Reiseapotheke: Mit Medikamenten auf Tour

Eine Reise sollte im Idealfall lustig sein. Damit du aber auch für den Ernstfall vorbereitet bist, gehört eine gut ausgestattete Reiseapotheke immer ins Gepäck. Wir zeigen dir, was du mitnehmen solltest.

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Eine Reise sollte im Idealfall lustig sein. Damit du aber auch für den Ernstfall vorbereitet bist, gehört eine gut ausgestattete Reiseapotheke immer ins Gepäck. Wir zeigen dir, was du mitnehmen solltest.

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Reisen mit Medikamenten

Für viele Menschen zählen Medikamente zu den wichtigsten Reisebegleitern – und das zu Recht. Denn es macht Sinn, gut vorbereitet auf Reisen zu gehen, falls etwas Unvorhergesehenes passiert oder sich deine Rückreise verzögert. So wappnest du dich für mögliche Unannehmlichkeiten wie Reiseübelkeit, Insektenstiche, kleinere Verletzungen oder einen Sonnenbrand. Und bekommst vieles leicht selbst in den Griff. Und, klar, auch die Medikamente, die du regelmäßig einnimmst, müssen unbedingt ins Gepäck.

Das gilt insbesondere für Auslandsreisen. Denn hier ist es oft schwierig, passende Medikamente zu bekommen. In einigen Ländern musst du leider auch mit gefälschten Arzneimitteln rechnen, dazu gehören z. B. Afrika und Asien.

Die Arzneimittel-Checkliste für die Reiseapotheke

Dein Urlaubsziel bestimmt den Inhalt deiner Reiseapotheke: Im heißen Süden brauchst du eher Mittel gegen Sonnenbrand oder Durchfallerkrankungen, während du im Wanderurlaub ausreichend Material benötigst, um mögliche Blasen an den Füßen zu versorgen. Bei Reisen in weiter entfernte oder exotische Regionen informiere dich vorher, ob die hier üblichen Medikamente auch gegen dortige Erreger helfen.

Unabhängig vom Urlaubsziel solltest du immer eine Grundausrüstung an Medikamenten im Gepäck haben:

  • Schmerzmittel
  • Mittel gegen Durchfallerkrankungen
  • Insektenschutzspray und Zeckenkarte
  • Kühlendes Gel gegen Juckreiz bei Insektenstichen und Sonnenbrand
  • Verbandset mit Einmalhandschuhen, Verbandsmaterial, Wunddesinfektionsspray, Pflastern, Schere, Pinzette
  • Erkältungsmittel gegen Husten, Halsschmerzen, Schnupfen, Fieber
  • Magenmittel gegen Sodbrennen und andere Beschwerden
  • Mittel gegen Reiseübelkeit
  • Mittel gegen individuell häufig auftretende Beschwerden wie Herpes oder Verstopfung

Falls du regelmäßig Medikamente nehmen musst, gehören die natürlich auch in deine Reiseapotheke. Wir empfehlen von ärztlich verordneten Medikamenten immer einen doppelten Vorrat mitzunehmen – für den Fall, dass sich dein Urlaub ungeplant verlängert. Außerdem wichtig: Je nach Reiseziel und Arzneimittel gibt es unterschiedliche rechtliche Bestimmungen. Informier dich unbedingt vor Reiseantritt. Wir haben dir weiter unten im Artikel ein paar Tipps zusammengestellt.

Medikamente richtig aufbewahren

Entscheidend für die Wirksamkeit der mitgenommenen Medikamente ist, dass du sie richtig aufbewahrst. Denn auf Reisen geraten auch Medikamente schnell in Stress. Hitze, Kälte, Sonneneinstrahlung, extreme Temperaturschwankungen sowie eine extreme Luftfeuchtigkeit können ihre Wirksamkeit verringern. Wirkstoffe zersetzen sich beispielsweise, fetthaltige Salbengrundlagen verändern sich und ein Auskristallisieren von Wirksubstanzen in flüssigen Arzneimitteln kann die genaue Dosierung schwierig oder unmöglich machen.

Mit diesen Maßnahmen kannst du deine Medikamente sicher aufbewahren:

  • Nimm Medikamente immer in der lichtgeschützten Originalverpackung mit.
  • Lager Medikamente nicht im Handschuhfach des Autos. Im Kofferraum oder unter einem der Vordersitze ist es kühler. Nimm bei langen Standzeiten in der Sonne die Medikamente sicherheitshalber mit.
  • Bewahre kühlpflichtige Arzneimittel in einer Isoliertasche mit Kühlakkus auf. Die Kühlakkus sollten nicht direkt in Kontakt mit dem Medikament kommen.
  • Bei Flugreisen solltest du dich vorab informieren, was und wieviel du im Handgepäck mitnehmen darfst. Flüssige Medikamente und Spezialnahrung darfst du außerhalb der Plastikbeutel im Handgepäck mitführen, musst sie aber der Sicherheitskontrolle vorlegen. Wenn du deine Medikamente in das aufgegebene Gepäck packst, denke daran, dass diese auch schon mal längere Zeit in größerer Hitze stehen, an einem falschen Zielort landen oder gleich komplett verloren gehen können. Bei Betäubungsmitteln brauchst du ein besonderes Formular, das von einer Amtsärztin oder einem Amtsarzt unterschrieben sein muss.
  • Nimm Medikamente in Mehrdosenbehältnissen wie Röhrchen besser in kleineren Packungen mit auf Reisen, da bei jeder Entnahme feuchte Luft eindringen kann. Das gilt besonders für exotische Urlaubsziele.

