Einschlaftipps für Babys und Kinder

Mein Baby will nicht einschlafen! Für viele Eltern ein Dauerthema – gerade in den ersten Monaten, aber auch später, wenn dein Kleines schon etwas älter ist. Wir haben Tipps für dich, wie du deinem Kind beim Einschlafen helfen kannst.

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Mein Baby will nicht einschlafen! Für viele Eltern ein Dauerthema – gerade in den ersten Monaten, aber auch später, wenn dein Kleines schon etwas älter ist. Wir haben Tipps für dich, wie du deinem Kind beim Einschlafen helfen kannst.

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Gelassen bleiben bei Einschlaf­problemen

Das Wichtigste vorweg: Einschlafprobleme bei Babys und auch Kleinkindern sind ganz normal und kommen häufig vor. Auch wenn viele Eltern diese Zeit als belastend empfinden, Sorgen musst du dir erstmal keine machen.

Jedes Kind ist anders und entwickelt sich auch in puncto Schlafen unterschiedlich. Während manche Babys easy einschlafen, kommen andere schwerer zur Ruhe. Oder sie brauchen länger, um einen Schlaf-Wach-Rhythmus zu entwickeln.

Auch wenn das vermutlich in manchen Momenten für dich belastend ist: Versuch, gelassen zu bleiben und deinem Kind Geborgenheit und Verlässlichkeit zu geben. Das hilft deinem Kind am meisten – und deine Gelassenheit überträgt sich auf dein Kind.

Zusätzlich kannst du dein Kind durch strukturierte Tagesabläufe und Rituale unterstützen, zur Ruhe zu kommen.

Tipps für einen sicheren Schlaf

Wenn die Schlafumgebung gut ist, klappt auch das Einschlafen oft besser. Das gilt schon für die Kleinsten. Gerade bei Säuglingen spielt auch das Thema Schlafsicherheit eine wichtige Rolle:

  • Lass dein Baby auf einer festen, flachen Matratze und ohne Kissen schlafen.
  • Zieh ihm zum Schlafen einen passenden Schlafsack an; keine Decke nutzen.
  • Leg möglichst keine Kuscheltiere ins Babybettchen.
  • Lass dein Baby am besten im Beistellbettchen und nicht im Elternbett schlafen.
  • Achte darauf, dass dein Säugling nicht überhitzt.
  • Die ideale Raumtemperatur sollte zwischen 16 und 18°C liegen.

Jedes Alter schläft anders

Dein Baby möchte nicht schlafen? Wichtig ist erst einmal zu wissen, wie viel Kinder im Schnitt schlafen. Wir haben dir Richtwerte mitgebracht und dazu aufgeschlüsselt, wie sich Tag- und Nachtschlaf in den verschiedenen Altersphasen verteilen. Bitte beachte dabei, dass jedes Kind – auch in puncto Mittagsschlaf – ein individuelles Schlafbedürfnis hat.

  • 0-3 Monate: Tag- und Nachtschlaf relativ gleich verteilt, insgesamt schläft ein Säugling im Durchschnitt 16-18 h
  • 3-6 Monate: insgesamt ca. 14,5 h; der Nachtschlaf nimmt zu, der Tagschlaf wird langsam weniger
  • 6-9 Monate: Babys fangen an, zwischen 6 und 8 h durchzuschlafen; der Gesamtbedarf liegt bei ca. 14,2 h
  • 10-12 Monate: in Summe ca. 14 h, davon 2, manchmal auch 3 Schläfchen am Tag
  • 18 Monate: meist nur noch 1x am Tag Schlafen; Schlafbedarf insgesamt ca. 13,5 h
  • 2 Jahre: meistens 1 Tagschlaf; insgesamt 13 h Schlaf
  • 3 Jahre: ca. die Hälfte der Kinder 1 Tagschlaf; Gesamtschlafbedarf rund 12,5 h
  • 4 Jahre: Mehrheit ohne Tagschlaf; Gesamtschlafbedarf 11,8-12 h
  • 5 Jahre: i. d. R. kein Tagschlaf mehr; Schlafbedarf 11,5 h
  • 6 Jahre: Gesamtschlafbedarf 11 h

Was kannst du jetzt tun? Wenn du das Gefühl hast, dein Baby kommt nicht zur Ruhe oder dein Kind schläft zu wenig, kannst du ein Schlafprotokoll führen. Darin hältst du für einige Wochen jeden Tag fest, wann und wie lange dein Baby geschlafen hat. Notiere auch Besonderheiten des Tags, z. B. einen Ausflug oder andere ungewohnte Situationen.

Damit behältst du leichter den Überblick über die einzelnen Schlafzeiten deines Babys – und bekommst ein besseres Gefühl dafür, was deinem Kind beim Einschlafen helfen oder stören könnte. Bei älteren Kindern kommt es übrigens manchmal vor, dass sie gar nicht müde genug sind und deshalb nicht einschlafen können.

