Atmung und Entspannung

Tag für Tag atmen wir mehrmals pro Minute ein und aus – doch tatsächlich weiß nicht jede*r, wie man bewusst und richtig atmet. Wir zeigen dir, wie es richtig funktioniert und was Entspannung und Meditation damit zu tun haben.

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Tag für Tag atmen wir mehrmals pro Minute ein und aus – doch tatsächlich weiß nicht jede*r, wie man bewusst und richtig atmet. Wir zeigen dir, wie es richtig funktioniert und was Entspannung und Meditation damit zu tun haben.

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Wir können unsere Atmung steuern

Genau wie der Herzschlag und Blutdruck ist unsere Atmung lebenswichtig und passiert ganz automatisch. Doch was das Atmen angeht, haben wir viel mehr Einfluss: Wir können aktiv bestimmen, wie wir atmen. Gerade in Situationen, in denen wir vor schwierigen Aufgaben stehen oder Stress empfinden, ermöglicht eine bewusste und ruhige Atmung eine bessere Konzentration und Entspannung.

Was beim Atmen geleistet wird

Beim Einatmen wird unser Körper mit frischem Sauerstoff versorgt und transportiert beim Ausatmen unerwünschte Stoffe gleich mit ab. Wenn wir atmen, reinigen wir also gleichzeitig unseren Körper. Wir können zwar einige Wochen ohne Nahrung und ein paar Tage ohne Wasser überleben, doch ohne Atmung geht nach wenigen Minuten gar nichts.

Das passiert, wenn wir atmen:

  • Sobald bestimmte Chemorezeptoren dem Atemzentrum einen hohen Kohlendioxidgehalt (CO₂) des Blutes melden, setzt der Atemreiz ein. Diesen Reiz merkst du beispielsweise, wenn du lange die Luft anhältst.
  • Dein Körper braucht nun neuen Sauerstoff aus der Atemluft, um die Zellen mit Nährstoffen und Energie zu versorgen – so werden alle Körperfunktionen aufrechterhalten.
  • Wenn du z. B. durch die Nase atmest, wird die Luft zunächst gereinigt, angefeuchtet und erwärmt, bevor sie durch die Luftröhre und die Bronchien in die Lungen gelangt.
  • Durch die feine Membran der Lungenbläschen kommt der Sauerstoff aus der Atemluft in das Blut, das im Gegenzug überschüssiges Kohlendioxid bzw. CO₂ mit der ausströmenden Atemluft ableitet.

Richtig atmen, besser entspannen

Atemübungen sind fester Bestandteil von Meditationstechniken wie Yoga und moderner Entspannungsverfahren. Auf diese Weise schöpft man seine Kräfte perfekt aus.

  • Im 1. Schritt geht es bei jeder Übung darum, den Atem bewusst wahrzunehmen und ihn nicht zu beeinflussen. Schon das allein hat oft eine beruhigende Wirkung.
  • Aus einer meist flachen Brustatmung wird so im 2. Schritt ganz nebenbei eine tiefere Bauchatmung. Guter Nebeneffekt: Dein Atemvolumen wird sich erhöhen, wenn du tiefer atmest.
  • Die dadurch bessere Versorgung mit Sauerstoff wirkt sich positiv auf Konzentrationsvermögen und Stimmung aus.
  • Gleichzeitig verlangsamt sich der Herzschlag.
  • Und es entwickelt sich ein insgesamt besseres Körpergefühl.

Noch eine gute Nachricht: Atemübungen sind leicht erlernbar und fast überall durchführbar. Schon ein Seufzer schafft spürbare Erleichterung und Entspannung. Richtig zu atmen, hilft im hektischen Berufsalltag, beim Multi-Tasking im Haushalt und bei der Kindererziehung oder bei der Angst vor einem Zahnarzttermin.

