Kinder erkranken häufiger an einer Bindehautentzündung, fachsprachlich auch Konjunktivitis genannt, als Erwachsene. Ihr Immunsystem ist noch nicht so stark ausgeprägt. Und sie fassen sich öfter mit ungewaschenen Händen an die Augen. Dann kommt, was kommen muss – schwups zeigen sich Symptome einer Bindehautentzündung:
Aufatmen für Kinder und Eltern: Bindehautentzündungen sind zwar unangenehm, aber verschwinden in den meisten Fällen nach einigen Tagen wieder. Und das oft auch ohne Behandlung. Da eine Bindehautentzündung aber juckt und brennt, reiben sich gerade kleinere Kinder ständig die Augen. Das verschlimmert die Symptome. Und führt schnell zur Ansteckung des noch gesunden Auges. Wegen der leichten Übertragbarkeit können sich auch andere Kinder und Bezugspersonen schnell anstecken. Daher ist es sinnvoll, dass du mit deinem Kind zu einer Ärztin oder einem Arzt gehst, wenn du eine Bindehautentzündung vermutest. So gehst du auf Nummer sicher und kannst ausschließen, dass es sich um eine andere Augenerkrankung handelt.
Was in jedem Fall gut tut: Augen jetzt schützen. Denn auch wenn Lichtempfindlichkeit nicht immer die Ursache der Bindehautentzündung ist, grelles Licht belastet die Augen zusätzlich. Daher beim Aufenthalt im Freien lieber eine Sonnenbrille tragen und das Wohn- und Kinderzimmer ein wenig abdunkeln. Ganz wichtig – und eigentlich nicht nur jetzt: Bitte nicht in den Wohnräumen rauchen. Zigarettenrauch belastet nicht nur die Atemwege, sondern auch die Augen stark.
Eine Bindehautentzündung kann verschiedene Ursachen haben – und die herauszufinden, ist nicht immer so einfach. Meist ist eine zuverlässige Klärung nur möglich, wenn man die Begleitumstände kennt. Es gibt aber Anhaltspunkte, anhand derer du gut einschätzen kannst, was die Ursache sein könnte.
Leidet dein Kind gleichzeitig unter Niesanfällen, deutet einiges auf eine Allergie wie Heuschnupfen hin. Dann ist der nächste Schritt, die allergieauslösende Substanz zu ermitteln, um sie vermeiden zu können.
Dein Kind hat eitrigen Ausfluss aus dem Auge – die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Bakterien die Bindehautentzündung verursacht haben. In diesem Fall wird die Ärztin oder der Arzt antibiotische Augentropfen verschreiben.
Manchmal kann eine Bindehautentzündung auch entstehen, wenn Fremdkörper ins Auge gekommen sind.
Staub, Zigarettenrauch, Wind, UV-Strahlen, ja selbst der Konservierungsstoff in Augentropfen und – bei älteren Kindern – Kontaktlinsen können Auslöser für eine Bindehautentzündung sein.
Bei gleichzeitig auftretendem Fieber liegt der Verdacht auf eine virale Bindehautentzündung nah. Bindehautentzündungen können grundsätzlich als Begleiterscheinung zu Viruserkrankungen wie Windpocken, Masern oder Röteln auftreten. Bei einer Virusinfektion helfen keine Antibiotika. Hier kommen kalte Kompressen und künstliche Tränenflüssigkeit zum Einsatz, um die Beschwerden zu lindern. Diese juckreizlindernden Maßnahmen reichen übrigens oft auch bei anderen Ursachen. Aber Vorsicht bei Spülungen mit Kamillentee. Die feinen Schwebstoffe in der Teezubereitung können das Auge zusätzlich reizen.
Ob am Ende Viren oder Bakterien die Übeltäter waren, kann die Ärztin oder der Arzt sicher nur durch einen Abstrich feststellen. Besonders schwere Formen der Bindehautentzündung bezeichnet man übrigens auch als Augengrippe. Diese wird durch Adenoviren verursacht und geht mit einer fiebrigen Allgemeinerkrankung einher.
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