Einschlaf­beglei­tung: Mehr als nur ins Bett bringen

Eine liebevolle Einschlafbegleitung gibt deinem Kind Sicherheit und Geborgenheit. Kuscheln, Händchen halten, sanftes Streicheln, singen oder vorlesen können wahre Wunder bewirken. Ob im eigenen Bettchen oder im Elternbett – wichtig ist, dass du und dein Kind euch dabei wohlfühlt.

Auch hier gilt: Jede Familie hat ihre eigenen Regeln und Rituale. Es muss für dich und dein Kind passen.

Und klar, wie du dein Kind am besten begleitest, verändert sich auch mit dem Alter des Kindes. Wichtig ist – und das in allen Altersphasen – Einschlafbegleitung ist nie nur reines Ins-Bett-Bringen: Einschlafbegleitung ist eine liebevolle Art, Kindern Geborgenheit zu vermitteln und sie sanft an das selbstständige Einschlafen heranzuführen. Und sie kann – gerade bei älteren Kindern – zusätzlich zu sogenannter „Qualitätszeit“ werden. Z. B. um nochmal in Ruhe zu reden, den Tag Revue passieren zu lassen und so besser abschalten zu können.

Babys und Kinder altersgerecht begleiten

Was dein Kind braucht, hängt viel vom Alter, seiner individuellen Entwicklung und seiner Persönlichkeit ab. Hier ein paar Ideen, was für welches Alter gut funktioniert:

Babys (0-1 Jahr)

  • Viele Säuglinge entwickeln mit ca. 4-6 Wochen einen regelmäßigeren Rhythmus: Sie beginnen, zu einer ähnlichen Zeit einzuschlafen und aufzuwachen. Aber auch wenn dein Baby länger als 6 Wochen dafür braucht, ist das kein Grund zur Sorge. Denn jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo.
  • Körperliche Nähe ist wichtig. Ob Wiegen, Kuscheln oder Hand halten – all das gibt deinem Baby die Sicherheit und Geborgenheit, die es braucht.
  • Die Nähe zu den Eltern ist für Babys super wichtig. Mit einem Beistellbett neben dem Elternbett lässt sich das z. B. ganz einfach umsetzen. Viele Eltern nehmen ihr Kind auch zu sich ins Bett, weil das Baby so besser einschläft. Es kann allerdings sein, dass du es deinem Kind später abgewöhnen musst – aber auch hier gilt: Es muss für deine Familie passen. Wichtig ist: Achte darauf, dass du es nicht mit deiner Decke überdeckst und es sicher schläft.
  • Achte auf Müdigkeitszeichen wie Gähnen oder Augenreiben, damit du den richtigen Zeitpunkt nicht verpasst. Schlafprobleme bei Babys entstehen auch dann, wenn Kinder übermüdet sind.

Kleinkinder (1-6 Jahre)

  • Wenn Kinder älter werden, genügt oft eine sanfte Begleitung. Du kannst z. B. im Raum bleiben, bis dein Kind eingeschlafen ist und ihm so Sicherheit geben.
  • Du kannst deine Einschlafbegleitung auch langsam reduzieren und so dein Kind ermutigen, immer selbstständiger einzuschlafen.

Schulkinder (6-10 Jahre)

  • Ältere Kinder profitieren z. B. von einfachen Entspannungsübungen vor dem Schlafengehen. Auch eine gemütliche Leseecke im Kinderzimmer kann die Vorfreude aufs Bett steigern. Oder lass dein Kind selbst Bettwäsche aussuchen und gestalte die Bettumgebung gemeinsam mit ihm.

Allgemeine Tipps zum Einschlafen

Sicherheit, Verlässlichkeit und Geborgenheit unterstützen einen guten Schlafrhythmus. Darauf kannst du achten:

Rituale, verlässliche Strukturen oder Routinen helfen Babys und Kinder, sich an einen festen Rhythmus zu gewöhnen. Dein Kind lernt so mit der Zeit, dass es bestimmte Zeiten fürs Essen, Spielen und Schlafen gibt. Das gibt deinem Kind Struktur und Orientierung.

Ein warmes Bad, Zähneputzen, eine Gute-Nacht-Geschichte oder ein Schlaflied können ein schönes Miteinander schaffen. Je nach Alter kannst du das Ritual auch anpassen. Und die Einschlafbegleitung nach und nach zu bewusster Qualitätszeit für dich und dein Kind ausbauen.

Idee: Vorlesen ist für Kleinkinder super. Aber wenn dein Kind selbst lesen lernt, könnt ihr gemeinsam lesen – und irgendwann liest es dir vor. So stärkst du dein Kind zusätzlich.

Übermüdung und Überreizung machen das Einschlafen schwerer – kein Wunder, wenn dein Baby dann nicht zur Ruhe kommt.

