Darmgesundheit fördern

Dein Darm versorgt deinen Körper mit Nährstoffen. Als Teil des Immunsystems hat er einen wesentlichen Anteil an der Abwehr von Krankheitserregern. Eine abwechslungsreiche Ernährung und Bewegung erhalten deine Darmgesundheit.

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Dein Darm versorgt deinen Körper mit Nährstoffen. Als Teil des Immunsystems hat er einen wesentlichen Anteil an der Abwehr von Krankheitserregern. Eine abwechslungsreiche Ernährung und Bewegung erhalten deine Darmgesundheit.

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Darmgesundheit: So funktioniert der Darm

Der Darm ist das größte innere Organ des Menschen. Während des Verdauungsprozesses passiert die Nahrung zunächst den Dünndarm. Hier werden die Makronährstoffe (Proteine, Kohlenhydrate, Fette) zerlegt. Über die Darmwand gelangen die Bestandteile zusammen mit den Mikronährstoffen (Mineralstoffe, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe) in den Blutkreislauf. Über das Blut werden die Organe optimal mit Nährstoffen versorgt.

Die Reise deiner Nahrung durch den Darm geht weiter: Der Dickdarm ist dicht mit etwa 100 Billionen Bakterien besiedelt. Die Mikroorganismen bauen die verbliebenen Nahrungsbestandteile weiter ab. Schließlich bereitet der Darm unverdauliche Nahrungsbestandteile durch den Entzug von Flüssigkeit für die Ausscheidung vor.

Doch auch dein seelisches Wohlbefinden ist mit dem Darm verknüpft: Über die Darm-Hirn-Achse beeinflussen Darm und Psyche sich gegenseitig.

Darüber hinaus ist der Darm wichtig für die Immunabwehr. Die Darmschleimhaut bildet eine 1. Barriere gegen krankmachende Eindringlinge, die mit der Nahrung in deinen Körper gelangen. In der Darmwand selbst befinden sich etwa 70-80 % der körpereigenen Abwehrzellen. Sie bilden antibakterielle Substanzen und spezifische Antikörper. Ausgesendete Botenstoffe lösen die Immunabwehr aus. Unterstützt werden die Abwehrmechanismen durch die Darmbakterien. Man spricht auch von Darmflora oder Mikrobiom.

Mikrobiom: Nützliche Bakterien

Darmbakterien können antibakterielle Stoffe produzieren. Die Zusammensetzung der Darmbakterien ist jedoch bei jedem Menschen anders. Je größer die Vielfalt, desto leichter behalten die nützlichen Bakterien die Oberhand über eindringende krankmachende Erreger.

Das auch als Darmflora bekannte Mikrobiom ist sehr dynamisch. Bei jedem Stuhlgang wird ein Teil der Bakterien mitausgeschieden. Durch die Einnahme von Antibiotika kann ein Ungleichgewicht im Mikrobiom entstehen. Denn die Medikamente richten sich nicht nur gegen Krankheitserreger. Sie zerstören auch die nützlichen Bakterien im Darm. Doch mit der Zeit erholt sich die Darmflora in der Regel wieder. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung kannst du die Vielfalt und die Aktivität deines Mikrobioms stärken. Außerdem wichtig für einen gesunden Darm: Bewegung und Entspannung.

So kannst du den Darm gesund halten

Möchtest du deine Darmgesundheit aktiv fördern und so zu deinem Wohlbefinden beitragen? Achte auf einen Mix aus ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Entspannung.

Gemüse und Obst liefern Ballaststoffe und viele Vitalstoffe. Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an. Besonders günstig für die Darmgesundheit sind sogenannte Präbiotika. Diese Gruppe von Ballaststoffen liefert jede Menge Nahrung für die nützlichen Mikroorganismen im Darm. Zwiebel- und Lauchgemüse, aber auch klassische Wintergemüse wie Pastinaken, Chicorée, Schwarzwurzeln und Topinambur enthalten viele präbiotisch wirkende Ballaststoffe. Doch bei empfindlichen Menschen können sie Blähungen verursachen. Fenchel, Karotten, Tomaten, Paprika oder grüner Salat sind besser verträglich. Probiere aus, was du magst und gut verträgst. Gekochtes Gemüse ist oft besser bekömmlich als Rohkost. Und jedes Gemüse ist besser als kein Gemüse. Als Snack für zwischendurch ist ein Apfel ideal. Das enthaltene Pektin stärkt deine Darmgesundheit. Vermeide allzu Süßes und Fettiges. Trinke ausreichend, am besten Wasser oder ungesüßte Kräutertees.

