person, v.a. Kinder, nicht allein lassen.
  • Flüssigkeit: lauwarme Flüssigkeit zu trinken geben.

Wichtig: Sollte die betroffene Person bewusstlos werden, Notärztin bzw. Notarzt rufen! Das gilt auch dann, wenn sich die Symptome nicht besser.

  • Schocklage: Person auf den Rücken legen und die Beine hoch. Das verbessert die Durchblutung im Gehirn.
  • Abkühlen: Luft zu fächern, kühle Tücher auf Arme, Beine, Nacken und Leiste. Achtung: Falls die betroffene Person schon friert, dann keine weitere Abkühlung.
  • Flüssigkeit: Lauwarme Flüssigkeit, möglichst mit vielen Elektrolyten, zu trinken geben. Am besten schlückchenweise. Ausnahme: Person erbricht – hier besteht die Gefahr, dass die Person sich verschluckt.

Wichtig: Wenn keine Besserung eintritt und generell bei Unsicherheit: Notruf wählen!

Die Erste Hilfe ähnelt der beim Hitzekollaps. Der Unterschied: Ein Hitzschlag kann schnell lebensgefährlich werden. Beim Verdacht immer eine Ärztin oder einen Arzt rufen. Besonders gefährdet sind Kinder und ältere oder geschwächte Personen.

  • Bei vollem Bewusstsein: Schocklage (siehe auch Hitzekollaps)
  • Bei Bewusstlosigkeit: Atmung und Herzschlag prüfen! Wenn beides da, betroffene Person in stabile Seitenlage legen. Falls nicht: Sofort Notruf wählen und solange reaninmieren, bis die Notärztin oder der Notarzt da ist oder die Person wieder selbstständig atmet!
  • Abkühlung: Enge Kleidung lockern. Etwas Kühles auf Arme, Beine, Nacken oder Leiste legen (siehe Hitzekollaps).
  • Flüssigkeit: Ist die betroffene Person bei Bewusstsein, gib ihr etwas Lauwarmes zu trinken. Das gleicht das typische Schwitzen aus. Achtung bei Erbrechen. Dann besteht die Gefahr des Verschluckens (siehe Hitzekollaps).

Wichtig: Notruf wählen – schnelle medizinische Hilfe rettet Leben! Es besteht das Risiko eines lebensbedrohlichen Hirnödems.

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