Sonnenallergie

Wusstest du, dass Sonnenlicht eine Sonnenallergie auslösen kann? Dabei geht es aber nicht um eine Allergie gegen die Sonne, sondern die Wirkung von UV-Strahlen. Wir zeigen dir, was eine Sonnenallergie ist und wie du vorbeugen kannst.

Zum Inhalt springen

Wusstest du, dass Sonnenlicht eine Sonnenallergie auslösen kann? Dabei geht es aber nicht um eine Allergie gegen die Sonne, sondern die Wirkung von UV-Strahlen. Wir zeigen dir, was eine Sonnenallergie ist und wie du vorbeugen kannst.

Zum Inhalt springen

Die Wirkung von Sonnenlicht auf die Haut

Spätestens an trüben und dunklen Wintertagen sehnen sich viele Menschen nach mehr Sonnenlicht. Die warmen Strahlen der Sonne sind ein super Stimmungsaufheller und fördern die Produktion des Glückshormons Serotonin. Zudem ist Sonnenlicht eine der wenigen natürlichen Quellen für Vitamin D. Das sind die positiven Seiten – weißt du auch, welche negativen Folgen die UV-Strahlen der Sonne für die Haut haben können?

  • Der Klassiker ist ein Sonnenbrand oder eine Sonnenallergie.
  • Die Haut kann durch zu viel Sonnenlicht vorzeitig altern.
  • Das Hautkrebsrisiko kann sich ebenfalls erhöhen.
  • Auch die Symptome von Autoimmunerkrankungen können sich bei Sonnenlicht verschlimmern.

Je nach Hauttyp sind diese Risiken mehr oder weniger stark ausgeprägt. Menschen mit heller Haut bekommen beispielsweise schneller einen Sonnenbrand. Klar ist: Pflege und Schutz im Sommer sind für die Haut das A und O.

Sonnenallergie: Wenn Cremes und Lotionen nicht mehr reichen

Bei manchen Menschen reicht auch der beste Schutz gegen UV-Strahlen nicht, um bei Sonnenlicht unangenehme Reaktionen zu vermeiden. Dann spricht man von einer Sonnenallergie, die auch Lichtallergie genannt wird. Hierbei wird zwischen photoallergischen und phototoxischen Reaktionen unterschieden. Der Begriff „photo“ steht für Licht, „allergisch“ für eine Allergie und „toxisch“ für giftig. Die Gründe für solche Reaktionen können genetisch sein und sind vererbbar.

Polymorphe Licht­dermatose

Die am häufigsten durch UV-Strahlen verursachte Hautreaktion ist die polymorphe Lichtdermatose. Der Auslöser ist eine Sensibilität auf den UVA-Anteil des Sonnenlichts. Menschen mit hellerem Hauttyp sind generell häufiger betroffen. Die Symptome sind in ihrer Stärke sehr unterschiedlich bzw. vielseitig, wofür der Begriff „polymorph“ steht:

  • Juckreiz
  • Hautrötungen
  • Schwellungen
  • Flecken oder Pusteln
  • Kleine Bläschen mit Flüssigkeit

Bist du von einer polymorphen Lichtdermatose betroffen, wird sie sich auch in Zukunft wiederholt bei viel Sonnenlicht zeigen. Die gute Nachricht ist, dass es einen Gewöhnungseffekt gibt: Im Laufe der Zeit verträgt deine Haut immer mehr Sonnenlicht.

Photoallergische Reaktion

Eine photoallergische Reaktion entsteht durch eine Allergie – beispielsweise gegen einen Inhaltsstoff in Sonnenschutzmitteln. Wenn es nach der Nutzung innerhalb von 12-72 Std. zu Ekzemen bzw. Entzündungen mit starkem Juckreiz und Hautrötungen kommt, kann es sich um eine photoallergische Reaktion handeln. Zum Teil können auch Bläschen und Flecken auftreten, die wie Quaddeln aussehen. Wichtig zu wissen: Erst bei Sonnenlicht reagiert der Körper auf das auslösende Allergen. Dieses kann z. B. enthalten sein in:

  • Sonnenschutz- oder Desinfektionsmitteln
  • Bestimmten Duftstoffen
  • Bestandteilen aus Arzneimitteln

Photoallergische Reaktionen können übrigens auch durch Fensterscheiben oder in Solarien ausgelöst werden. Zudem sind hierbei im Gegensatz zur phototoxischen Reaktion auch Hautstellen betroffen, die keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind. In seltenen Fällen treten Entzündungen auch dann auf, wenn kein erneuter Kontakt mit einem Allergen stattfindet.

