Verhütungsmittel im Vergleich

Sex: Ja, bitte! – Schwanger werden: Nein, danke! Damit es beim Sex nicht ungewollt zu einer Schwangerschaft kommt, solltest du dir vorab Gedanken um die Verhütung machen. Wir stellen die unterschiedlichen Methoden vor.

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Sex: Ja, bitte! – Schwanger werden: Nein, danke! Damit es beim Sex nicht ungewollt zu einer Schwangerschaft kommt, solltest du dir vorab Gedanken um die Verhütung machen. Wir stellen die unterschiedlichen Methoden vor.

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Hormonelle Verhütungsmittel

Verhütungsmittel auf hormoneller Basis gibt es in Pillenform, als Hormonimplantate, als Hormonspirale und Hormonring sowie als Hormonpflaster. Bislang sind alle auf dem Markt verfügbaren hormonellen Verhütungsmittel nur für Frauen zugelassen. Bei regelmäßiger und korrekter Anwendung sind die Methoden auf Hormonbasis sehr sicher. Sie bieten dir allerdings keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Und: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung – hormonelle Verhütungsmittel können unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen wie z. B. Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen oder ein erhöhtes Thromboserisiko.

Die Pille ist eines der bekanntesten hormonellen Verhütungsmittel. Sie enthält synthetische Hormone (Östrogen und / oder Gestagen), die die Eizellenreifung und den Eisprung verhindern. Zudem verdickt die Pille den so genannten Schleimpfropf im Gebärmutterhals, um das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter zu erschweren.

Die Minipille enthält nur das Hormon Gestagen. Sie behindert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und festigt den Schleim im Gebärmutterhals, sodass Spermien aufgehalten werden. Die Minipille eignet sich auch für Frauen, die das Hormon Östrogen nicht vertragen oder es nicht einnehmen möchten, z. B. in der Stillzeit. Für eine sichere Verhütung muss die Minipille sehr regelmäßig zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden.

Sowohl die Pille als auch die Minipille wurden früher 21 Tage eingenommen, dann folgte eine Einnahmepause von 7 Tagen, in der es zu einer Abbruchblutung (ähnlich der Periode) kommt. Diese Pillenpause ist aber medizinisch nicht notwendig. Am besten besprichst du deine Einnahme mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen.

Ein kleiner, flexibler Kunststoffring, der in die Vagina eingeführt wird und dort kontinuierlich Hormone abgibt. Er wird für 3 Wochen getragen und in der 4. Woche entfernt, um ebenfalls eine Blutung auszulösen. Auch hier ist ein durchgehendes Tragen des Rings möglich. Wichtig: Verhütungsringe sollten vor dem Tragen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Die hormonelle Spirale wird in der Frauenarztpraxis in die Gebärmutter eingesetzt und gibt kontinuierlich Gestagen ab. Wie bei der Minipille behindert das Hormon den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und festigt den Schleim im Gebärmutterhals. Sie kann je nach Hersteller bis zu 5 Jahre im Uterus verbleiben. In der Zeit sollte die Spirale etwa jährlich per Ultraschall auf ihren korrekten Sitz hin überprüft werden.

Ein kleines Stäbchen, das unter die Haut des Oberarms eingeführt wird und über einen Zeitraum von mehreren Jahren kontinuierlich Hormone (Gestagen) abgibt. Nach 3 Jahren wird es unter örtlicher Betäubung wieder entfernt.

Ein dünnes, selbstklebendes Pflaster, das Östrogen und Gestagen über die Haut abgibt. Es wird 1x pro Woche gewechselt, 3 Wochen lang getragen und dann eine Woche ausgesetzt.

Passiert dir eine Verhütungspanne (z. B. reißt ein Kondom oder du hast die Pilleneinnahme vergessen) kannst du in der Apotheke die „Pille danach“ bekommen. Sie ist nur eine Notfallverhütung und nicht zum dauerhaften Gebrauch gedacht. Um wirken zu können, musst du sie möglichst schnell nach dem ungeschützten Sex einnehmen. Mit der „Pille danach“ wird der Eisprung verschoben, da Spermien maximal 5 Tage im weiblichen Körper überleben können. Nach der Einnahme der „Pille danach“ können Nebenwirkungen wie bei anderen hormonellen Verhütungsmitteln auftreten.