Das gilt übrigens nicht nur für Säuglinge, sondern auch für ältere Kinder. Hier spielen Reizüberflutung oder mangelnde Bewegung oft eine Rolle. Schlafstörungen sind insofern auch Folgen einer sogenannten Tagstörung.

Und: Wann dein Kind idealerweise ins Bett sollte, hängt nicht nur vom Alter ab, sondern auch von seinem individuellen Schlafbedarf. Auch wenn‘s anfangs nicht easy und oft verunsichernd ist: Als Elternteil entwickelst du dafür mit der Zeit ein gutes Gespür.

Super wichtig: Verknüpfe das Bett oder das Schlafengehen nie mit etwas Negativem – schon gar nicht als Strafe.

Versuch, das Ins-Bett-Bringen oder den Ort des Bettes mit schönen Dingen und dem Gefühl von Gemütlichkeit und Sicherheit zu verbinden. Damit kannst du schon ganz früh starten: Ein warmes Bad vor dem Schlafengehen oder eine sanfte Massage beim Ins-Bett-Bringen können helfen, dein Kind entspannt in den Schlaf zu begleiten. Rituale, mit denen sich das Kind wohlfühlt, spielen hier eine ganz wichtige Rolle.

Wenn dein Kind Angst hat oder weint, bleib bei ihm und tröste es. Lass es nicht allein oder sich in den Schlaf weinen – insbesondere nicht, wenn es noch klein ist und im Gitterbett liegt, also nicht selbstständig aufstehen kann. Die sogenannte Ferber-Methode, bei der Kinder bewusst über bestimmte Zeiträume hinweg allein gelassen werden, um einzuschlafen zu lernen, steht genau deshalb in der Kritik: Sie kann für Babys und Kleinkinder sehr belastend sein, da sie in diesen Momenten keine Unterstützung erfahren und Stresshormone ansteigen können. Besonders bei sehr jungen Kindern ist es wichtig, feinfühlig zu reagieren und Sicherheit zu geben.

Übrigens: Wenn dein Kind mitten in der Nacht weint, kann es sich auch um einen Nachtschreck handeln.

Wenn dein Kind kurz vorm Ins-Bett-Gehen noch Vollgas gibt, ist es oft zu aufgekratzt. Ob wildes Herumtoben, zu viel Trubel oder – bei größeren Kindern – eine Reizüberflutung durch Medien: Viele Babys und Kinder reagieren sensibel darauf. Und schwups passiert es, dass dein Kleines nicht zur Ruhe kommt, obwohl es eigentlich super müde ist.

Es ist ok, wenn dein Kind nicht sofort einschläft. Ermutige es – gerade bei größeren Kindern –, dass es völlig ok ist, wenn es auch noch etwas wach liegt und so zur Ruhe kommen kann.

Leise, beruhigende Musik oder Naturgeräusche im Zimmer können deinem Kind beim Einschlafen helfen.

Dunkelheit kann kleinen Kindern Angst machen. Viele mögen ein sanftes Nachtlicht oder beruhigende Projektionen – auch das kann Babys beim Einschlafen helfen.

Abgewöhnung der Ein­schlaf­begleitung

Wenn dein Kind größer wird, kannst du die Einschlafbegleitung langsam reduzieren. Hier sind 2 einfache Methoden:

  • Stuhlmethode: Vergrößere schrittweise den Abstand zum Kind, indem du dich zunächst auf die Bettkante setzt, dann auf einen Stuhl neben dem Bett und diesen langsam Richtung Tür bewegst.
  • Kurzes Verlassen des Zimmers: Geh kurz raus und sag deinem Kind, dass du gleich wiederkommst. Wichtig ist, dass du das auch einhältst. So zeigst du, dass du verlässlich da bist.

Und denk dran: Jedes Kind ist anders und braucht seine eigene Zeit. Versuch, geduldig und liebevoll zu bleiben – auch wenn das manchmal sicher nicht leichtfällt. So wird auch das Einschlafen irgendwann zum Kinderspiel.

Wann zur Ärztin oder zum Arzt?

Wenn du dir Sorgen über die Schlafgewohnheiten deines Kindes machst oder du dich dadurch sehr belastet fühlst, sprich mit deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt. Hilfreich ist, wenn du im Vorfeld ein Schlafprotokoll führst und das als Gesprächsbasis zu deinem Termin mitbringst.

In den meisten Fällen sind anhaltende Schlafprobleme die Folge ungünstiger Schlafgewohnheiten, ab und zu können auch körperliche oder seelische Ursachen dahinterstecken.

Neben allen Tipps zum Einschlafen: Manchmal hilft einfach nur Gelassenheit und Zeit. Manche Kinder brauchen einfach etwas mehr Zeit, um das Einschlafen zu lernen – aber es wird mit der Zeit besser! In diesem Fall ist es wichtig, dass du dir als Elternteil Unterstützung holst, damit du zwischendurch etwas auftanken und dich ausruhen kannst.

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