Scharlach: Symptome, An­steckung und Be­hand­lung

Fieber, Halsschmerzen und Hautausschlag? Das kann Scharlach sein. Erfahr, wie du die Krankheit erkennst, behandelst und deine Familie schützt.

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Fieber, Halsschmerzen und Hautausschlag? Das kann Scharlach sein. Erfahr, wie du die Krankheit erkennst, behandelst und deine Familie schützt.

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Was ist Scharlach?

Wenn ein Kind plötzlich hohes Fieber bekommt, über Halsschmerzen klagt und ein feiner Hautausschlag sichtbar wird, schrillen bei vielen Eltern sofort die Alarmglocken. Eine mögliche Ursache: Scharlach. Die bakterielle Infektionskrankheit zählt zu den sogenannten Kinderkrankheiten, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Ausgelöst wird Scharlach durch Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes). Diese Bakterien siedeln sich vorwiegend im Rachenraum an und produzieren einen Giftstoff, der für die typischen Symptome, wie Hautausschlag und Fieber, verantwortlich ist.

Scharlach tritt vor allem bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5-15 Jahren auf. Jährlich erkranken etwa 5 von 1.000 Kindern daran. Bei Erwachsenen kommt Scharlach seltener vor.

Ursachen und Über­tra­gung: Wie bekommt man Scharlach?

Die Ansteckung mit Scharlach erfolgt über Tröpfcheninfektion – also beim Husten, Niesen oder Sprechen aus nächster Nähe. Auch über gemeinsam genutzte Gegenstände, etwa Trinkflaschen, Besteck oder Spielzeug können die Bakterien übertragen werden.

Kinder gelten als Hauptüberträger der Erkrankung, da sie in engem Kontakt zueinanderstehen und Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen noch nicht vollständig verinnerlicht haben. Erwachsene stecken sich häufig im familiären Umfeld an – etwa, wenn sie ein krankes Kind betreuen.

Typische Scharlach-Symptome bei Kindern und Erwachsenen

Die 1. Anzeichen von Scharlach zeigen sich meist 2-4 Tage nach der Ansteckung – häufig ganz plötzlich. Besonders bei Kindern sind die Symptome oft deutlich ausgeprägt, während sie bei Erwachsenen milder oder untypischer verlaufen können. Das macht die Diagnose manchmal schwieriger.

Zu den klassischen Scharlach-Symptomen gehören:

  • hohes Fieber und Schüttelfrost
  • starke Halsschmerzen mit gerötetem Rachen
  • Schluckbeschwerden
  • geschwollene und eitrig belegte Mandeln
  • eine weiß belegte Zunge, die sich später rot färbt („Himbeerzunge“)
  • ein feiner roter Hautausschlag, der sich sandpapierartig anfühlt
  • ein blasses Munddreieck bei gleichzeitig geröteten Wangen

Scharlach ist häufig anhand der typischen Symptome zu erkennen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit einem Schnelltest herauszufinden, ob eine Infektion mit Streptokokken vorliegt. Dafür wird ein Abstrich im Rachen durchgeführt.

Es gibt auch A-Streptokokken, die keine Toxine bilden. Sie können zwar ebenfalls eine akute Mandel- oder Rachenentzündung mit hohem Fieber auslösen, der typische Scharlach-Ausschlag bleibt dann jedoch aus.

Gut zu wissen: Scharlach wird durch verschiedene Bakterienstämme ausgelöst, die unterschiedliche Giftstoffe produzieren. Nach einer überstandenen Infektion ist man nur gegen genau diesen Erregerstamm immun, nicht gegen andere. Deshalb kann man Scharlach auch mehrmals im Leben bekommen.

So sieht die Therapie aus

Die gute Nachricht: Scharlach ist heute gut behandelbar. Zeigt dein Kind oder ein Familienmitglied Anzeichen von Scharlach, hilft ein Besuch in der Arztpraxis, schnell Klarheit zu bekommen. Mit einer passenden Behandlung heilt Scharlach meist problemlos aus. Neben fiebersenkenden und schmerzlindernden Mitteln kommt häufig ein Antibiotikum zum Einsatz, meist Penicillin. Es hilft, die Bakterien schnell abzutöten.

Wichtig ist, das Antibiotikum über den gesamten verordneten Zeitraum (meist 7-10 Tage) einzunehmen – auch dann, wenn die Symptome schon nachlassen. Nur so lassen sich Rückfälle und mögliche Folgeerkrankungen wie eine Herz- oder Nierenentzündung zuverlässig vermeiden. Diese treten in Mitteleuropa zwar selten auf, können aber ernsthafte Folgen haben.

Zusätzlich helfen unterstützende Maßnahmen wie:

  • viel trinken (z. B. Wasser, verdünnten Saft oder Kräutertee)
  • weiche, reizfreie Kost wie Suppe oder Brei
  • Bettruhe und körperliche Schonung
  • fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel wie Ibuprofen oder Paracetamol (nach ärztlicher Rücksprache)

Wie lange ist Scharlach ansteckend?