Hormonfreie Verhütungsmittel

Das Kondom ist eine hauchdünne Hülle aus Latex oder Polyurethan, die über den erigierten Penis gerollt wird. Es schützt nicht nur vor ungewollter Schwangerschaft, sondern als einziges Verhütungsmittel auch vor sexuell übertragbaren Infektionen. Du kannst es in Drogerien, Supermärkten, Apotheken oder Onlineshops kaufen. Es gibt Kondome in verschiedenen Größen, Stärken und sogar Geschmäckern. Die richtige Anwendung des „Gummi“ kannst du üben. Wichtig: Kondome haben Haltbarkeitsdaten und sollten nach dem Ablauf nicht mehr verwendet werden. Achte immer darauf, dass die Verpackung intakt ist. Auch beim Auspacken und Überziehen kannst du es z. B mit deinen Fingernägeln beschädigen. Richtig angewendet sind Kondome ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Jedes Kondom kann nur 1x angewendet werden und wird nach dem Gebrauch im Restmüll entsorgt.

Ein weicher, flexibler Silikon- oder Latexring, der in die Vagina eingeführt wird und den Gebärmutterhals bedeckt. Es bildet eine Barriere, um Spermien am Eindringen in die Gebärmutter zu hindern. Ein Diaphragma wird für jede Frau individuell bei der Gynäkologin bzw. dem Gynäkologen angepasst. Es schützt nur dann relativ sicher vor einer Schwangerschaft, wenn zudem noch ein chemisches Verhütungsmittel z. B. ein Gel angewendet wird, dass die Spermien abtötet.

Eine Kupferspirale (Intrauterinpessar, IUP) wird wie die Hormonspirale in der Gynäkologischen Praxis in die Gebärmutter der Frau eingesetzt. Dort kann sie je nach Modell bis zu 10 Jahre bleiben. Sie ist mit einem feinen Kupferdraht umwickelt, der Kupfer-Ionen freisetzt. Diese verhindern zwar keinen Eisprung, sorgen aber dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut für Spermien undurchdringlicher wird. Zudem schränken sie Spermien in der Bewegungs- und Befruchtungsfähigkeit ein und verhindern das Einnisten der Eizelle in die Gebärmutter.

Neben der Kupferspirale gibt es noch die Kupferkette mit dem gleichen Wirkprinzip. Sie wird ebenfalls in die Gebärmutter eingelegt. Im Gegensatz zur Hormonspirale berichten Frauen mit Kupferspirale über verstärkte Menstruationsblutungen und Regelschmerzen. Als Verhütungsmittel ist die Kupferspirale ebenfalls sehr sicher.

Natürliche Familienplanung

Hierbei wird der weibliche Zyklus beobachtet, um die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage zu bestimmen – und zwar ganz „natürlich“. Richtig angewendet, ist die Natürliche Familienplanung auch eine sichere Verhütungsmethode. Dazu gehört aber viel Selbstdisziplin: Jeden Tag wird zur gleichen Tageszeit (am besten nach dem Aufwachen) die Basalthemperatur mit einem genauen Fieberthermometer gemessen (vor dem Eisprung, also der fruchtbaren Zeit, steigt diese an). Dazu wird der Zervixschleim beobachtet und der Stand des Gebärmutterhalses ertastet. Erfahre, was du bei der Natürlichen Familienplanung noch beachten solltest.

Sterilisation

Wenn du dir sehr sicher bist, dass deine Familienplanung abgeschlossen ist oder du für dich absolut ausschließen kannst, überhaupt ein Kind bekommen zu wollen, könnte für dich eine Sterilisation in Frage kommen.

  • Sterilisation der Frau: Weltweit betrachtet, ist die Sterilisation der Frau tatsächlich die meist genutzte Verhütungsmethode. Hierbei werden die Eileiter blockiert oder durchtrennt, um die Eizellen daran zu hindern, die Gebärmutter zu erreichen. Die Durchtrennung wird unter Vollnarkose ambulant oder stationär durchgeführt – oft als Bauchspiegelung oder laparoskopisches Verfahren (dabei werden 3 kleine Bauchschnitte gemacht, in die dann die Instrumente möglichst schonend eingeführt werden).
  • Sterilisation des Mannes: Bei der Vasektomie werden die Samenleiter durchtrennt oder verschlossen, wodurch Spermien nicht mehr in die Samenflüssigkeit gelangen können. Der Eingriff ist unkompliziert, dauert 15-30 Min. und kann unter örtlicher Betäubung vorgenommen werden.

TeleClinic

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