Obst und Gemüse pflanzen: Tipps für den Einstieg

Du hast Lust auf einen eigenen Obst- und Gemüsegarten, weißt aber nicht so richtig, wie das geht? Wie der Einstieg ins Gärtnern klappt und worauf du achten solltest, damit deine Ernte erfolgreich wird.

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Du hast Lust auf einen eigenen Obst- und Gemüsegarten, weißt aber nicht so richtig, wie das geht? Wie der Einstieg ins Gärtnern klappt und worauf du achten solltest, damit deine Ernte erfolgreich wird.

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Pflegeleichte Sorten für den Anfang

Frisches Obst und Gemüse ist lecker, gesund und voller Vitamine. Selbst auf der kleinsten Terrasse oder einem Minibalkon findet sich Platz für ein kleines Beet. Für den Anfang eignen sich am besten robuste Gemüsesorten. Dazu gehören Radieschen, Bohnen, Erbsen, Zwiebeln und viele Salate. Aber auch Tomaten, Paprika und Zucchini lassen sich relativ einfach im eigenen Garten und auf dem Balkon ziehen.

Tipps für die eigene Anzucht

Klar, du kannst natürlich in den Baumarkt fahren und Pflanzen kaufen. Aber es macht viel mehr Spaß, sie selbst zu ziehen. So kannst du das Wachstum von Anfang an begleiten. Außerdem ist die Auswahl an Saatgut viel höher, als die an fertigen Pflanzen – vor allem viele „alte Sorten“ sind nur als Samen erhältlich. Alte Sorten sind z. B. Pastinake, Mangold, Erdbeerspinat oder die Mairübe. Sie sind ideal für Gartenanfänger*innen, da sich diese Sorten über Generationen hinweg an die Bedingungen einer Region angepasst haben und deshalb Kälte oder Trockenheit besser vertragen.

  • Wir empfehlen dir, spezielle Anzucht- oder Aussaaterde zu verwenden, denn sie enthält viel Humus und Sand, ist schön locker, frei von Pilzsporen sowie Schädlingen. Das sorgt für ein kräftiges Wurzelwachstum.
  • Für die Anzucht eignen sich kleine Töpfe, Schalen oder Eierkartons. Letztere sollten mit einem Bodenloch versehen werden – so fließt überschüssiges Wasser ab. Pro Gefäß legst du einen Samen ein. Die Samen brauchen Feuchtigkeit, Licht und viel Wärme zum Keimen.
  • Nach 10 bis 14 Tagen zeigen sich die kleinen zarten Pflänzchen. Haben die Pflanzen 2 bis 4 Blätter ausgebildet, sollten sie in etwas größere Töpfe umziehen. Jetzt kannst du auch mit dem Düngen beginnen.
  • Nach den letzten Nachtfrösten Mitte Mai dürfen die kleinen Pflanzen nach draußen gesetzt werden. Setze sie aber nicht sofort stundenlang der prallen Sonne aus, sondern rücke die Töpfe zur Eingewöhnung zwischendurch mal in den Schatten.

Junge trägt einen Korb gefüllt mit Tomaten

Tomaten, Paprika und Zucchini

Leckeres Sommergemüse: Tomaten

Tomaten sind ein beliebtes Gemüse, dass durch viele Sorten und mindestens genauso viel Geschmack überzeugt. Beim Anpflanzen von Tomaten solltest du beachten:

Tomaten sind Starkzehrer. Das heißt, dass sie Erde mit vielen Nährstoffen brauchen. Deswegen sollten sie regelmäßig mit einem speziellen Tomatendünger versorgt werden. Auch Pferdeäpfel sind als Tomatendünger gut geeignet.

Tomaten brauchen viel Wasser. Wichtig ist es, Tomaten regelmäßig zu gießen – an Sommertagen täglich. Tomatenpflanzen solltest du an heißen Tagen besser morgens und abends an den Wurzelballen wässern. Die Ernte beginnt im Sommer und dauert bis in den Herbst hinein.

Tomaten mögen einen geschützten, halbschattigen Platz an der Hauswand, denn diese strahlt an sonnigen Tagen viel Wärme ab. Außerdem sind die Tomatenpflanzen hier sicher vor Regengüssen und Windböen.

Tomaten solltest du möglichst lange am Strauch belassen, nur so entfalten sie ihr volles Aroma. Sollten die Tomaten zum Ende der Saison nicht komplett gereift und an einigen Stellen noch grün sein, kann man sie trotzdem verwerten. Wickel sie in Zeitungspapier ein – dann reifen sie noch nach.

Tomatensorten: Die Tomaten-Auswahl ist groß

Neben roten Sorten gibt es auch gelbe, orangefarbene, grüne, getigerte und dunkle, fast schwarzen Sorten. In jedem Fall benötigen Tomaten einen großen Topf mit einem Volumen von etwa 10 l.

