Was ist Krankheitsangst?
Menschen mit Krankheitsangst, früher Hypochondrie genannt, sind überzeugt, schwer krank zu sein, obwohl keine organische Ursache gefunden wird. Sie achten übermäßig stark auf jede Regung ihres Körpers, googeln Symptome, besuchen Ärzt*innen oder lassen zahlreiche Untersuchungen vornehmen. Meist ohne Ergebnis. Trotzdem bleibt die Angst: Vielleicht wurde doch etwas übersehen?
Diese ständige Alarmbereitschaft ist keine Einbildung, sondern Ausdruck einer Angststörung. Der Körper reagiert tatsächlich: Herzklopfen, Schwindel, Zittern oder Verdauungsprobleme entstehen durch Stresshormone – was die Betroffenen wiederum als Bestätigung für ihre Befürchtungen deuten. Ein Teufelskreis beginnt.
Gut zu wissen: Fachleute sprechen heute nicht mehr von „Hypochondrie“, sondern von einer hypochondrischen Störung oder Krankheitsangststörung. Der ältere Begriff gilt als stigmatisierend, weil er oft abwertend verwendet wurde. Etwa im Sinne von „stellt sich an“ oder „bildet sich etwas ein“. Dadurch wurden Betroffene nicht ernstgenommen, obwohl hinter der Hypochondrie eine reale psychische Belastung steckt.