Warum sind feste Einnahmezeiten wichtig?
Der Einnahmezeitpunkt von Medikamenten ist deshalb so wichtig, weil sich unsere Körperfunktionen – also Blutdruck, Temperatur und Stoffwechselprozesse – im Laufe des Tages verändern. Und auch unsere Organe ruhen und arbeiten in einem sog. zirkadianen Rhythmus von etwa 24 h. Das nennt man Biorhythmus. Und genau der bestimmt, wann der richtige Zeitpunkt ist, um deine Medikamente einzunehmen.
Komplexe Stoffwechselprozesse sorgen dafür, dass Arzneistoffe vom Körper aufgenommen und zu ihrem Zielort transportiert werden. So laufen die biochemischen Prozesse in den Zellen zu bestimmten Tageszeiten schneller oder auch verzögert ab. Im Einklang mit diesen Prozessen angewendet, entfalten Medikamente ihre optimale therapeutische Wirkung. Gleichzeitig kann sich das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen reduzieren.
Vor, dabei oder nach dem Essen?
Nicht nur der Biorhythmus entscheidet über den besten Einnahmezeitpunkt. Oft steht auch der Hinweis „Einnahme vor dem Essen“ auf der Packung. Was bedeutet das? Und warum soll man Medikamente vor dem Essen einnehmen? Gemeint ist damit i. d. R., dass du das Medikament ca. 30 min vor einer Mahlzeit nehmen sollst, weil dann der Magen weitgehend leer ist. Das ist wichtig, damit der Körper den Wirkstoff schnell und ungehindert aufnehmen kann. „Nach dem Essen“ heißt meist: etwa 30-60 min nach einer Mahlzeit. So ist der Magen bereits etwas gefüllt und die Magenwand besser geschützt. Wichtig ist das v. a. bei Medikamenten, die den Magen reizen können.
3 Beispiele, die du vielleicht aus deinem Alltag kennst:
- Schilddrüsentabletten: Vor dem Frühstück und auf nüchternen Magen einnehmen, damit sie besser wirken.
- Bestimmte Antibiotika: Die Einnahme mit dem Essen verbessert die Verträglichkeit, vor allem für den Magen-Darm-Trakt.
- Schmerztabellten: Nach dem Essen einnehmen, um den Magen zu schützen.
Was bedeutet „nüchtern“?
„Nüchtern Medikamente einnehmen“ heißt: mind. 30 min vor dem Frühstück, also auf leeren Magen und nur mit Wasser.
Warum ist das wichtig?
- Der Wirkstoff wird schneller aufgenommen.
- Es entstehen keine Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln.
Das gilt übrigens nicht nur für Schilddrüsentabletten, sondern auch für manche Osteoporose-Medikamente und bestimmte Cholesterinsenker.