Pseudokrupp bei Kindern

Vor allem bei kleineren Kindern ist Pseudokrupp bzw. das Kruppsyndrom ein Thema, über das man sich als Elternteil Sorgen macht. Wir zeigen dir, wie du im Fall der Fälle schnell hilfst und wann ihr in die Arztpraxis fahren solltet.

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Vor allem bei kleineren Kindern ist Pseudokrupp bzw. das Kruppsyndrom ein Thema, über das man sich als Elternteil Sorgen macht. Wir zeigen dir, wie du im Fall der Fälle schnell hilfst und wann ihr in die Arztpraxis fahren solltet.

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Pseudokrupp erkennen

Pseudokrupp bzw. das Kruppsyndrom gehören zu den Kinderkrankheiten, die in der Regel bei Säuglingen und Kindern bis zum 6. Lebensjahr auftreten können. Am ehesten bei Kindern bis zum 3. Lebensjahr und statistisch gesehen sind Jungs häufiger betroffen.

Was passiert eigentlich bei einem Pseudokrupp-Anfall? Die Symptome:

  • Meist kommt es überraschend: Bei der Gute-Nacht-Geschichte war noch alles in Ordnung, doch mitten in der Nacht beginnt das Kind stark und bellend zu husten.
  • Gleichzeitig keucht es und gibt beim Einatmen ein fiepsendes Röcheln von sich.
  • Viele Kinder leiden zudem unter Atemnot sowie Panik und Angst.

Ursachen für Pseudokrupp

In der Regel geht eine Atemwegserkrankung voraus, bei der die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder entzündet und angeschwollen ist. Dadurch sind die Atemwege, die bei Kleinkindern sowieso noch sehr schmal sind, verengt. Es kommt zur Atemnot, die den anfallartigen Husten auslöst.

Der Begriff Pseudokrupp heißt so viel wie „falscher Krupp" und hat seinen Namen erhalten, um ihn von der Atemnot beim Diphtherie-Krupp zu unterscheiden. Da die Diphtherie heutzutage fast verschwunden ist, wird der Pseudokrupp häufig als Krupp oder Kruppsyndrom bezeichnet. In selten Fällen können zudem Bakterien oder allergische Reaktionen einen Pseudokrupp-Anfall auslösen. Außerdem begünstigen Luftschadstoffe in großer Konzentration das Auftreten, beispielsweise in Raucherwohnungen.

Erste-Hilfe-Maßnahmen

Die überraschenden Geräusche durch Pseudokrupp erschrecken Eltern und Kind gleichermaßen, weil sie völlig anders als sonst klingen. Wichtig ist deshalb, das hustende Kind zu beruhigen und folgendes zu tun:

  • Nimm es auf den Arm, sprich ruhig und wiege es.
  • Oft ist es super hilfreich, dem Kind eine Jacke anzuziehen und sich mit ihm ans offene Fenster oder auf den Balkon zu stellen.
  • Um es abzulenken, könnt ihr z. B. vorbeifahrende Autos zählen, die Straßenlaternen oder Sterne am Himmel.
  • Wenn der größte Schreck überstanden ist, kann man schlückchenweise Wasser zu trinken geben, das ungefähr Zimmertemperatur hat.
  • Wer ein Inhaliergerät besitzt, kann zudem sein Kind mit einer Kochsalzlösung inhalieren lassen.

Wichtig zu wissen: Diese Erste-Hilfe-Maßnahmen sollte man auch dann durchführen, wenn man seinem Kind ein ärztlich verschriebenes Kortison-Präparat gibt. Die Wirkung bzw. Linderung der Symptome setzt nämlich häufig erst nach 10 bis 30 min ein.

Kinderklinik oder 112 bei Notfällen

Der Schreck ist bei Pseudokrupp oft größer als die Ursache und die Symptome klingen nach den Erste-Hilfe-Maßnahmen ab. Tritt nach rund 30 min keine Besserung ein oder leidet dein Kind unter schwerer Atemnot, solltest du zur Kinderklinik fahren oder über 112 den Rettungsdienst anrufen.

Beim ersten Anfall sollten Eltern am nächsten Tag eine Kinderarztpraxis aufsuchen. Dort klärt man, ob es sich um den häufigen, durch eine Virusinfektion hervorgerufenen Pseudokrupp handelt. Dieser tritt besonders während der Erkältungszeit im Herbst und Winter auf. Da auf einen Pseudokrupp-Anfall oft noch weitere folgen, verschreiben viele Kinderärztinnen und -ärzte ein Kortison-Präparat – meist als Zäpfchen. Sie bewirken, dass die Kehlkopfschleimhaut wieder abschwillt.

Vorbeugende Maßnahmen

Diese Maßnahmen können einen Pseudokrupp-Anfall verhindern oder zumindest lindern:

  • Lüfte vor dem Schlafen das Zimmer gut und hänge feuchte Tücher auf, um die trockene Winterluft anzufeuchten.
  • Wenn dein erkältetes Kind zu Pseudokrupp-Anfällen neigt, kannst du es mit Hilfe eines zweiten Kissens zur Nacht höher lagern und tagsüber mit Kochsalzlösung inhalieren lassen.
  • Alles weitere wird die Zeit richten, denn mit zunehmendem Alter werden die Atemwege breiter und die Hustenattacken immer seltener – bis sie sich irgendwann ausgewachsen haben.

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