Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Unangenehm, aber ungefährlich: die Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Wir zeigen dir, wie du sie erkennst, was die Symptome sind und wie du mit einer Erkrankung deines Kindes umgehst.

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Unangenehm, aber ungefährlich: die Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Wir zeigen dir, wie du sie erkennst, was die Symptome sind und wie du mit einer Erkrankung deines Kindes umgehst.

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Hochansteckend, aber harmlos

Ein Fieberschub, gefolgt von schmerzhaften roten Punkten an Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut, die sich innerhalb kurzer Zeit zu Bläschen entwickeln oder sich wie Aphthen anfühlen: Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit betrifft vor allem Kinder unter 10 Jahren bzw. im Kindergartenalter. Aber auch ältere Kinder und Erwachsene können erkranken. Letztere leiden häufig länger unter der Virusinfektion als Kinder.

Sie ist hochansteckend, aber – und das ist die gute Nachricht – in der Regel ungefährlich. Denn normalerweise verläuft eine Hand-Fuß-Mund-Krankheit harmlos und heilt folgenlos innerhalb von 7 bis 10 Tagen aus. Bei Neugeborenen, Säuglingen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem gilt allerdings erhöhte Wachsamkeit: In sehr seltenen Fällen können auch Komplikationen wie eine Hirnhautentzündung oder eine Infektion der inneren Organe auftreten.

Symptome der Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Neben den entzündlichen Veränderungen im Mund kann zeitgleich oder einige Stunden später ein Ausschlag an Händen und Füßen hinzukommen. Das macht die Diagnose Hand-Fuß-Mund-Krankheit eindeutig. Üblicherweise zeigt sich der Ausschlag an Handinnenflächen und Fußsohlen, kann aber auch an anderen Stellen der Hände und Füße sowie an Gesäß, Knien oder Ellenbogen auftreten. Aus dem Ausschlag entwickeln sich Bläschen, die schmerzen und jucken können, aber nicht müssen. Sie sondern ein virenhaltiges Sekret ab, wodurch die Erkrankung weiter übertragen wird. Nach einer Ansteckung dauert es üblicherweise 3 bis 10 Tage, bis sich erste Symptome zeigen. Die höchste Ansteckungsgefahr besteht in der Phase, in der der Ausschlag sichtbar ist.

Symptomlinderung steht an erster Stelle

Eine spezielle Behandlung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit gibt es nicht. Man kann lediglich die Symptome lindern. Da es sich um eine Viruserkrankung handelt, sind auch Antibiotika keine Option. Denn diese wirken nur gegen Bakterien. Gegen die schmerzhaften Bläschen im Mund hilft eine schmerzlindernde Tinktur mit einem lokalen Betäubungsmittel (Lidocain). Einige Kinderärztinnen und Kinderärzte empfehlen als natürliche Variante, die Bläschen mit einem Wattestäbchen mit Honig zu bestreichen. Da die Bläschen gerade beim Kauen und Schlucken schmerzen können, lindern gekühlte Speisen wie Pudding, Joghurt und Eis die Beschwerden. Wegen der großen Ansteckungsgefahr sollten betroffene Kinder erst dann wieder in Kindergarten oder Schule geschickt werden, wenn die Symptome vollständig abgeklungen sind.

Hygiene ist der beste und einzige Schutz

Bei der Ansteckung mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit handelt es sich um eine Schmier- und Tröpfcheninfektion. Die wichtigste und im Prinzip einzige Maßnahme gegen eine Ansteckung und Verbreitung der Krankheit ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen für mindestens 20 Sekunden mit Seife.

Häufig gestellte Fragen zur Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Nein. Beide Krankheiten werden zwar durch Viren ausgelöst, allerdings durch unterschiedliche. Tiere bergen keinerlei Ansteckungsrisiko für die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, die Übertragung erfolgt nur von Mensch zu Mensch.

Die Erreger werden durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Speichel, Nasen- und Rachensekret, Sekret aus den während der Erkrankung auftretenden Bläschen, durch Stuhl oder den Kontakt mit virenbehafteten Oberflächen übertragen. Gerade in den ersten Tagen nach der Ansteckung können die Viren auch auf dem Wege der Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten oder Sprechen weitergegeben werden. Hauptansteckungszeiten sind Spätsommer und Herbst.

Interessanterweise gehen Ärztinnen und Ärzte davon aus, dass sich nur bei 1/5 der Erkrankten überhaupt ein Ausschlag zeigt. Die Erkrankung verläuft also bei der großen Mehrheit nahezu symptomfrei. Trotzdem ist Ansteckungsgefahr gegeben.

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 3 bis 10 Tage, manchmal zeigen sich die Symptome allerdings auch schon nach einem Tag.

Das Virus ist hochansteckend, besonders während der Bläschenbildung in der ersten Krankheitswoche. Über den Stuhl können die Erreger allerdings noch mehrere Wochen nach Abklingen der Symptome ausgeschieden werden. Unerkanntes Risiko geht häufig von erkrankten Erwachsenen aus, die keinerlei Symptome ausbilden und daher nichts von ihrer Erkrankung wissen.

Bei einer Ansteckung während der Schwangerschaft ist der Krankheitsverlauf meist mild oder verläuft ganz ohne Symptome. Direkte Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft sind bisher nicht belegt. Allerdings können Schwangere, die kurz vor dem Geburtstermin erkranken, das Virus an das Baby weitergeben. Bei Neugeborenen sind die Symptome meist eher schwach ausgeprägt, schwere Komplikationen treten nur sehr selten auf. Am meisten gefährdet sind Babys in der 1. und 2. Lebenswoche.

Nach dem Infektionsschutzgesetz ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit keine meldepflichtige Erkrankung und muss demzufolge nicht bei der Gesundheitsbehörde angezeigt werden. Sind in einer Kita allerdings 2 oder mehr Kinder erkrankt, dann ist das zuständige Gesundheitsamt durch die Kita-Leitung zu informieren. Die Einrichtung wird in der Regel nicht für längere Zeit geschlossen, denn die Erreger sind ohnehin weit verbreitet. Aber Spielzeug und Möbel werden in Absprache mit dem Gesundheitsamt möglicherweise mit Desinfektionsmitteln behandelt.

Bis zu 7 Tage kann es dauern, bis Rötungen und Bläschenbildung abgeklungen sind. So lange sollte dein Kind nicht in die Kita oder Schule gehen. Außerdem sollte es mindestens 2 Tage ohne fiebersenkende Mittel komplett fieberfrei sein.

Leider gibt es keinen zuverlässigen Schutz gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Doch ein enger Kontakt mit dem erkrankten Kind, wie beim Kuscheln, Umarmen oder Küssen, sollte unbedingt vermieden werden. Auch sollten Geschirr und Besteck sowie Schnuller und Zahnbürsten nicht gemeinsam benutzt werden. Achte auf eine gründliche Reinigung von Spielsachen und Handtüchern.

Ja, mach einen Termin in deiner Kinderarztpraxis und äußere schon am Telefon deine Vermutung hinsichtlich der hochansteckenden Erkrankung. Da auch weniger harmlose Krankheiten wie Windpocken, Masern oder Röteln mit Bläschenbildung oder Hautrötungen einhergehen, ist die ärztliche Diagnose unbedingt erforderlich. Lass dich ausführlich zu symptomlindernden Maßnahmen beraten.

Weiterführende Informationen zur Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Weitere Informationen zur Hand-Fuß-Mund-Krankheit findest du auf der Website des Robert-Koch-Instituts.

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