Buschtomaten sind praktisch wegen ihrer kompakten Wuchsform. Sorten mit kleinen Früchten sind ebenfalls gut für Balkon oder Terrasse geeignet.

Hochwachsende Stabtomaten müssen mit Bambusstäben oder Tomatenspiralen gestützt werden. Für einen größeren Ertrag sollten die sich in den Achseln bildenden Seitentriebe entfernt werden. Bei Buschtomaten ist das nicht nötig.

Bei Fleischtomaten sollte man die Triebe, die sich in den Blattachseln bilden, heraustrennen. Diese Triebe kosten die Pflanze zusätzlich Kraft. Durch dieses sogenannte Ausgeizen kann man die Pflanze in ihrem Wachstum unterstützen.

Knackig und gesund: Paprika

Paprika lassen sich super vielseitig verarbeiten: Ob gekocht, gegrillt, gebraten oder zum Dippen im Quark. Beim Anpflanzen von Paprika solltest du beachten:

Ob herbe, süße, grüne oder rote Sorten – Paprikapflanzen sind kälteempfindlich und sollten erst dann dauerhaft draußen stehen, wenn die Temperaturen nachts nicht mehr unter 5 °C sinken. Auch Paprikapflanzen benötigen eine Stütze. Bring am besten einen Stab mit einer Länge von 50 cm an, das sollte ausreichen.

Regelmäßiges Düngen sorgt für kräftige Pflanzen und eine gute Ernte.

Der Boden sollte auch im Topf immer gelockert werden, so kann das Wasser besser die Wurzeln erreichen. Am besten mit aufgefangenem Regenwasser gießen, das enthält weniger Kalk und hat immer die richtige Temperatur.

Wie auch Tomaten, mögen Paprika einen geschützten, halbschattigen Platz an der Hauswand, denn diese strahlt an sonnigen Tagen viel Wärme ab. Außerdem sind die Paprikapflanzen hier sicher vor Regengüssen und Windböen.

Paprikafrüchte sind zunächst grün. Auch in diesem Zustand dürfen sie verzehrt werden. Sie sind jetzt besonders knackig, schmecken allerdings eher herb. Verbleiben sie länger an der Pflanze, werden sie je nach Sorte rot, gelb oder orange – das macht den Geschmack deutlich milder.

Allrounder in der Küche: Zucchini

Übersetzt heißt die Zucchini „kleiner Kürbis“ und stammt ursprünglich aus Südeuropa. Zucchini kannst du einfach auf deinem Balkon oder im Garten anbauen. Beim Anpflanzen von Zucchini solltest du beachten:

Für den Start: Anzuchterde, Zucchinisamen und ein Pflanzgefäß. Dazu kannst du einen herkömmlichen Blumentopf mit Öffnungen am Boden benutzen. Um zu vermeiden, dass Zucchini im Eigenanbau den gefürchteten Giftstoff Cucurbitacin bilden, sollte nur Saatgut aus einer Gärtnerei verwendet werden. Gekaufte Samen solltest du über Nacht in Wasser einweichen, damit sie Feuchtigkeit aufnehmen und schneller keimen.

Die Zucchini steht gerne bei Raumtemperatur und braucht immer genügend Wasser – also immer darauf achten, dass die Erde schön feucht ist. Nach etwa 4 Wochen ist die Zucchini bereit, in ein Hochbeet oder in den Garten umzuziehen. Damit solltest du bis Mitte oder Ende Mai warten, da bis zu diesem Zeitpunkt Bodenfrost auftreten kann. Hebe nun eine entsprechend große Mulde aus und pflanze die Zucchini hinein. Stelle sicher, dass sie genug Platz hat – ein guter Richtwert sind hier etwa 1,5 - 2 m² pro Pflanze. Die Pflanze braucht den Raum zum Wachsen.

Da die Früchte der Zucchini so groß und schwer sind, liegen sie bald auf der Erde. Damit die Zucchini nicht schimmeln, solltest du Stroh unter die Früchte auf den Boden legen. So bleiben die Zucchini bis zur Ernte frisch. Übrigens: Zucchini wachsen immer weiter. Du solltest die Früchte ernten, wenn sie 15 bis 20 cm lang sind.

Für Leckermäulchen: Erdbeeren pflanzen

Für Anfänger*innen auch prima geeignet: Erdbeeren. Sie brauchen wenig Platz, sind leicht zu pflegen und garantieren eine reiche Ernte. Beim Anpflanzen von Erdbeeren solltest du beachten:

Setz die jungen Pflanzen im Frühjahr einfach mit einem Abstand von 20 bis 30 cm in einen Balkonkasten. Sie gedeihen aber auch in einem Kübel, in Pflanzbeuteln, in Hängeampeln und in speziellen Erdbeertöpfen. Das sind große Pflanzgefäße mit seitlichen Öffnungen, in die jeweils eine Pflanze gesetzt wird.