Phototoxische Reaktion

Allergene sind aber nicht immer der Grund für eine Sonnenallergie. Ohne Beteiligung des Immunsystems kann es zu phototoxischen Reaktionen kommen, die nicht nur Allergiker*innen treffen können. Hierbei werden ebenfalls erst durch das Sonnenlicht Reaktionen ausgelöst, die einem Sonnenbrand ähneln. Im Gegensatz zur photoallergischen Reaktion sind bei einer phototoxischen Reaktion nur die Hautstellen betroffen, die unmittelbar dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Bereits kurze Zeit im Sonnenlicht und nach dem ersten Kontakt mit bestimmten chemischen Stoffen oder Pflanzen kommt es zu diesen Symptomen:

  • Die Haut rötet sich.
  • Sie schwillt an und brennt.
  • Bläschen können sich bilden.

Auslöser hierfür können Substanzen aus Arzneimitteln wie Antibiotika, Entwässerungsmittel oder Johanniskraut sein. Diese gelangen quasi von innen in die Haut. Bei einem Spaziergang durch Wiesen können sogar phototoxische Stoffe auf die Haut gelangen, die unter Einwirkung von Sonnenlicht Hautreizungen verursachen.

3 weitere sonnen­bedingte Haut­reaktionen

Bei der seltenen Licht-Nesselsucht bilden sich schon wenige Minuten nach Sonneneinstrahlung dicke Quaddeln auf der Haut. In der Regel verschwinden sie aber, sobald Sonnenlicht gemieden wird. Der Grund sind UV-Strahlen, durch welche die Zellen im Körper vermehrt den Botenstoff Histamin ausschütten. Dieser Botenstoff löst die typischen Symptome aus.

Bei der sogenannten Mallorca-Akne entstehen beim Zusammenspiel fetthaltiger Sonnencremes und Sonnenlicht Knötchen auf der Haut, die einer Akne ähnlich sind. Der Grund ist, dass die Poren durch körpereigenen Talg und dem Fett der Sonnencremes verstopfen.

Besondere Vorsicht ist bei der Begegnung mit dem Riesenbärenklau geboten: Der Kontakt mit allen Teilen und speziell mit dem Pflanzensaft dieser bis zu 4 m großen Pflanze kann unter Sonneneinwirkung schwere Folgen haben. Im schlimmsten Fall kommt es zu großflächigen, schweren Verbrennungen 2. Grades. Die Heilung kann mehrere Wochen dauern. Solltest du mit der Pflanze in Berührung kommen, ist ein schattiger Ort und ein zeitnahes, gründliches Waschen der betroffenen Stellen mit Seife super wichtig. Kommen Symptome wie das Gefühl einer starken Verbrennung, Fieber oder Kreislaufprobleme hinzu, solltest du dir schnell ärztliche Hilfe holen.

Der Riesenbärenklau kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und ist keine heimische Pflanze. Er ist quer über Deutschland verteilt zu finden – aber vor allem im Südwesten Deutschlands breitet er sich immer weiter aus (Stand 2023). Er lässt sich deutlich an seiner Größe und den riesigen weißen Dolden mit einem Durchmesser von bis zu 50 cm erkennen. Die Blütezeit ist von Juni bis Juli.

Prävention und Therapie bei Sonnen­allergie

Prävention

Regel Nr. 1 ist: Raus aus der Sonne und den UV-Strahlen, so gut es geht. Da es aber unmöglich ist, Sonnenlicht komplett zu meiden, sind die richtigen Sonnenschutz-Produkte mit hohem Lichtschutzfaktor besonders wichtig für die Prävention einer Sonnenallergie. Zudem kannst du dich so kleiden, dass die Sonneneinstrahlung weitestgehend reduziert bzw. vermieden wird. Und wenn möglich, solltest du dich am besten im Schatten aufhalten.

