Logopädie bei Kindern: Wenn das Sprechen schwerfällt

Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Doch was, wenn das eigene Kind Buchstaben vertauscht oder gar nicht spricht? Keine Sorge: Kinder entwickeln Sprache in ihrem ganz eigenen Tempo. So kannst du unterstützen.

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Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Doch was, wenn das eigene Kind Buchstaben vertauscht oder gar nicht spricht? Keine Sorge: Kinder entwickeln Sprache in ihrem ganz eigenen Tempo. So kannst du unterstützen.

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Was ist Logopädie?

Logopädie ist ein Fachbereich der Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schlucktherapie. Ziel ist es, die kommunikativen Fähigkeiten zu fördern und mögliche Beeinträchtigungen zu behandeln. Dabei geht es nicht nur ums „richtige“ Sprechen, sondern auch um das Verstehen von Sprache, den Satzbau oder die Mundmotorik beim Kauen und Schlucken.

Logopädie kann Kindern helfen, sich besser auszudrücken, selbstbewusster zu werden und Anschluss in der Kita oder Schule zu finden. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Kind sprachliche Unterstützung braucht, sprich mit deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt – je früher, desto besser. Wir unterstützen dich mit starken Leistungen und digitalen Tools wie der neolexon-App.

Wann Logopädie bei Kindern zum Einsatz kommt

Grundsätzlich ist Logopädie schon ab dem Kleinkindalter möglich. In der Regel ab etwa 2 Jahren, wenn sich Sprachverzögerungen zeigen. Die Therapie wird immer an das Alter und die Entwicklung des Kindes angepasst. Auch Vorschul- und Schulkinder profitieren von logopädischer Unterstützung.

Logopädie wird im Kindesalter bei verschiedenen Auffälligkeiten eingesetzt. Dazu gehören:

  • Sprachentwicklungsstörungen: Das Kind spricht deutlich weniger als Gleichaltrige oder bildet keine vollständigen Sätze.
  • Aussprachestörungen: Laute werden weggelassen, ersetzt oder falsch gebildet („Tatze“ statt „Katze“).
  • Stottern oder Poltern: Der Redefluss ist gestört, Sätze werden abgehackt oder sehr schnell und undeutlich gesprochen.
  • Stimmstörungen: Die Stimme klingt heiser, rau oder angestrengt.
  • Schluckstörungen: z. B. nach Operationen oder bei neurologischen Erkrankungen.

Auch bei Hörproblemen oder nach längerem Daumenlutschen kann Logopädie sinnvoll sein, wenn die Sprachentwicklung dadurch beeinträchtigt wird.

Woran erkenne ich, dass mein Kind Unterstützung braucht?

Jedes Kind entwickelt sich anders. Doch es gibt Warnsignale, die du ernst nehmen solltest:

  • Dein Kind spricht mit 2 Jahren nur wenige Wörter.
  • Es versteht einfache Aufforderungen nicht, z. B. „Hol den Ball“.
  • Es spricht unverständlich – auch für nahestehende Personen.
  • Es zeigt Frust oder Rückzug, weil Kommunikation nicht klappt.
  • Es stottert plötzlich und dauerhaft.

Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel nachfragen als zu spät reagieren. Manchmal liegt die Ursache auch darin, wie dein Kind und du miteinander sprecht oder dass dein Kind einfach noch in einer Entwicklungsphase ist. In einem Erstgespräch wird geklärt, was genau los ist und welche Unterstützung am besten hilft.

Logopädische Unterstützung finden

Der 1. Schritt führt in der Regel zur Kinderärztin oder zum Kinderarzt. Dort wird geprüft, ob eine logopädische Therapie medizinisch notwendig ist. Ist das der Fall, erhältst du eine Heilmittelverordnung, auf der „Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schlucktherapie“ angekreuzt ist. Mit einer solchen Verordnung kannst du direkt einen Termin in einer logopädischen Praxis vereinbaren. Die Kosten übernehmen wir. Bei Kindern unter 18 Jahren zu 100%.

Eine logopädische Therapie besteht meist aus wöchentlichen Einzelsitzungen. Spielerisch und mit viel Geduld arbeitet die Therapeutin bzw. der Therapeut daran, Sprache, Aussprache oder das Sprachverständnis zu verbessern. Je nach Alter kommen z. B. Bilderbücher, Sprechrhythmen, Mundmotorikübungen oder auch digitale Tools zum Einsatz. Wichtig: Eltern werden in die Therapie miteinbezogen, denn regelmäßiges Üben zu Hause verstärkt den Erfolg.

Der Deutsche Bundesverband für Logopädie bietet im Netz eine Logopäd*innensuche an.

Wie Eltern helfen können

Dein Kind lernt sprechen, indem es dich hört, sieht und erlebt – im Alltag, beim Spielen, im Gespräch. Du bist sein wichtigstes Vorbild. Auch wenn kleine Kinder noch nicht alles in Worte fassen können: Deine Geduld, dein Zuhören und deine Ermutigung helfen ihm, sich verstanden und sicher zu fühlen.

So kannst du dein Kind liebevoll unterstützen:

  • Sprich viel mit deinem Kind – in Ruhe und mit Blickkontakt.
  • Lest gemeinsam Bücher, erzählt euch Geschichten oder singt zusammen. Das stärkt nicht nur die Sprache, sondern auch eure Verbindung.
  • Höre aufmerksam zu und zeig deinem Kind: Ich nehme dich ernst, auch wenn du dich noch nicht perfekt ausdrücken kannst.
  • Lob statt Korrektur: Wiederhole richtig, was dein Kind sagt, ohne zu verbessern. So lernt es ganz nebenbei. Z. B. „Ja, eine Katze.“ Statt „Nicht Tatze, Katze!“
  • Übt in kleinen Einheiten im Alltag, etwa mit der neolexon-App. Immer spielerisch und ohne Druck.

Special Services

neolexon: Sprachtherapie für zu Hause

Die neolexon-App ist für Pronova BKK Versicherte kostenlos und ermöglicht es deinem Kind, spielerisch auch zu Hause das Sprechen zu üben. Die App wurde von Sprachtherapeut*innen entwickelt und individuell auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten, die beim Sprechen Unterstützung benötigen.