Das PIM-Syndrom (PIMS)

Das PIM-Syndrom ist eine neuartige und zum Glück nur sehr selten auftretende, schwere Entzündungserkrankung des Immunsystems bei Kindern.

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Das PIM-Syndrom ist eine neuartige und zum Glück nur sehr selten auftretende, schwere Entzündungserkrankung des Immunsystems bei Kindern.

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PIMS – Entzündungssyndrom bei Kindern

PIMS steht für Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome, auf Deutsch: Pädiatrisches Inflammatorisches Multisystemisches Syndrom. Ein weiterer Name ist Multisystem Inflammatory Syndrome in Children (abgekürzt MIS-C).

Die typischen Symptome wie anhaltend hohes Fieber, Erbrechen und Durchfall sowie Hautausschläge können sehr heftig sein. Doch zum Glück ist die Krankheit bei frühzeitiger Therapie inzwischen sehr gut behandelbar.

PIMS und Corona

Derzeit kommt es bei einigen Kindern 2 bis 4 Wochen nach einer Infektion mit dem Corona-Virus zu Fällen von PIMS. Seit Ende Mai wurden bei der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) 914 Fälle (Stand 20. November 2022) gemeldet. Überwiegend sind 4- bis 10-jährige betroffen, Jungen dabei häufiger als Mädchen. Beobachtet euer Kind genau: Auch nach einem leichten Infekt und auch ohne Vorerkrankungen können Kinder PIMS entwickeln.

PIMS: Symptome

Eindeutiges Leitsymptom ist hohes Fieber, das länger als 48 Stunden anhält. Nicht alle betroffenen Kinder entwickeln sämtliche Symptome, es können aber auch auftreten:

  • Magen-Darm-Probleme mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen
  • Hautausschläge
  • Schleimhautentzündungen
  • Bindehautentzündung
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Kreislaufbeschwerden
  • Herzprobleme, auch in Kombination mit einem Schocksyndrom (toxic shock syndrome, TSS) in Verbindung mit einem Blutdruckabfall

PIMS: Definition nach WHO

Bei PIMS handelt es sich zwar noch um ein neuartiges Krankheitsbild, es liegen jedoch seitens der WHO inzwischen Kriterien für den Befund PIMS vor. Ein Krankheitsfall wird bei Kindern und Jugendlichen bis 19 Jahre als PIMS eingestuft, wenn neben hohem Fieber für länger als 48 Stunden erhöhte Entzündungswerte gemessen werden, mindestens 2 Organe beteiligt sind, 1 SARS-CoV-2-Infekt oder SARS-CoV-2-Kontakt stattgefunden hat und andere eindeutige infektiologische Ursachen ausgeschlossen werden können.

Die Abgrenzung vom Kawasaki-Syndrom, an dem vor allem kleine Kinder zwischen 2 und 5 Jahren erkranken können, ist mitunter schwierig, da es PIMS-Krankheitsformen gibt, die ebenfalls Kawasaki-Kriterien erfüllen. Neurologische Beschwerden wie Bewusstseinsstörungen sowie heftige Bauchschmerzen oder Verdauungsprobleme werden allerdings eher mit PIMS assoziiert.

PIMS: Verlauf, Therapie und Heilung

Die Erkrankung beginnt meist mit unspezifischen Beschwerden. Dann kommen jedoch einzelne oder alle der oben genannten typischen Symptome dazu und das Syndrom entwickelt sich in seiner ganzen Heftigkeit. Auch eine Schocksymptomatik oder vorübergehende Herz-Kreislauf-Insuffizienz ist möglich. Die Therapie erfolgt mit hochwirksamen Medikamenten.

Doch selbst bei einem schweren Verlauf – etwa die Hälfte der Kinder muss kurzzeitig intensiv-medizinisch versorgt werden – ist Panik fehl am Platz. Tödliche Verläufe sind nicht bekannt, die Chancen auf eine komplette Heilung ohne Folgeschäden sind gut.

PIMS: Ursachen und Häufigkeit

Die genaue Ursache für die Entstehung von PIMS ist noch nicht geklärt. Nach derzeitigem Stand geht man davon aus, dass eine überschießende Immunreaktion nach einem Kontakt mit Viren Auslöser für die heftigen Entzündungsprozesse ist, bei der das körpereigene Immunsystem fast alle kindlichen Organe angreifen kann. Auch wenn die Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen kann, kommt sie nur sehr selten vor. Kinder sind von Corona-Infektionen insgesamt unterdurchschnittlich häufig betroffen. Nur etwa 3 von 10.000 Kindern und Jugendlichen mit einer Corona-Infektion entwickeln nach Aussage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nachfolgend ein PIM-Syndrom.

Wenn euer Kind an hohem Fieber oder an heftigem Erbrechen oder Durchfall leidet, macht umgehend einen Termin in der Arztpraxis. Sollte eine Corona-Infektion mit oder ohne schwere Symptomatik vorausgegangen sein, sprecht das Thema an. So kann nach einer möglichen PIMS-Diagnose umgehend die entsprechende Therapie eingeleitet werden. Das ist wichtig für den guten Heilerfolg.

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