HP-Viren als Ursache von Gebärmutterhalskrebs

Humane Papillomviren (HP-Viren) gelten als häufigster Auslöser von Gebärmutterhalskrebs. Zur Vorbeugung können nicht nur Frauen, sondern auch Männer beitragen. Hier erfährst du mehr darüber.

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Humane Papillomviren (HP-Viren) gelten als häufigster Auslöser von Gebärmutterhalskrebs. Zur Vorbeugung können nicht nur Frauen, sondern auch Männer beitragen. Hier erfährst du mehr darüber.

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HP-Viren sind weit verbreitet

Etwa 200 Humane Papillomviren (HPV) sind bekannt. Sie werden bei sexuellen Kontakten leicht übertragen. Fast alle sexuell aktiven Menschen machen in ihrem Leben eine HPV-Infektion durch, meist ohne es zu merken. Einige HP-Viren verbleiben jedoch länger im Körper. Die Folgen können harmlose Hautveränderungen bis hin zu Gebärmutterhalskrebs sein.

Impfung und Vorsorge

HPV-Infektionen verlaufen oft symptomfrei und bleiben in vielen Fällen unerkannt. Die Impfung vor einem ersten sexuellen Kontakt bietet einen sehr guten Schutz gegen eine Infektion.

Die HPV-Impfung wird empfohlen für alle Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren – sie sollte vor ersten sexuellen Kontakten erfolgen. Wir übernehmen die Kosten jedoch unabhängig vom Alter. Dies ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs.

Doch auch für geimpfte Frauen bleibt die jährliche Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung eine wichtige Vorsorgeuntersuchung. Du kannst sie bereits ab 20 Jahren nutzen.

Früherkennung bedeutet gute Heilungschancen

Bei der Vorsorgeuntersuchung können mögliche Zellveränderungen am Gebärmutterhals frühzeitig erkannt werden. Oft bilden sich Gewebeveränderungen von allein zurück. In einigen Fällen entstehen aus zellulären Veränderungen an der Schleimhaut Krebsvorstufen. Im frühen Stadium sind sie gut therapierbar. Nur sehr selten löst eine HPV-Infektion nach 10 bis 15 Jahren eine Gebärmutterhalskrebserkrankung aus.

Etwa 4.500 Frauen erhalten in Deutschland jährlich die Diagnose Gebärmutterhalskrebs, auch Zervixkarzinom genannt. Ungefähr zwei Drittel der Fälle werden entdeckt, solange der Tumor auf den Gebärmutterhals begrenzt ist. In diesem Stadium bestehen gute Heilungschancen.

Gebärmutterhalskrebsvorsorge ab 20 und über 35

HP-Viren infizieren hauptsächlich junge Menschen. Eine Infektion mit bestimmten HPV-Typen ist Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Daher wird das jährliche Gebärmutterhals-Screening allen Frauen ab 20 Jahren empfohlen. Die Untersuchung besteht aus:

  • Ausführlicher Anamnese
  • Tastuntersuchung der Genitalien sowie einer Untersuchung der genitalen Hautregionen
  • Pap-Test, auch als Pap-Abstrich bekannt: Aus dem Muttermund und dem Gebärmutterhalskanal entnommenes Zellgewebe wird im Labor auf Veränderungen hin untersucht.

Bei Frauen über 35 wird neben der Anamnese sowie der Tast- und Hautuntersuchung alle 3 Jahre eine aus Pap-Abstrich und HPV-Test bestehende Kombinationsuntersuchung (Ko-Test) durchgeführt. Beim HPV-Test wird das Zellmaterial im Labor auf HP-Viren untersucht. Bei jüngeren Frauen verzichtet man auf einen routinemäßigen HPV-Test. Sie sind zwar häufiger mit HP-Viren infiziert, jedoch heilen die Infektionen meist unbemerkt und folgenlos aus. Nur bei einem auffälligen Pap-Test-Befund wird auch bei jüngeren Frauen ein ergänzender HPV-Test durchgeführt.

Eine Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs kann nur deine Ärztin oder dein Arzt sicher feststellen. Leidest du unter unregelmäßigen oder starken Blutungen oder treten Schmerzen auf, solltest du die Symptome sicherheitshalber immer ärztlich abklären lassen.

Die 10 häufigsten Fragen zu HPV-Infektionen und unsere Antworten

HP-Viren werden durch enge körperliche Kontakte wie Küssen, Streicheln, Petting oder beim Geschlechtsverkehr übertragen. Eine Infektion ist schon beim ersten Sexualkontakt möglich. Dabei erfolgt die Ansteckung nicht über Körperflüssigkeiten wie Sperma oder Scheidenflüssigkeit. Vielmehr gelangen die HP-Viren bei der Berührung infizierter Haut- oder Schleimhautregionen über nicht sichtbare Mikroverletzungen in den Körper.

