Sojadrink und Milchersatz

Ob Laktoseintoleranz oder ethische Bedenken: Viele streichen Kuhmilch vom Speiseplan und steigen auf vegane Alternativen um. Vom beliebten Sojadrink bis zur Macadamiamilch – welche Milchalternativen gibt es?

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Ob Laktoseintoleranz oder ethische Bedenken: Viele streichen Kuhmilch vom Speiseplan und steigen auf vegane Alternativen um. Vom beliebten Sojadrink bis zur Macadamiamilch – welche Milchalternativen gibt es?

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Alles, was du über Sojadrinks wissen solltest

Ein pflanzlicher Milchersatz aus Sojabohnen, an dem sich die Geister scheiden: Manche schätzen Soja wegen seiner angeblich gesundheitlichen Vorzüge und guten Nährwerte. So haben Getränke auf Sojabasis z. B. in China und Japan eine lange Tradition. Andere stufen Soja wiederum als gesundheitsgefährdend ein. Fest steht: Das Getränk aus Sojabohnen ist ein super Proteinlieferant. Und eine gute Alternative für Menschen, die empfindlich auf Milcheiweiß reagieren oder einen hohen Cholesterinspiegel haben.

Für die Herstellung werden die Sojabohnen eingeweicht, püriert, gekocht und filtriert. Der Anbau von Soja ist jedoch umstritten: Hauptanbaugebiete sind Nord- und Südamerika. Meist sind Importe aus diesen Regionen gentechnisch verändert und wachsen in gigantischen Monokulturen. Auch muss immer mehr Regenwald für den Anbau von Soja weichen. Wer auf Soja setzen möchte, sollte nach Produkten aus europäischem oder regionalem Bio-Anbau Ausschau halten. Die Bohne bevorzugt ein feuchtwarmes Klima und gedeiht in einigen Regionen, z. B. in Bayern und Baden-Württemberg.

Sojadrinks enthalten nicht einmal halb so viele Kalorien wie Kuhmilch – außerdem ist die Milchalternative reich an ungesättigten Fettsäuren, Folsäure und dem sekundären Pflanzenstoff Isoflavon. Zudem wird Soja meist in riesigen Monokulturen angebaut und ist oft gentechnisch verändert – beides keine guten Argumente für Soja. Als stark industriell verarbeitetes Produkt sollte der Sojadrink ohnehin nicht täglich konsumiert werden. Soja gehört außerdem zu den kennzeichnungspflichtigen Allergenen und ist deshalb für viele Menschen komplett tabu.

Sojabohnen enthalten allergene Substanzen, die bei Betroffenen Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Neurodermitisschübe, Asthma oder sogar einen anaphylaktischen Schock auslösen können. Alle Sojaprodukte sowie Lebensmittel, die Bestandteile von Soja enthalten, sind bei einer Allergie tabu.

Auch Kreuzallergien können auftreten – vor allem Menschen mit einer Birkenpollenallergie kann Soja schwer zu schaffen machen. Das Protein in den Drinks ist identisch mit dem von Birkenpollen.

Aufgrund der Zusammensetzung sind Sojadrinks kein vollwertiger Milchersatz für Säuglinge und Kleinkinder. Sie enthalten weniger Kalzium als Kuhmilch und weder Vitamin B12 noch Vitamin C – langfristig kann es gerade bei Kindern zu Mangelerscheinungen kommen. Außerdem können Sojaprodukte blähend wirken. Und der hohe Gehalt des umstrittenen Isoflavon kann möglicherweise die kindliche Entwicklung beeinträchtigen.

Aussagekräftige Studien gibt es derzeit nicht, doch es wird vermutet, dass ein dauerhaft hoher Sojakonsum möglicherweise in den Gehirnstoffwechsel eingreift und z. B. Demenzerkrankungen begünstigt. Auch die Frage, ob Soja vor Krebserkrankungen schützt oder sie eher begünstigt, ist noch nicht abschließend geklärt.

