Kreidezähne (MIH) bei Kindern

Flecken auf den Zähnen oder auch Temperaturempfindlichkeit können auf sogenannte Kreidezähne hinweisen. Doch was ist das eigentlich und was können Eltern tun, wenn ihr Kind betroffen ist.

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Flecken auf den Zähnen oder auch Temperaturempfindlichkeit können auf sogenannte Kreidezähne hinweisen. Doch was ist das eigentlich und was können Eltern tun, wenn ihr Kind betroffen ist.

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Was sind Kreide­zähne

Eltern sehen sie, Kinder fühlen sie – und das immer häufiger: sogenannte Kreidezähne bei Grundschulkindern. Im Fachterminus Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation genannt oder kurz MIH. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine Störung der Mineralisation des Zahnschmelzes, die besonders die Molaren, also die Backenzähne, und die Inzisiven, die Schneidezähne, betrifft.

Du solltest aufmerksam werden, wenn du weißliche oder gelb-bräunliche Flecken und eine poröse Zahnstruktur bei deinem Kind bemerkst. Oder wenn dein Kind beim Essen oder Trinken über Schmerzen an den Zähnen klagt.

Zahnverlust droht

Aktuellen Erhebungen zufolge leiden bereits bis zu 15 % der Kinder im Schulalter an Kreidezähnen. Bei den 12-Jährigen sind sogar mehr als 30 % betroffen. Die weißlichen, gelblichen oder bräunlichen Verfärbungen an Schneide- oder Backenzähnen sind mehr als nur ein harmloses optisches Problem, sondern ein Indikator für eine ernsthafte Erkrankung. Auch Schmerzen beim Genuss von heißen oder kalten Speisen oder Getränken und eine ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit machen den Kindern schwer zu schaffen. Da wird dann sogar das so wichtige Zähneputzen zur Qual. Manchmal nehmen Kinder auch über einen langen Zeitraum Schonhaltungen ein, die einer späteren Fehlstellung des Gebisses Vorschuss leisten können. Der poröse Zahnschmelz ist zudem ein Einfallstor für allerlei Bakterien, Karies eine häufige Folge. Schlimmstenfalls können sogar Teile des Zahnes abbrechen oder es droht ein kompletter Zahnverlust.

Ursachen­forschung gegen Kreide­zähne auf Hoch­touren

MIH ist eine noch relativ junge Zahnerkrankung, deren Auslöser noch nicht endgültig geklärt sind. Vermutlich kommen verschiedene Ursachen für die Entstehung der Krankheit in Frage. Fest steht, dass der Beginn der krankhaften Strukturstörungen des Zahnschmelzes zwischen dem 8. Monat der Schwangerschaft und dem 4. Lebensjahr des Kindes liegt. In diesem Zeitraum findet die Schmelzentwicklung der später betroffenen Schneide- und Backenzähne statt. Bei einem hohen Schweregrad können die Zähne schon beim Durchbrechen des Kiefers schwer geschädigt sein oder absplittern. Im Fokus der Ursachenforschung steht der Weichmacher Bisphenol A, der in vielen Plastikartikeln steckt, in Babyflaschen aber seit 2011 verboten ist. Laborexperimente zeigten einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Bisphenol A-Konsum und der Entstehung von MIH. Aber auch andere Umweltgifte sowie Antibiotikagaben während der Schwangerschaft, chronische Atemwegserkrankungen des Kindes, Infektionskrankheiten und Windpocken können ursächlich sein.

Da die Gründe jedoch nicht abschließend geklärt sind, liegt das Hauptaugenmerk in der Behandlung auf der Erhaltung der erkrankten Zähne und der Verbesserung der Lebensqualität des betroffenen Kindes.

Regelmäßige Zahn­arztbesuche sind Pflicht

Die zahnärztliche Diagnose ist einfach, ein Blick in den Mund genügt. Wichtig ist aber die regelmäßige Kontrolle durch die Zahnärztin oder den Zahnarzt. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto schneller können Zahnärzt*innen therapeutische Maßnahmen einleiten, um die Zähne zu erhalten. Zwar sind die am häufigsten betroffenen Zähne bei den meisten Kindern erst im 8. Lebensjahr vollständig in der Mundhöhle sichtbar, doch auch jüngere Kinder sollten regelmäßig eine Zahnarztpraxis aufsuchen. Schwere Verläufe zeigen sich oft bereits bei 6-Jährigen.

Und Eltern sollten aufmerksam werden, falls ihr Kind über Schmerzen an den Zähnen klagt oder Zahnverfärbungen sichtbar werden.

Alles für den Zahnerhalt

Die therapeutischen Maßnahmen bei Kreidezähnen richten sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Von MIH betroffene Zähne sind wegen ihrer rauen Oberfläche besonders anfällig für Karies. Hier können Fissurenversiegelungen und Fluoridierungsmaßnahmen Abhilfe schaffen. Wichtig ist außerdem eine gründliche Zahnpflege zu Hause, unterstützt von einer regelmäßigen professionellen Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis. Bei größeren Defekten an den Zähnen helfen Füllungen, Teil- oder Vollkronen, den Zahn ein Leben lang zu erhalten und so eine gute Lebensqualität zu gewährleisten.

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