Wochenbett: Babyblues und Heultage

Die erste Zeit mit dem Baby stürzt dich in ein emotionales Chaos: Hormonumstellung, Schlafmangel und Überforderung lösen manchmal den Babyblues aus. Sprich über deine Gefühle und mach dir keine Vorwürfe.

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Die erste Zeit mit dem Baby stürzt dich in ein emotionales Chaos: Hormonumstellung, Schlafmangel und Überforderung lösen manchmal den Babyblues aus. Sprich über deine Gefühle und mach dir keine Vorwürfe.

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Die Zeit nach der Geburt

Endlich mit dem Baby zu Hause! Eigentlich solltest du rundum glücklich sein. Doch dir ist einfach nur zum Heulen zumute? Dann hat dich der Babyblues, auch Heultage genannt, erwischt. Mach dir keine Sorgen. Nach wenigen Tagen verschwindet der Babyblues meist von allein. Eine Behandlung dieser leichten depressiven Verstimmung ist nicht erforderlich. Aber du kannst dir Zeit für dich nehmen und auf dich achten. Das hilft, damit die schlechte Stimmung schnell wieder verschwindet und du dich in deiner neuen Lebenssituation zurechtfindest.

Babyblues: Das steckt dahinter

Etwa 50-70 % aller Mütter kennen das Wechselbad der Gefühle in den ersten Tagen nach der Entbindung. Gerade noch empfindest du überschäumende Freude, kurz darauf brichst du in Tränen aus. Auslöser für dein Gefühlschaos ist die Hormonumstellung, die ihren Höhepunkt wenige Tage nach der Entbindung erreicht. Schlafmangel und das Gefühl von Überforderung können den Babyblues begünstigen.

Die Symptome

Zu den Symptomen des Babyblues gehören neben Stimmungsschwankungen eine leichte Reizbarkeit, Traurigkeit, ein Gefühl der Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, eine übergroße Sorge um das Baby sowie Schlafstörungen. Wenn sich dein Hormonspiegel wieder normalisiert hat, verschwinden die Symptome in der Regel von allein. Da die Dauer des Babyblues überschaubar ist, ist das Wohlergehen deines Kindes nicht gefährdet. Du bist eine gute Mutter, selbst wenn du am Anfang Zweifel hast und Unsicherheit empfindest. Das ist normal.

Babyblues: Was dir nun hilft

Durch die Zeit des Babyblues müssen die meisten Mütter im Wochenbett durch. Ein paar Maßnahmen helfen dir, damit es dir bald besser geht:

  • Mach dir keine Vorwürfe und sprich über deine Gefühle.
  • Gönn dir möglichst viel Ruhe, lass unwichtige Dinge einfach mal liegen.
  • Nimm dir viel Zeit für dich und dein Baby, Kuscheln entspannt.
  • Gib dein Baby auch ruhig mal bei Oma, Opa, Tante oder Onkel ab, damit du dich erholen und schlafen kannst.
  • Such dir Unterstützung bei deinem Partner oder deiner Partnerin, guten Freunden oder deiner Hebamme.

Was Partner*innen tun können

Eine stabile Partnerschaft ist in der neuen Lebenssituation besonders wichtig. Frisch gebackene Mütter wünschen sich von ihren Partner*innen jetzt vor allem Geborgenheit und Rückhalt. So kann es funktionieren:

  • Schon während der Schwangerschaft aktiv am Leben und an der Entwicklung des Kindes teilhaben.
  • Das Gespräch mit der werdenden oder frisch gebackenen Mama suchen, sie beruhigen und bestärken.
  • Den Austausch mit Freund*innen über die veränderte Lebenssituation suchen.
  • Unterstützung durch andere Personen zulassen.

Tipps für Angehörige

Wenn eine liebe Freundin oder die Tochter mitten im Babyblues steckt, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Unterstützung im Alltag anbieten, z. B. im Haushalt oder beim Einkauf. Auch eine selbst gekochte Mahlzeit, die ohne Erwartungen einfach vorbeigebracht wird, kann entlasten.
  • Den Wunsch nach Ruhe respektieren – insbesondere im Wochenbett.
  • Zuhören, wenn die Betroffene über ihre Gefühle berichtet, und ihre Sorgen ernst nehmen, ohne zu bewerten.

Babyblues ist keine Postpartale Depression

Dauert dein Stimmungstief mehrere Wochen an oder verstärkt sich, leidest du möglicherweise an einer Wochenbettdepression. Sie entwickelt sich bei geschätzten 10-20 % aller Mütter und wird auch postpartale Depression genannt. Sie entsteht meist in den ersten 3 Monaten nach der Geburt, kann aber auch im Laufe des ganzen 1. Jahres auftreten. Anders als der Babyblues ist eine Wochenbettdepression eine behandlungsbedürftige Erkrankung. Sprich darüber – mit deiner Hebamme, deiner Ärztin oder deinem Arzt. Jede Form einer Depression erfordert professionelle Hilfe.

Kind

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