Scharlach ist besonders in den 1. Krankheitstagen hoch ansteckend. Ohne Behandlung kann die Ansteckungsgefahr bis zu 3 Wochen bestehen. Wird jedoch frühzeitig ein Antibiotikum eingenommen, reduziert sich das Risiko deutlich, und zwar schon nach etwa 24 h.

Deshalb gilt: Ein Kind darf frühestens 1 Tag nach Beginn der Antibiotikatherapie wieder in die Kita oder Schule gehen – vorausgesetzt, es ist fieberfrei und fühlt sich fit. Ohne Antibiotikum sollte die Rückkehr erst 24 h nach dem vollständigen Abklingen aller Symptome erfolgen. Im Zweifelsfall sollte die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt entscheiden, ob das Kind schon wieder am Unterricht oder in der Spielgruppe teilnehmen kann. Eine schriftliche Bestätigung ist dafür nicht erforderlich.

So schützt du deine Familie

Es gibt keine Impfung gegen Scharlach. Scharlach wird von Bakterien verursacht, die in vielen verschiedenen Formen auftreten. Anders als bei den typischen Kinderkrankheiten wie Masern oder Mumps, die durch Viren verursacht werden und gegen die es Impfungen gibt, ist es bei Bakterien schwieriger, einen wirksamen Impfstoff zu entwickeln. Deshalb gibt es bisher keine Impfung gegen Scharlach. Umso wichtiger ist es, einfache Hygieneregeln im Alltag einzuhalten – besonders wenn in der Familie ein Kind erkrankt ist.

So beugst du einer Ansteckung vor:

  • regelmäßiges und gründliches Händewaschen
  • Abstand zu erkrankten Personen halten
  • eigenes Besteck, eigene Handtücher und Trinkgefäße verwenden
  • Spielzeug und häufig berührte Flächen regelmäßig reinigen
  • auf Husten- und Niesetikette achten (z. B. in die Armbeuge niesen)

Eine Ansteckung lässt sich nicht immer ganz vermeiden – aber mit einfachen Hygienemaßnahmen kann man das Risiko für weitere Erkrankungen in der Familie deutlich senken.

FAQ zu Scharlach

Scharlach beginnt oft mit typischen Symptomen wie Halsschmerzen, einer auffälligen roten oder weiß belegten „Himbeerzunge“ und nicht juckendem Hautausschlag. Weitere Anzeichen können Schluckbeschwerden, Fieber, Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit sein. Bei Erwachsenen ähneln die Symptome häufig einem grippalen Infekt.

Ja, Scharlach ist hoch ansteckend, auch für Erwachsene. Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Sprechen oder Niesen. Ohne Behandlung kann die Erkrankung ernsthafte Folgen haben.

Ohne Behandlung besteht die Ansteckungsgefahr während der gesamten Erkrankung, besonders in den 1. Tagen. Mit Antibiotika reduziert sich das Risiko meist nach etwa 24 h deutlich.

Die Therapie umfasst die Einnahme von Antibiotika, ausreichend Ruhe und viel Flüssigkeit. Sanfte Mittel wie Salbeitee oder Kamillenspülungen können Halsschmerzen lindern.

Ohne Antibiotika bleibt das Risiko für Komplikationen und eine längere Krankheitsdauer hoch. Antibiotika verkürzen die Ansteckungsdauer und verhindern Spätfolgen.

Was tun, wenn ein Familien­mitglied Scharlach hat?

Sobald ein Familienmitglied erkrankt, ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Genesung zu unterstützen und die Ausbreitung zu verhindern. Hier sind die wichtigsten Tipps:

  • Ruhe und Schonung: Besonders bei Fieber sollte sich die betroffene Person ausruhen.
  • Halsschmerzen lindern: Tee, zuckerfreie Bonbons oder Halswickel können helfen.
  • Viel trinken: Gerade bei hohem Fieber ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um Austrocknung zu vermeiden.
  • Schmerzmittel: Falls Schmerzen oder Fieber sehr belastend sind, können rezeptfreie Präparate mit Wirkstoffen wie Paracetamol oder Ibuprofen hilfreich sein.
  • Hygiene beachten: Regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von engem Kontakt mit anderen können die Ansteckung reduzieren.
  • Regelmäßiges Lüften: Frische Luft kann helfen, Krankheitserreger aus der Raumluft zu entfernen.
  • Textilien häufig wechseln: Bettwäsche, Handtücher und Kleidung der erkrankten Person sollten regelmäßig gewaschen werden.
  • Gemeinsame Kuschelzeiten einschränken: Auch wenn es schwerfällt, ist direkter Hautkontakt mit der erkrankten Person vorübergehend zu vermeiden.

Meist heilt Scharlach mit Antibiotika schnell ab, und nach 24 Stunden Antibiotika-Therapie ist die Person in der Regel nicht mehr ansteckend. Trotzdem ist es sinnvoll, einige Tage vorsichtig zu sein, um eine erneute Ausbreitung zu verhindern.

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