Erdbeeren lieben die Sonne, sind dabei aber recht genügsam – sie wollen regelmäßig gegossen werden. Achte nur darauf, dass keine Staunässe entsteht, das vertragen sie nämlich gar nicht. Für eine optimale Düngung entweder direkt beim Pflanzen Kompost oder Hornspäne unter die Erde mischen oder organischen Dünger verwenden. Wichtig: Ein Kulturschutznetz gegen tierische „Mitesser“ direkt nach der Aussaat installieren.

Unter normalen Witterungsbedingungen und je nach Erdbeersorte kann die Ernte der Erdbeeren im Mai starten. Beim Erdbeerpflücken muss der Stiel immer an der Frucht bleiben, da sonst die süße Frucht schimmelig werden kann.

Ernährung

Gut zu wissen

Eine besonders große Ernte versprechen die robusten Monatserdbeeren, von Juni bis spät in den Herbst hinein. An halbschattigen Plätzen fühlen sich die kleinen, aromatischen Walderdbeeren besonders wohl. Nach der letzten Ernte solltest du das alte Laub entfernen und nur das Herz der Pflanze stehen lassen. Wenn du die Pflanze dann mit etwas Vlies oder Reisig schützt, übersteht sie ohne Probleme den Winter auf dem Balkon. Für eine gute Ernte über die Jahre hinweg, solltest du die Pflanze allerdings alle 2 bis 3 Jahre erneuern.

Chilis

Der Chili sorgt in der Küche für die besondere Schärfe und Würze. Er kommt aus warmen Ländern und gedeiht besonders gut an sonnigen Standorten. Beim Anpflanzen von Chilis solltest du beachten:

Chilis gehören zu den Starkzehrern – das bedeutet, dass sie dem Boden beim Wachsen viele Nährstoffe entziehen. Deswegen arbeitest du beim Setzen am besten direkt einen Langzeitdünger mit ein.

Du solltest die Pflanzen mit einem Holzstab in passender Länge stützen, regelmäßig hochbinden und darauf achten, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann. Chilis mögen kein kalkhaltiges Leitungswasser, sondern freuen sich über Regenwasser, das nicht zu kalt sein sollte.

Von der Blüte bis zur Ernte ist etwas Geduld gefragt. Die Haupterntezeit liegt im August und September, wenn die kleinen Schoten nicht mehr grün, sondern leuchtend rot sind.

Kräutergarten

Ob für köstliche Salate, Saucen, Smoothies, Tees oder die kleine Hausapotheke – im Kräutergarten gibt es das ganze Jahr etwas zu ernten. Kräuter pflanzt du am besten in Kübeln, Balkonkästen oder spezielle Pflanzgefäße mit seitlichen Aussparungen. Für ein optimales Aroma werden die meisten Küchenkräuter vor der Blüte geerntet.

… brauchen viel Sonne und Wärme, um ihre Aromen zu entwickeln. Damit Rosmarin, Lavendel und Thymian nicht verholzen, solltest du sie regelmäßig zurückschneiden.

Koriander braucht als Starkzehrer einen feuchten und humusreichen Boden.

… liebt Wärme, viel Wasser und steht gern windgeschützt. Wenn du regelmäßig erntest, sorgst du damit für immer neue Triebe.

… sollte ein eigenes Pflanzgefäß haben, andernfalls durchwuchern und verdrängen unterirdische Ausläufer andere Kräuter.

… bevorzugt Halbschatten, einen nährstoffhaltigen Boden und eine gleichmäßige Feuchtigkeit.

… ist nicht nur eine Heilpflanze, sie verleiht Speisen und Getränken eine frische Note und bietet Bienen Nektar und Pollen.

Gesundheit im Garten

Wie du siehst, ist der Einstieg ins Gärtnern mit ein paar einfachen Tricks gar nicht mehr so schwierig. Dazu bringt es viele Vorteile mit sich: Bei Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten weißt du, dass es nachhaltig angebaut wurde. Die Transportwege entfallen, sodass keine Vitamine durch lange Lagerung verloren gehen. Dazu hat die Arbeit im Garten viele Vorteile für das eigene Wohlbefinden, denn: Gärtnern ist eine großartige Möglichkeit, um Stress abzubauen und den Kopf freizubekommen.

Ist deine erste eigene Ernte vollbracht, kannst du das Obst, Gemüse und die Kräuter zu leckeren Gerichten oder gesunden Smoothies verarbeiten – oder einfach haltbar machen.

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