Rauchen: Gefahren und Entwöhnung

Zigaretten lösen Glücksgefühle aus – und sind gleichzeitig Gift für deine Gesundheit. Wie gefährlich ist es, regelmäßig zu rauchen? Und was ist das Wichtigste, um erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören?

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Zigaretten lösen Glücksgefühle aus – und sind gleichzeitig Gift für deine Gesundheit. Wie gefährlich ist es, regelmäßig zu rauchen? Und was ist das Wichtigste, um erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören?

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Warum Rauchen süchtig macht

Nikotin ist ein natürlicher Bestandteil von Tabak – und macht das Rauchen zur Sucht. Durch Nikotin wird das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet und der Körper erlebt ein Gefühl von Lust und Zufriedenheit. Damit steigert sich auch das Bedürfnis, dies aufrechtzuerhalten und aufs Neue zu erleben.

  • Schon nach 7 bis 10 Sekunden erreicht Nikotin das Gehirn.
  • Die Wirkung hält etwa 20 bis 45 Minuten an.

Sobald diesem Bedürfnis nicht nachgegangen wird, reagiert der Körper mit Entzugserscheinungen. Mögliche Reaktionen sind z. B. Angst, Ärger oder Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.

Schon süchtig nach der ersten „Kippe“?

Laut Studien kann eine einzige Zigarette ausreichen, um später zur Raucherin oder zum Raucher zu werden. 2 von 3 Personen, die jemals eine Zigarette geraucht haben, werden dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wiederholen. Dabei verstärkt jede gerauchte Zigarette die Abhängigkeit und sie kann sich auch in Ritualen zeigen: Die Zigarettenpause auf der Arbeit oder nach einem guten Essen wird jede*r kennen. Gemeinsam zu rauchen kann ein Mittel der Kommunikation sein und ein soziales Miteinander fördern. Und da dies gleich doppelt schön ist, wird das Verlangen nach diesen Situationen besonders stark.

Rauchen und die Gefahren

Doch so schön Raucher-Rituale sind, schadet jede Zigarette der Gesundheit. Jährlich sterben über 120.000 Menschen an den Folgen von Tabakkonsum – dabei ist Rauchen in Deutschland das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Doch nicht nur Raucher*innen haben gesundheitliche Risiken: Auch Nichtraucher*innen leiden unter den Folgen von Passivrauch. Das sind die Gefahren durch regelmäßigen Tabakkonsum:

Durch die vielen krebserregenden Stoffe in Zigaretten können tödliche Krankheiten wie eine COPD entstehen. Dadurch wird das Leben eines rauchenden Erwachsenen im Durchschnitt um 10 Jahre verkürzt. Zudem treten Störungen der Sehkraft häufiger auf und das Immunsystem wird geschwächt.

Die größte Gefahr besteht darin, an Krebs zu erkranken. Im Tabakrauch sind circa 40 Stoffe enthalten, die direkt Krebs verursachen oder indirekt dafür verantwortlich sind – wie z. B. Kehlkopf-, Speiseröhren- oder Lungenkrebs. Übrigens: Nikotin ist zwar nicht krebserregend, macht aber stark abhängig und ist in allen Zigaretten enthalten.

Durch das Rauchen kann eine Verengung der Gefäße entstehen. Dadurch verstopfen die Arterien in den Beinen und eine Durchblutungsstörung kann entstehen. Schlimmstenfalls kann der Blutstrom im Bein komplett unterbunden werden. Dies bezeichnet man als das Raucherbein. Betroffene haben starke Schmerzen beim Laufen – im schlimmsten Fall ist eine Beinamputation die einzige Lösung.

Das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko ist bei Rauchenden deutlich höher als bei Nichtrauchenden. Ebenso das Risiko, an Asthma und chronischer Bronchitis zu erkranken.

Passivrauchen

Unter Passivrauchen versteht man das Einatmen von Zigarettenrauch, obwohl man selbst nicht raucht. Der sogenannte Nebenstromrauch, der mit dem Rauch der Zigarette entweicht oder beim Rauchen ausgeatmet wird, enthält viele schädliche Stoffe. Bereits bei Ungeborenen kann dies der Gesundheit schaden.

Deshalb wurde 2007 das Nichtraucherschutzgesetz erlassen. Seitdem ist in allen öffentlichen Einrichtungen das Rauchen untersagt und Raucher*innen müssen zum Rauchen einen gekennzeichneten Außenbereich aufsuchen. Außerdem haben Arbeitnehmer*innen einen Anspruch auf einen rauchfreien Arbeitsplatz.

Durch das Rauchen in der Schwangerschaft wird die Entwicklung des Babys im Mutterleib beeinträchtigt. Der Fötus wird schlechter mit Sauer- und Nährstoffen versorgt, da sich durch das Rauchen die Blutgefäße der Schwangeren verengen. Fehlgeburten und niedriges Geburtsgewicht treten deutlich häufiger auf.

Passivrauchende Säuglinge und Kinder sind anfälliger für Erkrankungen.

  • Sie leiden häufiger an Asthma sowie anderen Atemwegserkrankungen als die Kinder von Nichtraucherinnen.
  • Sie haben ein höheres Risiko, später selbst zu Raucherinnen und Rauchern zu werden.
  • Außerdem reagieren sie besonders empfindlich auf die Giftstoffe im Tabakrauch. Denn der Körper eines Kindes befindet sich noch in der Entwicklung. Organe, wie z. B. die Lunge, können schneller geschädigt werden. Da Kinder eine höhere Atemfrequenz haben und ihr Körper noch nicht genügend ausgereift ist, können die Substanzen nicht schnell genug wieder abgebaut werden. Deswegen nehmen sie beim Passivrauchen eine deutlich höhere Konzentration als Erwachsene auf.

Ist man z. B. auf einer Party mit Raucher*innen, raucht man zwangsläufig mit: Pro Stunde atmest du beim Passivrauchen in einem verqualmten Raum so viele Giftstoffe ein, als würdest du selbst eine Zigarette rauchen.

Rauchent­wöhnung: Der Wille zählt

Um die psychische Abhängigkeit zu überwinden und mit dem Rauchen aufzuhören, brauchst du vor allem Willensstärke. Die besten Tipps und Ratschläge helfen dir nicht, wenn du nicht wirklich aufhören möchtest. Bist du so weit, sind folgende Punkte wichtig:

  • Es können Entzugserscheinungen wie Nervosität, Erschöpfung oder Gereiztheit auftreten. Kündige dies deinem Umfeld am besten vorher an.
  • In den ersten 2 Wochen solltest du gewohnte Rauchsituationen und Kontakt mit Rauchutensilien meiden.
  • Außerdem steigert sich das Hungergefühl. Ein guter Tipp: Such dir eine Beschäftigung und lenk dich mit Dingen ab, die dir Freude machen. Auch Sport und Bewegung eignet sich super.

Wie schwer der Entzug fällt, ist individuell unterschiedlich. Dennoch solltest du bei kurzzeitigen Rückfällen nicht aufgegeben, sondern dein Ziel weiterverfolgen. Deine Gesundheit wird es dir danken und du wirst feststellen, dass du ruckzuck wieder mehr riechst, schmeckst und dir das Atmen leichter fallen wird. Auch deine Lungenkapazität wird sich nach 3 Monaten schon um 30 % steigern.

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