Unklar ist derzeit noch, ob das HP-Virus auch durch eine Schmierinfektion – also durch das Berühren kontaminierter Gegenstände wie Türklinken, Toilettenbrillen oder gemeinsam genutzter Handtücher – übertragen werden kann.

Kondome reduzieren dein Risiko allenfalls, weil HP-Viren auch die umgebende Haut besiedeln. Einen zuverlässigen Schutz bietet die Impfung. Auch ein starkes Immunsystem hilft dir, die HP-Viren abzuwehren. Wichtig für dein Immunsystem sind vor allem geregelter Schlaf, Stressreduktion, abwechslungsreiche Ernährung, Bewegung und der Verzicht aufs Rauchen.

Nur selten entsteht aus einer HPV-Infektion Gebärmutterhalskrebs. In den meisten Fällen verlaufen HPV-Infektionen ohne Symptome und heilen von selbst aus. Doch können HP-Viren auch längere Zeit unbemerkt in deinem Körper verbleiben.

Noch viele Wochen oder Monate nach einer Infektion verursachen die Erreger mitunter die Entstehung von Feigwarzen genannten Hautveränderungen. Dies geschieht hauptsächlich im Genitalbereich. Die im Anfangsstadium wenige Millimeter kleinen Warzen breiten sich dann in der Regel aus, jucken stark oder rufen Blutungen hervor.

Einige HPV-Typen können zu Zellveränderungen am Gebärmutterhals führen. Dabei handelt es sich zwar um die Vorstufe einer Krebserkrankung. Doch bilden solche Veränderungen sich oft von allein zurück oder sind zu 100 % heilbar.

HPV-Impfstoffe bieten dir einen sehr guten Schutz von nahezu 100 % vor einer Infektion mit den in den Impfstoffen enthaltenen Virustypen. Dennoch bleibt die regelmäßige Untersuchung zur Früherkennung wichtig. Nur so können mögliche Gewebeveränderungen – verursacht durch nicht vom Impfstoff abgedeckte Virustypen – frühzeitig erkannt werden.

Eine HPV-Infektion verursacht meist keine oder nur unspezifische Symptome. Auffällige Hautveränderungen oder Warzen im Genitalbereich, Blutungsunregelmäßigkeiten, Blutungen oder Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs, Schmerzen beim Wasserlassen, ständiger Ausfluss, Juckreiz oder Brennen können auf eine HPV-Infektion hinweisen, jedoch auch andere Ursachen haben. Lass Auffälligkeiten bitte immer ärztlich abklären.

Auch nach einem durchgemachten HPV-Infekt kann eine Impfung sinnvoll sein. Anders als eine natürliche Infektion mit HP-Viren aktiviert die Impfung zuverlässig die ausreichende Bildung von Antikörpern. Außerdem bietet die Impfung dir Schutz vor den anderen im Impfstoff enthaltenen Virentypen. Die Impfstoffe sind ab 9 Jahren und ohne Altersbegrenzung zugelassen. Kläre im Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, ob eine Impfung nach einem Infekt dir zusätzlichen Schutz bietet.

HP-Viren werden sexuell übertragen. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. Die Entstehung von Warzen im Genital- oder Analbereich kommt auch bei Männern vor. In sehr seltenen Fällen können HP-Viren bei Männern Peniskrebs, Analkrebs oder Krebserkrankungen im Mund-Rachen-Bereich auslösen.

Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen HPV auch für Jungen. Je mehr Mädchen und Jungen geimpft sind, desto geringer ist das Krebsrisiko für alle. Generell sollten auch Männer auf Anzeichen einer HPV-Infektion achten – also das Auftreten kleiner Warzen, die sich ausbreiten und stark jucken und mitunter bluten.

Die allermeisten HPV-Infektionen verschwinden von allein und sind nach 1 bis 2 Jahren nicht mehr nachweisbar. Nach einem positiven HPV-Test wird nach Ablauf eines Jahres erneut ein HPV-Abstrich durchgeführt. Eine durchgemachte HPV-Infektion schützt dich nicht vor einer erneuten Infektion.

Für eine HPV-Infektion gibt es keine spezielle Behandlung. Bei Symptomen wie Feigwarzen kommen individuelle Therapien zum Einsatz.

HPV-Infektionen werden meist im Rahmen der Vorsorge bei Frauen festgestellt. Für Männer gibt es derzeit keine regelmäßigen Untersuchungen auf HPV. Dein*e Partner*in ist nicht notwendig mitbetroffen. Kläre im Arztgespräch, ob ein Test für deine*n Partner*in sinnvoll ist.

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