Muskel- und Wadenkrämpfe

Beim Sport oder in der Nacht durchzuckt die Wade plötzlich ein heftiger Schmerz – ein Krampf. Muskel- und Wadenkrämpfe sind meist harmlos, verursachen aber höllische Schmerzen. Tipps zur Vermeidung und Krampflösung.

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Beim Sport oder in der Nacht durchzuckt die Wade plötzlich ein heftiger Schmerz – ein Krampf. Muskel- und Wadenkrämpfe sind meist harmlos, verursachen aber höllische Schmerzen. Tipps zur Vermeidung und Krampflösung.

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Was passiert bei einem Krampf?

Deine Muskulatur befindet sich in einem ständigen Wechselspiel von Anspannung und Lockerung. Damit Bewegungen reibungslos funktionieren, senden alle Muskelpartien permanent Signale über ihren Zustand an das Gehirn. Anschließend gehen vom Zentralnervensystem Impulse an die Muskulatur aus. Ein Krampf, also eine andauernde Kontraktion der Muskulatur, ist eine fehlerhafte Signalübertragung. Der Regelmechanismus, der für eine Entspannung sorgt, ist kurzfristig außer Kraft gesetzt. Zusätzlich werden die Schmerzrezeptoren aktiviert.

Bei Muskel- und Wadenkrämpfen zieht sich die Muskulatur für Sekunden oder gar Minuten krampfartig zusammen und verursacht einen starken Schmerz. Manchmal sind auch die Zehen betroffen. Mit der richtigen Dehnungsstrategie gelingt es meist nach kurzer Zeit, den Krampf zu lösen. Wenn Wadenkrämpfe außergewöhnlich häufig auftreten und von Schwellungen, starken Schmerzen oder Taubheitsgefühl begleitet sind, solltest du ärztliche Hilfe suchen. In diesen seltenen Fällen können ernsthafte Erkrankungen die Ursache der Krämpfe sein.

Akute Hilfe bei einem Wadenkrampf

  • Bei einem plötzlichen Wadenkrampf helfen folgende Maßnahmen:
  • Bei nächtlichen Krämpfen zieh die Zehen an und drücke die Ferse nach unten weg. Massiere die Waden sanft. Versuch, aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen.
  • Tritt ein Krampf beim Sport auf, streck die krampfende Wade nach hinten weg, so wird die Muskulatur sanft gedehnt.
  • Wenn du zu Krämpfen beim Schwimmen neigst: Spring nicht ins eiskalte Wasser, sondern gewöhne die Muskulatur durch Wechselduschen an das kalte Wasser.

Muskel- und Wadenkrämpfe: Ursachen und Abhilfe

Wer zu ehrgeizig sein Sportprogramm durchzieht, überfordert seine Muskulatur schon mal. Hier kann mangelnde Regeneration die Ursache für einen Muskel- oder Wadenkrampf sein. Wichtig ist ausreichendes Trinken nach dem Sport und ein Ausgleich des Elektrolythaushalts.

Durch starkes Schwitzen und eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr kommt es zu einem Mineralstoffmangel. Besonders wichtig für die Arbeit der Muskeln und Nerven sind Magnesium und Kalium. Tipp: Bei starker körperlicher Belastung im Sommer etwa 1 l Wasser pro Stunde trinken, magnesiumreiches Wasser bevorzugen und natriumarmes Wasser mit einer Messerspitze Kochsalz anreichern.

Durch ständiges Herumsitzen baut sich Muskelmasse ab und die Muskulatur verkürzt sich. Muskelverhärtungen und ein Wirrwarr in der Signalübertragung – besonders nachts – können die Folge sein.

Die Einnahme von Magnesium ist eine häufige Empfehlung. Ein eindeutiger wissenschaftlicher Nachweis für die Behandlung von Krämpfen konnte bisher allerdings noch nicht erbracht werden. Magnesium bitte nicht im Übermaß vor oder während einer langen sportlichen Belastung einnehmen. Ein Zuviel an Magnesium kann zu Durchfällen führen, im Extremfall auch Leber, Herz und Gehirn schädigen. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Einnahme von 300 bis 400 mg Magnesium.

Bitte niemals auf eigene Faust anwenden! Der früher frei verkäufliche Wirkstoff steht heute unter Verschreibungspflicht. Grund dafür sind mögliche Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen, Blutbildveränderungen, Blutungsneigungen und Herz-Rhythmus-Störungen.

Verschiedene Medikamente begünstigen das Auftreten von Muskel- und Wadenkrämpfen. Dazu gehören Diuretika, Betablocker, Cholesterinsenker und Hormone wie Östrogen und Progesteron.

Alkohol begünstigt Wadenkrämpfe und kann Mangelzustände und Nervenschädigungen nach sich ziehen. Die Signalübertragung der Nerven und Muskeln sowie die Durchblutung der Muskulatur ist gestört.

Senk-, Platt-, Spreiz- und Knickfüße können Schmerzen und vermehrte Krämpfe verursachen. Achte auf gutes Schuhwerk und vermeide Übergewicht.

Wadenkrämpfe vorbeugen

  • Trainier deine Muskulatur mit regelmäßiger Bein- und Fußgymnastik.
  • Mach abends noch einen kleinen Spaziergang oder dehne deine Waden vor dem Schlafengehen.
  • Achte auf eine ausgewogene, mineralstoffreiche Ernährung und trinke ausreichend.
  • Wähl ein magnesiumreiches Mineralwasser.
  • Mache in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang.
  • Beginne dein Sportprogramm mit Dehnübungen und dehn dich auch nach jeder Trainingseinheit.

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