Therapie

Kommt es trotz aller Schutzmaßnahmen zu starken Reaktionen durch Sonnenlicht, solltest du lieber im Schatten bleiben und zuerst die Symptome der Sonnenallergie lindern:

  • Durch das Kühlen oder Auftragen geeigneter Salben und Masken erreichst du meist ruckzuck eine Besserung. Die Salben kannst du direkt in der Apotheke kaufen, die Masken im Drogeriemarkt.
  • Auch Umschläge aus Quark, Buttermilch oder Joghurt können dabei helfen, die Haut zu beruhigen.
  • Bei einer polymorphen Lichtdermatose helfen zudem Tinkturen, die Zink oder Kortison enthalten.
  • Um die Schmerzen einer Mallorca-Akne zu lindern, ist das Kühlen mit kalten Wickeln eine leichte und hilfreiche Maßnahme. Auf weitere Cremes oder Lotionen sollte verzichtet werden, weil sie die Hautporen weiter verstopfen können.
  • In schweren Fällen ist langfristig eine Behandlung mit Medikamenten in Form von Salben oder Tabletten sinnvoll. Bei einer Licht-Nesselsucht kommen beispielsweise Antihistaminika zum Einsatz – hierbei hilft dir deine Hautärztin bzw. dein Hautarzt.
  • Besteht der Verdacht, dass ein wichtiges Arzneimittel der Auslöser sein kann? Auf keinen Fall das Medikament auf eigene Faust absetzen: Sprich direkt mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt darüber, ob es Alternativen gibt.

Reagiert der Körper photoallergisch, solltest du auf jeden Fall das auslösende Allergen im Zusammenspiel mit Sonnenlicht meiden. Um die Allergene zu erkennen, findet wie bei jeder Allergie eine Sensibilisierung statt. Das heißt, dass dem Körper bestimmte Allergene zugeführt werden, auf die er reagieren soll. So wird getestet, ob und auf welche Allergene das Immunsystem unter Sonneneinwirkung reagiert. Gleichzeitig lernt der Körper, besser mit den Allergenen umzugehen.

Darauf solltest du beim Kauf von Sonnenschutz-Produkten achten

Achte bei Produkten für den direkten Sonnenschutz aber auch bei „After-Sun-Produkten“ auf folgende Punkte:

  • Ein LSF von 50 ist optimal – vor allem bei einem hellen Hauttyp.
  • Das Produkt sollte einen Breitbandfilter gegen UV-Strahlen enthalten. Dieser schützt nämlich vor UVB-Strahlen sowie langwelligen UVA-Strahlen, die eine polymorphe Lichtdermatose auslösen. Auf der Verpackung ist dies in der Regel angegeben.
  • Achte darauf, dass das Produkt frei von Duft-, Farb- und Konservierungs-Stoffen ist.
  • Zudem sollte das Produkt möglichst frei von Fetten und Emulgatoren sein – speziell dann, wenn du zur Mallorca-Akne neigst.
  • Herkömmliche Sonnenschutz-Produkte haben chemische Filter, die bei einer Sonnenallergie oft nicht vertragen werden. Achte deswegen auf Produkte, die einen mineralischen Filter haben. Diese erkennst du daran, dass sie Zinkoxid oder Titanoxid enthalten.

Untersuchung Icon mit Kreis

Am besten untersuchen lassen

Hast du das Gefühl, dass dein Körper bei Sonnenlicht besonders stark oder ungewöhnlich reagiert? Bilden sich Entzündungen oder Quaddeln, nachdem du dich mit Sonnenschutz eingecremt hast? Dann hol dir am besten einen Termin bei deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt und lass es abchecken.

Information

Folge uns auf Social Media 

Wusstest du schon, dass wir bei Instagram, Facebook und YouTube aktiv sind? Schau gerne vorbei, folge unseren Kanälen und bleib immer up to date.