Tabu-Thema Angst
Über eigene Ängste zu sprechen, ist schwierig. Dabei ist Angst überlebenswichtig: In Gefahrensituationen setzen Angstgefühle Kräfte frei für eine schnelle Reaktion. Ist die Situation vorbei, verschwindet normalerweise auch die Angst. Doch das ist nicht immer so. Manchmal werden auch harmlose Situationen als sehr bedrohlich wahrgenommen. Wenn Ängste sich ins Übermaß steigern und den Alltag über längere Zeit bestimmen, liegt möglicherweise eine Angststörung vor. In Deutschland sind etwa 9 von 100 Männern und 21 von 100 Frauen im Alter von 18-79 von einer Angststörung betroffen.
Dabei kannst du in einen regelrechten Teufelskreis geraten: Eine bestimmte Situation wird als gefährlich eingestuft und löst Angst und die körperliche Symptomatik aus. Die Angst wird immer stärker und kann über den Kontrollverlust in einer Panikattacke enden. Angst wird zur dauerhaften Belastung für dich. Prof Dr. Marc Ziegenbein, Ärztlicher Direktor und Chefarzt Klinikum Wahrendorff, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, erklärt im Podcast: „Eine Angststörung wird zum Problem, wenn es mich in meinem Alltag einschränkt. Die Erkrankung kontrolliert mich und meine Gefühle.“
Doch Ängste müssen nicht lebensbestimmend sein. Wichtig ist es, das Thema Angst aus der Tabu-Ecke zu holen. Sprich also offen mit Familie und Freund*innen. Und hol dir professionelle Hilfe. Mit einer passenden Therapie kannst du Angstsymptome und Vermeidungsverhalten reduzieren. Dein Alltag wird wieder leichter.