Zähneknirschen und Kieferverspannung

Viele Menschen knirschen nachts mit den Zähnen oder leiden unter starken Verspannungen im Kiefer. Erfahre, was dir hilft – von der Knirschschiene über Entspannung bis hin zu einer Therapie.

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Viele Menschen knirschen nachts mit den Zähnen oder leiden unter starken Verspannungen im Kiefer. Erfahre, was dir hilft – von der Knirschschiene über Entspannung bis hin zu einer Therapie.

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Verspannungen drücken auf den Kiefer

„Zähne zusammenbeißen", „sich durchbeißen", „Probleme durchkauen": Das kennen wir alle von klein auf. Aber hey, tatsächlich steckt viel Wahres in diesen Redewendungen. Denn Zähne und Seele hängen eng zusammen: Wer unter Druck steht oder von Sorgen belastet ist, neigt dazu, sich zu verspannen. Klassischerweise kennen und spüren die meisten Menschen solche Verspannungen in Rücken, Schultern und Nacken. Aber auch über den Kiefer werden Spannungen verarbeitet.

Wer angespannt ist, presst die Zähne viel stärker zusammen als es guttut. Und das passiert vor allem im Schlaf: Nachts seine Probleme „durchzukauen", äußert sich dann oft durch Zähneknirschen. Betroffene bemerken das zunächst selbst gar nicht unbedingt, sondern ihre Partnerinnen oder Partner. Denn deren Nachtruhe kann durch das Knirschen ganz schön gestört sein.

Bis zu 40 kg pro Quadratzentimeter kann der Druck im Backenzahnbereich betragen. Kein Wunder, dass das die Zahnwurzeln im Kiefer übermäßig belastet. Die Folge: Die Kaumuskulatur verspannt und verhärtet sich. Ein Teufelskreis aus Schmerz und Verspannung beginnt.

Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte sind übrigens der Meinung, dass das Phänomen Zähneknirschen deutlich zugenommen hat. Vermutlich spielt eine allgemein zunehmende Stressbelastung eine große Rolle für diese Entwicklung.

Zähneknirschen killt Zahnsubstanz

Die Zahnärztin oder der Zahnarzt erkennen das Knirschen an abgeschliffenen Zahnhöckern und unnatürlich glatt polierten Zahnflächen. Im schlimmsten Fall kann durch andauerndes Knirschen sogar ein Zahn brechen.

Auch die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), eine Störung des Kausystems, kann durch Zähneknirschen begünstigt werden . Die Ursachen und Symptome für CMD sind vielschichtig – die Krankheit wird daher oft auch erst spät festgestellt. Wenn du folgende Warnsignale bei dir bemerkst, wende dich an deine Zahnärztin oder deinen Zahnarzt:

  • Schmerzen in Kaumuskeln oder Kiefergelenk
  • Zahnschmerzen
  • Bewegungseinschränkungen des Unterkiefers
  • Knacken oder Reiben im Kiefergelenk
  • Kopf-, Nacken oder Rückenschmerzen
  • Tinnitus

Mit Knirschschiene und Entspannung Druck nehmen

Als 1. Hilfe, um die Zähne vor weiteren Schäden zu schützen, eignet sich eine sogenannte Knirschschiene, die im Labor angefertigt wird. Das eigentliche Problem ist dadurch aber meist nicht gelöst – denn oft sind es stressbedingte Gründe, warum Betroffene mit den Zähnen knirschen.

Da das Knirschen unbewusst im Schlaf stattfindet, kannst du diese Angewohnheit leider nicht so einfach abstellen. Ein Zauberwort heißt wieder einmal: „Entspannung". Denn du kannst lernen, dir selbst in stressigen Zeiten Räume der Entspannung zu schaffen. Verfahren wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Atemtraining oder chinesische Praktiken wie Qi Gong lösen körperliche Verspannungen. Und helfen so, den Druck vom Körper zu nehmen. Das klappt natürlich nicht von heute auf morgen – hab Geduld und bleib dran. Innerhalb weniger Wochen kannst du schon eine ganze Menge erreichen.

Hey und ganz wichtig: Wer seine Sorgen und Probleme anders lösen kann, muss Spannungen nicht über den Kiefer abbauen. Möglicherweise teilt dir dein Körper ja auf diese Weise mit, dass du eigentlich etwas laut aussprechen möchtest, was dir auf der Seele liegt? Manche Psychologinnen und Psychologen bringen Zähneknirschen auch mit unterdrückten Aggressionen in Zusammenhang. Vielleicht lohnt es sich, dass du auch da einmal genauer hinschaust – und das Thema angehst. Ggf. auch mit professioneller Unterstützung im Rahmen einer Psychotherapie. Es zahlt sich aus!

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