Wer sich als agender bezeichnet, fühlt sich keinem Geschlecht zugehörig. Ein weiteres Wort dafür ist geschlechtslos – was aber nicht im Zusammenhang mit den Genitalien steht.
Schwul, lesbisch, trans*, nicht-binär, LGBTQIA+: Es gibt ganz unterschiedliche Begriffe, die versuchen sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten zu beschreiben. Easy für die einen, sich hier zurechtzufinden. Für andere ist manches vielleicht noch nicht so klar – zumal sich Begriffe verändern, manche neu dazukommen oder auch wieder verschwinden.
Weil Vielfalt super und genau richtig ist, aber Verständnis und Akzeptanz auch in der Sprache braucht, gibt‘s hier für dich unser Glossar von A bis Z:
Wer sich als agender bezeichnet, fühlt sich keinem Geschlecht zugehörig. Ein weiteres Wort dafür ist geschlechtslos – was aber nicht im Zusammenhang mit den Genitalien steht.
Asexualität ist ein Spektrum und vereint unter dem Begriff Personen, die wenig bis gar keinen Wunsch nach sexueller Intimität verspüren. Manche können nur mit sehr eng vertrauten Personen intim werden, wiederum andere möchten keinerlei körperliche Intimität. Sie können aber dennoch romantische Beziehungen führen oder einen Kinderwunsch verspüren.
Aromantik ist ebenfalls ein Spektrum und beschreibt Personen, die kein, wenig oder unter bestimmten Umständen romantisches Interesse zu anderen Personen empfinden. Die romantische Anziehung ist unabhängig von der sexuellen Orientierung. Es ist also möglich, aromantisch und homosexuell zu sein. Das Gegenteil von aromantisch ist alloromantisch.
Bigender fällt unter das nicht-binäre Spektrum. Diese Personen empfinden sich 2 Geschlechtern zugehörig und können das im Alltag ausdrücken, durch z. B. Kleidung, Make-up und geschlechtsstereotypen Verhalten. Dabei sind diese Personen nicht zwangsweise männlich oder weiblich verortet, sondern können sich auch als weiblich und nicht-binär wahrnehmen. Der Ausdruck beider Geschlechter kann sowohl abwechselnd als auch zeitgleich geschehen.
Das Wort Binär ist Latein und bedeutet 2. Es reduziert also in diesem Zusammenhang Geschlecht auf männlich und weiblich. Andere Geschlechter werden als Abweichung von der (binären) Geschlechternorm der Gesellschaft angesehen.
Personen, die sich als bisexuell bezeichnen, verspüren eine sexuelle und/oder romantische Anziehung zu Menschen zweier oder mehrerer Geschlechter. Der Begriff ist jedoch gerade im Wandel und die Definition vielseitig und umstritten. Es gibt bereits andere Begriffe, die eine Anziehung zu mehr als 2 Geschlechtern beschreibt (Pansexuell, Demisexuell, etc.).
Cisgender meint Menschen, deren Geschlechtsidentität und Genitalien genau dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.
Üblicherweise bezeichnen sich Personen so, die sich meist für eine Show sehr extravagant kleiden und bewusst Geschlechterstereotype aufgreifen. Die Show, das Verhalten und die Verkleidung dienen häufig der Kritik an Stereotypen. Typisch sind z. B. auffallende Kostüme mit Pailletten, Federn und schrillen Farben, starkes Make-Up und ein bewusstes Übertreiben von Gestik und Sprache.
Dysphorie, dysphoria oder auch Geschlechtsinkongruenz beschreibt einen Leidensdruck durch die Ablehnung bestimmter körperlicher Merkmale, die nicht mit dem eigenen Geschlechtsbewusstsein und der sog. Bodymap übereinstimmen. Bodymap wäre z. B. das Bewusstsein: Zu mir gehört eine Vulva und Brüste.