Joghurt oder andere Milchprodukte mit Milchsäurebakterien unterstützen das Mikrobiom. Nahrungsmittel mit lebenden Milchsäurebakterien werden auch als Probiotika bezeichnet. Auch Sauerkraut enthält von Natur aus Milchsäurebakterien. Sauerkraut aus Dosen oder Gläsern ist allerdings pasteurisiert. Das Erhitzen zerstört die nützlichen Mikroorganismen. Frisches Sauerkraut bekommst du z. B. in Naturkostläden.

Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Probiotika ist für deine Darmgesundheit nicht nötig. Dein Mikrobiom ist individuell und einzigartig wie dein Fingerabdruck. Probiotische Nahrungsergänzungsmittel sind nicht auf deine individuelle Darmflora abgestimmt. Wissenschaftlich ist nicht erwiesen, wie sich mit Probiotika angereicherte Lebensmittel oder entsprechende Nahrungsergänzungsmittel im Einzelfall tatsächlich auswirken. Achte einfach auf Lebensmittel, die von Natur aus Probiotika enthalten – das reicht.

Ganz wichtig: Finde deinen Rhythmus für deine Mahlzeiten. Längere Essenspausen können den Darm entlasten. Doch manchen bekommen mehrere kleine Mahlzeiten besser als wenige große. In jedem Fall ist gründliches Kauen wichtig. Genieße deine Mahlzeiten in entspannter Atmosphäre. So bekommst du ein gutes Gefühl dafür, was du wirklich brauchst.

Regelmäßige Bewegung aktiviert die Darmtätigkeit. Eine verbesserte Durchblutung und die Mobilisierung der Muskulatur helfen beim Weitertransport der Nahrung durch den Darm. Schädliche Bakterien werden schneller ausgeschieden. Eine Verstopfung bekommt keine Chance. Entspannungstechniken wie Tai Chi oder Yoga reduzieren Stress. Stress kann das Mikrobiom verändern und die Darmtätigkeit beeinträchtigen. Drehhaltungen aus dem Yoga stimulieren die Darmtätigkeit auf sanfte Art. Das Erlernen und Üben von Entspannungstechniken ist also doppelt gut für deinen Darm.

Die regelmäßige Entleerung des Darms ist ebenfalls wichtig. Probiere aus, wann der Toilettengang am besten in deinen Tagesrhythmus passt. Und nimm dir ausreichend Zeit dafür.

Darmgesund ernähren: Dein Einkaufszettel

Wenn diese Lebensmittel regelmäßig auf deinem Speiseplan stehen, machst du alles richtig in Sachen darmgesunder Ernährung:

  • Fermentierte Lebensmittel: Sauerkraut, Kimchi, Sauerteigbrot, Sojaprodukte wie Miso, Sojasauce, Tempeh
  • Gemüse und Obst: abwechslungsreich, bunt und saisonal; frisch geerntete Sorten haben mehr gesunde Inhaltsstoffe als weit transportierte oder lange gelagerte
  • Sauermilchprodukte: Joghurt, Kefir, Ayran, Skyr, Quark, Buttermilch, Käse (besonders günstig sind Sorten wie Cheddar, Gruyère, Bergkäse, Parmesan, Harzer Käse)
  • Vollkornprodukte: Haferflocken, Müsli (ohne Zusatz von Süßungsmitteln), Vollkornbrote (eine lange Teigführung macht Vollkornbrote bekömmlicher; beim Bäcker nachfragen), Vollkornteigwaren
  • Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen, Kichererbsen; Hülsenfrüchte immer gut durchgaren; Hülsenfrüchte können Blähungen auslösen, am besten mit kleinen Mengen anfangen

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