Soja enthält reichlich Isoflavone, deren Wirkung umstritten und noch nicht abschließend geklärt ist. Es sind gelbliche Pflanzenfarbstoffe, die zur Gruppe der Phytoöstrogene zählen und dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähnlich sind. Im menschlichen Körper entfalten sie eine hormonähnliche Wirkung und beeinflussen möglicherweise den menschlichen Hormonhaushalt. Lange Zeit standen diese Substanzen in dem Ruf, vor hormonabhängigen Krebsarten wie Brust- oder Prostatakrebs zu schützen. Neuere Untersuchungen können diese Vermutung allerdings nicht bestätigen. Auch deren Wirksamkeit bei Wechseljahresbeschwerden konnte noch nicht wissenschaftlich bewiesen werden.

Im Gegenteil: Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung warnt ausdrücklich vor der Einnahme isolierter Isoflavone in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. Solch hohe Dosierungen werden beim gelegentlichen Verzehr von Soja nicht erreicht. Gelegentlich wird ein hoher Sojakonsum mit einem nachfolgendem Brustwachstum oder sogar Unfruchtbarkeit bei Männern in Zusammenhang gebracht. Auch die Schilddrüse könnte in ihren Funktionen beeinträchtigt sein.

Weitere Alterna­tiven zu Sojadrinks und zur Milch

Tipp: Diese Alternativen eignen sich nicht nur super als erfrischendes Getränk, sondern auch zum Kochen und Backen!

Getreidedrinks aus Reis, Hafer, Dinkel und Hirse

Als beliebte Alternative zu Kuhmilch werden Getreidedrinks aus dem vollen Korn hergestellt: Das Getreide wird geschrotet und mit Wasser gekocht. Der Geschmack des ursprünglichen Getreides bleibt dabei erhalten und die Drinks sind oft eher süß. Falls du empfindlich auf Gluten reagierst, darfst du nur Drinks aus glutenfreiem Getreide wie Reis oder Hirse trinken.

Kokosdrinks

Besonders wenn sie kalt getrunken werden, sind Kokosdrinks eine leckere und erfrischende Alternative. Sie werden mit dem gepressten Fruchtfleisch der Kokosnuss hergestellt, welches mit Wasser verdünnt wird. So entsteht das sogenannte Kokosnussextrakt. Kokosdrinks enthalten jede Menge gesunde Fettsäuren und fördern einen gesunden Cholesterinspiegel.

Macadamiadrinks

Um einen Macadamiadrink herzustellen, werden Macadamianüsse in Wasser eingeweicht und dann gründlich gewaschen. Für eine süße Note wird er mit Datteln, Honig oder Ahornsirup gesüßt und ist auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Selbstgemacht hält sich ein Macadamiadrink in einer Flasche im Kühlschrank rund 1 Woche. Der Drink enthält viele pflanzliche Proteine sowie ungesättigte Fettsäuren.

Mandelmilch und Nussdrinks

Mandelmilch ist leicht cremig und erinnert an Marzipan. Als Alternative zur Kuhmilch lässt sie sich auch leicht selbst machen und passt gut als Zutat in Smoothies und Desserts. Zur Herstellung werden gemahlene und geröstete Mandeln mehrere Stunden in heißem Wasser eingeweicht und anschließend gefiltert.

Auch aus Haselnüssen, Erdnüssen und Sonnenblumenkernen lassen sich leckere Getränke herstellen. Bei einer Nussallergie musst du allerdings auf andere pflanzliche Getränke ausweichen.

Wusstest du, dass du einen Mandeldrink auch ganz einfach selber machen kannst? Dafür benötigst du nur wenige Zutaten und einen starken Mixer. So geht’s:

  • 200 g Mandeln über Nacht in 1 l heißem Wasser einweichen
  • Dann in einem Hochleistungsmixer so lange pürieren, bis eine einheitliche, weißliche Flüssigkeit entsteht.
  • Durch ein sauberes, feines Tuch abgießen und auspressen. Fertig! Die Mandelreste kannst du trocknen und zum Backen verwenden.

Den Mandeldrink kühl lagern und innerhalb von 3 Tagen aufbrauchen. Du kannst sie auch nach Geschmack ein wenig süßen oder mit Vanille oder Zimt würzen. Super geeignet für ein leckeres und stärkendes Müsli.

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