Vorzeitiger Samenerguss: Was tun?

Zu früh kommen – im Alltag vermutlich besser als zu spät. Beim Sex hingegen oftmals hinderlich. Was kann Mann gegen einen vorzeitigen Samenerguss tun und warum kommt es überhaupt dazu?

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Zu früh kommen – im Alltag vermutlich besser als zu spät. Beim Sex hingegen oftmals hinderlich. Was kann Mann gegen einen vorzeitigen Samenerguss tun und warum kommt es überhaupt dazu?

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Vorzeiger Samenerguss ist ein häufiges Problem

Durchschnittlich braucht ein Mann etwa 5-7 min bis zum Orgasmus. Manchmal geht es viel oder sehr viel schneller. Von einem vorzeitigen Samenerguss spricht man, wenn ein Mann bereits nach wenigen Stößen oder unmittelbar nach dem Einführen des Penis in die Vagina bzw. bei Oral- oder Analverkehr kommt.

Mehr als die Hälfte aller Männer in Deutschland hat das schon mal erlebt: Du bist voller Vorfreude und Adrenalin, nervös ob mit dem Date alles glatt läuft. Endlich ist es soweit, und dann kommst du fast direkt nach der Penetration. Besonders wenn du deine ersten sexuellen Erfahrungen machst oder das erste Mal seit langem wieder Sex hast, passiert das häufig. Die Enttäuschung ist groß und kratzt am Ego. Kein Grund zur Beunruhigung, denn meistens ist das Problem mit der Zeit in den Griff zu bekommen.

Wichtig ist: Keine Panik

Psychische Belastungen wie Unsicherheit, Ängste und Leistungsdruck können den vorzeitigen Samenerguss auslösen. Wenn das passiert, solltest du dich nicht gleich verunsichern lassen. Kommunikation und Einfühlungsvermögen helfen dabei, entspannt zu bleiben. Mit Routine und Technik kannst du lernen, die eigene Erregung besser wahrzunehmen und zu kontrollieren.

Ursachen für den vorzeitigen Samenerguss

Der vorzeitige Samenerguss passiert oft dann, wenn körperliche und psychische Ursachen vorhanden sind. Zum Beispiel leiden etwa 30 % der Männer, die an Erektionsstörungen leiden, auch an vorzeitigem Samenerguss. Die Erektionsprobleme verursachen Stress, der den vorzeitigen Samenerguss auslöst. Auch Medikamente, Infekte oder chronische Erkrankungen können eine Rolle spielen.

Kommt der Mann immer so schnell, leidet er unter der primären Form. Passiert es nur zeitweise, handelt es sich um die sekundäre Art.

Mögliche körperliche Ursachen für eine vorzeitige Ejakulation der primären Art:

  • Ein hypersensibler Penis
  • Genetische Faktoren

Mögliche körperliche Ursachen für eine vorzeitige Ejakulation der sekundären Art:

  • Erektionsstörungen
  • Arzneimittel, die auf das vegetative Nervensystem wirken
  • Grunderkrankungen wie Harnwegsinfekte, Multiple Sklerose, Schilddrüsenüberfunktion, Prostata-Entzündung oder Diabetes mellitus
  • Ein verkürztes Penisbändchen oder eine Eichelentzündung

  • Sexuelle Versagensängste oder auch eine generelle Angststörung in Verbindung mit Sexualität
  • Partnerschaftskonflikte, Schuldgefühle
  • Stress und Leistungsdruck
  • Traumatische sexuelle Erfahrungen

Ist das zu frühe Kommen ein dauerhaftes Problem, kann das Sexualleben des Betroffenen und die Partnerschaft sehr darunter leiden. Ist der Leidensdruck hoch, solltest du dir medizinischen Rat in der Hausarztpraxis oder bei Urolog*innen einholen.

Je nach Ursache wird die Ärztin oder der Arzt Therapien vorschlagen. Zu den wissenschaftlich fundierten Methoden gehören medikamentöse Behandlungen und psychotherapeutische Ansätze – oft auch in Kombination. Daneben gibt es erlernbare Verhaltenstechniken, Hausmittel und zuletzt auch operative Eingriffe.

Mögliche Tricks zur Selbsthilfe

Liegt keine behandelbare organische oder psychische Ursache vor oder tritt das „Problem“ nicht immer auf, können folgende Tricks helfen:

  • Stopp-Start-Methode oder Edging: Kurz vor dem Orgasmus die Stimulation des Penis unterbrechen und eine Pause machen. Anschließend wieder stimulieren und stoppen – am besten mehrfach hintereinander. Das geht alleine oder auch zu zweit. Ziel ist es, die eigene Erregung besser kennenzulernen und zu steuern.
  • Squeeze-Technik: Funktioniert ähnlich der Stopp-Start-Methode mit der Ergänzung, dass die Eichel beim Stoppen mittels Daumen und Mittel- sowie Zeigefinger kurz zusammengedrückt wird.
  • Masturbation bis zum Orgasmus vor dem Sex mit der Partnerin oder dem Partner kann ebenfalls helfen, den Samenerguss hinauszuzögern. Dadurch wird die Eichel weniger empfindlich.
  • Beckenbodentraining kann auch dabei helfen, mehr Gefühl für den eigenen Körper zu bekommen und das bewusste An- und Entspannen der Muskeln im Genitalbereich zu erlernen.

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