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Erektionsstörungen – Kopfkino statt Stehvermögen
Hauke van Göns ist 19, als er zum 1. Mal eine Erfahrung macht, über die Männer selten offen sprechen: sein Körper funktioniert beim Sex nicht wie erwartet. Anfangs sucht er nach einer medizinischen Erklärung, doch schnell wird klar: Es gibt keinen Befund, keine körperliche Ursache. Die Blockade sitzt im Kopf. Fachleute sprechen in diesem Fall von einer erektilen Dysfunktion, einer Form der sexuellen Funktionsstörung. Mit Anfang 30 versteht Hauke dank einer Therapie, dass seine Erektionsstörungen auch eng mit seiner Depression zusammenhängen. Nähe und Intimität muss er neu für sich definieren. In seinen Beziehungen lernt er, dass Penetration nicht alles ist und dass guter Sex nicht vom perfekten „Stehvermögen“ abhängt. Heute bricht er das Schweigen, um anderen Männern Mut zu machen.
Jetzt mal ehrlich: Wie verändert sich Sex und Partnerschaft, wenn die Erektion ausbleibt?
Wie Hauke gelernt hat, offen mit seiner sexuellen Funktionsstörung umzugehen, und warum das nicht das Ende eines erfüllten Sexuallebens bedeutet, erzählt er in unserem Gespräch. Gemeinsam mit Paar- und Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning sprechen wir darüber, wie sehr Männlichkeitsbilder und Leistungsdruck unsere Sexualität prägen, welche Ursachen für Erektionsstörungen es gibt, warum die Psyche eine so große Rolle spielt und wie Paare Intimität jenseits von Penetration neu entdecken können.