Urlaub extrem

Reisen an weit abgelegene Ziele – z. B. in Wüstenregionen, extreme Höhenlagen oder in tropische Regionen – erfordern eine spezielle Vorbereitung und zusätzliche Medikamente und Ausrüstungen. Tabletten zum Entkeimen von Wasser, Notfallsets gegen Schlangenbisse sowie Antibiotika können hier sinnvoll sein. Wir empfehlen dir, rechtzeitig vor Abreise Rücksprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt zu halten.

Medikamente im Ausland: Rechtliche Aspekte

Bei der Mitnahme von Medikamenten ins Ausland ist es wichtig, dass du dich im Vorfeld gut über die Rechtslage informierst und vorbereitest:

Halsschmerztabletten im Auto bei der Einreise nach Dänemark sind normalerweise unproblematisch. Wer jedoch starke Schmerzmittel oder Insulinspritzen auf Reisen benötigt, könnte bei der Einreise in einige Länder wie z. B. Singapur schon mal des Drogenhandels beschuldigt werden. Hier – wie überhaupt bei längeren Auslandsreisen – hilft eine schriftliche Bestätigung der behandelnden Ärztin oder des Arztes über den Medikamentenbedarf, um Missverständnisse bei Sicherheits- und Zollkontrollen zu verhindern. Auch bei der Rückreise gelten bestimmte Regeln, wenn du beispielsweise im Ausland gekaufte Medikamente mitnehmen möchtest.

Chronisch Kranke mit Mehrfachmedikation brauchen einen großen Arzneimittelvorrat, wenn sie für längere Zeit verreisen und aus Sicherheitsgründen etwa das Doppelte der eigentlich benötigten Medikamentenmenge mitnehmen. Das kann bei Grenzkontrollen schnell Misstrauen erregen. Vor dem Verdacht des Medikamentenhandels schützt eine schriftliche Bescheinigung der behandelnden Ärztin oder des Arztes über die Art und Menge der benötigten Medikamente.

Problematisch kann die Mitnahme von starken Schmerz- oder Beruhigungsmitteln sein, wenn sie Morphine oder andere Opiate enthalten. Solche Präparate fallen nämlich unter das Betäubungsmittelgesetz und unterliegen Sonderbestimmungen. Innerhalb des Schengen-Raums bzw. einem Großteil Europas gelten einheitliche Bestimmungen:

Für Reisen bis zu 30 Tagen ist das Mitführen von ärztlich verordneten Betäubungsmitteln erlaubt, sofern eine von der zuständigen Landesbehörde beglaubigte Bescheinigung vorliegt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hält entsprechende Formulare zum Download bereit.

Bei Reisen in andere Länder solltest du die jeweils geltenden Bestimmungen der Ziel- und Transitländer bei den diplomatischen Vertretungen erfragen und unbedingt einhalten. Manche Länder verlangen spezielle Importgenehmigungen. Besonders strenge Richtlinien gibt es in:

  • Singapur
  • Saudi-Arabien
  • Ägypten
  • Den Vereinigten Arabischen Emiraten

So manch Reisende hoffen, sich im Ausland günstig mit Medikamenten eindecken zu können. Doch das birgt Risiken. Besondere Vorsicht gilt bei Angeboten auf Märkten: Denn bis zu 10 % der weltweit gehandelten Medikamente sind Fälschungen. Generell gilt, dass die Einfuhr gefälschter Arzneimittel verboten ist. In ärmeren Ländern Afrikas und Asiens ist die Gefahr diesbezüglich groß. Manchmal sind die Medikamente einfach nur wirkungslos, doch in anderen Fällen können sie auch giftig wirken.

Tipp: Wenn der Einkauf von Arzneimitteln im Ausland nötig sein sollte, kauf immer nur in Originalverpackung mit Beipackzettel und in ausgewiesenen Apotheken ein. Die Einfuhr gefälschter Arzneimittel ist generell verboten.

Das sogenannte Verbringungsverbot untersagt die Einfuhr von Arzneimitteln nach Deutschland, die hier nicht zugelassen oder registriert sind. Erlaubt ist allerdings die Einfuhr für den persönlichen Bedarf, also die bei üblicher Dosierung nötige Menge für eine Zeitraum von 3 Monaten.

Wobei man aufpassen sollte, sind beispielsweise hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel. In anderen Ländern können sie frei verkäuflich sein, während sie in Deutschland als Arzneimittel eingestuft sind. Solche Präparate werden bei der Einreise beschlagnahmt und eine Geldstrafe ist möglich.

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