Ein Überbegriff für Menschen, die sich nicht als männlich oder weiblich bezeichnen (geschlechterbinäre). Außerdem beschreibt genderqueer die Geschlechtsidentität von Menschen, die sich als Frau und Mann (gleichzeitig oder abwechselnd) oder weder als Frau noch als Mann betrachten. Genderqueer lässt sich nicht eindeutig gegen „genderfluid“ oder „nicht-binär“ abgrenzen.
Genderfluid bedeutet nicht immer dasselbe Geschlecht zu haben, sondern immer wieder ein anderes. Dabei kann sich das Geschlecht nur selten ändern oder sehr oft. Geläufig ist in dem Zusammenhang auch „genderqueer“.
Fehlende Übereinstimmung zwischen dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht, den Genitalien und der Geschlechtsidentität.
Intersex, intersexuell oder intergeschlechtlich beschreibt eine genetisch nachweisbare Abweichung. Dies kann sich durch körperlich uneindeutige Genitalien oder andere Abweichungen der, den binären Geschlechtern zugeschriebenen Merkmalen äußern. Das wohl bekannteste Merkmal wäre das gleichzeitige Vorhandensein eines Penis und einer Vulva. Das ist jedoch auch eine der seltensten Ausprägungen. Man geht davon aus, dass bei den meisten inter* Menschen die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe nie festgestellt wird, da die körperliche Auswirkung nicht auffällig genug ist.
Eine Abkürzung der englischen Wörter: lesbian, gay, bisexual, transexuell/transgender und intersexuell. Sie stammt ursprünglich aus den USA und ist mittlerweile auch in Deutschland üblich. Kritiker des Begriffs bemängeln unter anderem, dass es Menschen gibt, die sich nicht auf einen der Buchstaben in LGBTI festlegen lassen wollen, andere sagen, dass es immer mehr und vor allem zu viele Buchstaben sind. Das deutsche Äquivalent ist übrigens LSBTI. Mittlerweile gängig ist LGBTQIA+. Hier wurde erweitert um queer, asexuell/aromantisch und das Plus für weitere, nicht aufgeführte Gruppen.
Nicht-binär, non-binär oder im Englischen auch "non-binary" ist ein Überbegriff für Menschen, die sich nicht eindeutig als Mann oder als Frau sehen. Sie können sich z. B. zwischen diesen beiden Geschlechtern verorten, außerhalb davon oder sich als geschlechtslos – als agender – sehen.
Pangender beschreibt Personen, die alle Geschlechter zur gleichen Zeit haben, das komplette Spektrum der Geschlechter abdeckend. Der Begriff ist umstritten, da eine Zuordnung zu allen Geschlechtern gleichzeitig in einer binär gelesenen Gesellschaft zu viel Unverständnis führt.
Polyamorie meint die Liebe zu mehr als einer Person. Eine emotionale und meist auch sexuelle Beziehung wird offen im vollen Einverständnis aller Beteiligten gelebt. Im Unterschied zur „offenen Beziehung“ geht Polyamorie über den reinen Sex hinaus.
Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet „seltsam, komisch“. Ursprünglich galt er als Schimpfwort für Homosexuelle. Doch seit den 1990er Jahren wurde er immer beliebter in der queeren Community – und wurde dadurch zurückerobert und wieder positiv besetzt. Queer dient als Sammelbegriff für alle nicht heteronormativ lebenden Personen.
Der Begriff Transition bezeichnet den Prozess der bei einer körperlichen Angleichung bei trans* Personen stattfindet. Trans* ist hier der sog. Umbrella-Term (Überbegriff) für trans* und nicht-binäre Menschen, die eine Dysphorie haben.
Es gibt viele Begriffe, die in der Community genutzt werden. Transsexualität wird sehr abgelehnt und ausschließlich im medizinischen Kontext verwendet. Alle beschreiben eine Abweichung des bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts mit dem eigenen Geschlechtsbewusstsein und meist dem Wunsch nach körperlichen Angleichungen.
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