Die 4-6-8-Methode ist eine Atemübung, die nur wenige Minuten dauert und ruckzuck erlernt ist. Sie funktioniert im Stehen oder Sitzen – wichtig ist, dass man aufrecht ist und die Schultern grade sind. Für den Anfang hilft es, die Hand auf den Bauch zu legen und zu kontrollieren, dass sich der Brustkorb beim Atmen nicht hebt. So funktioniert die Übung:

  • Atme langsam und tief durch die Nase – zähl dabei bis 4.
  • Halte dann die Luft an und zähl bis 6.
  • Zum Schluss atmest du langsam durch den Mund aus und zählst bis 8.

Diese Schritte wiederholst du mindestens 5x hintereinander. Du wirst merken, dass sich Stress, Wut oder auch Frust nach dieser Atemübung besser abbaut.

Entspannung mit Meditation

Meditation hat super viel mit der richtigen Atmung zu tun: Während man seine innere Ruhe findet und Kraft schöpfen möchte, atmet man achtsam ein und aus. Anders gesagt: Man trainiert seine Achtsamkeit. Dabei lässt man Geräusche und Empfindungen vorbeiziehen, um sich voll und ganz auf den Moment zu konzentrieren. Nicht reden, nicht denken, nicht wollen und dennoch volle Bewusstheit zu haben, ist ein Augenblick, der nicht erzwungen werden kann. Bei regelmäßiger Übung wird sich vielleicht einmal ein Moment der absoluten Geistesgegenwart und Entspannung einstellen.

Klar ist: Regelmäßiges Meditieren lässt den Geist zur Ruhe kommen, stärkt die Konzentration und verbessert das seelische Gleichgewicht. Stressige Situationen werden leichter bewältigt. Zen-Meditation kann man in Kursen erlernen oder einfach zuhause ausprobieren.

Die Sitz-Meditation ist ein zentrales Element des Zen-Buddhismus. Hier geht es nicht um eine Flucht in fremde Welten, sondern um einen Moment absoluter Achtsamkeit. Das Zazen, das stille Sitzen des Zen-Buddhismus, ist alles andere als ein bloßes Herumsitzen:

  • Klassisch wird die Meditation im Lotussitz ausgeführt: Das Gesäß ruht auf einem kleinen Sitzkissen, die Beine sind verschränkt, die Oberseiten der Füße ruhen auf den Unterschenkeln, die Knie berühren den Boden.
  • Diese Sitzposition erfordert jedoch viel Übung. Eine Alternative ist der Schneidersitz, bei dem die Beine überkreuzt auf dem Boden ruhen. Für Anfänger*innen eignet sich auch ein Hocker oder Stuhl.
  • Auf einem Hocker oder Stuhl sollten die Fußsohlen fest und bequem auf dem Boden stehen, denn sie schaffen die Verbindung zur Erde.
  • Der Oberkörper ist aufrecht. Eine kleine zusammengefaltete Decke unter dem Gesäß erleichtert das aufrechte Sitzen.
  • Die Schultern bleiben locker und entspannt.
  • Das Kinn wird leicht zurückgenommen.
  • Die Augen sind halb geöffnet. Der Blick wird gewissermaßen abgelegt auf einem Punkt am Boden in etwa 1-2 m Entfernung.
  • Die Ruhe des Körpers wird durch eine einfache Handhaltung unterstützt: Die linke Handoberseite ruht in der rechten Handinnenfläche, die Daumen berühren sich dabei leicht, sie liegen in horizontaler Position. Auf diese Weise beruhigt die weniger aktive linke Hand die rechte. Der Körper kommt zur Ruhe.
  • Nun zur Atmung: Einer bewussten und vollständigen Ausatmung, am besten mit leicht geöffnetem Mund, folgt eine tiefe Einatmung. Mehrmals wiederholen, dann den Atem frei fließen lassen und den Körper entspannen.

Wie lange sollte man diese Übung machen? Für Anfänger*innen sind 10-20 min Sitz-Meditation pro Tag ein guter Start. Dies ist aber kein Muss, um die positiven Effekte zu spüren: Auch 5-10 min für zwischendurch sind ein super Anfang. Mit der Erfahrung steigen automatisch auch die Dauer und Häufigkeit der Sitz-Meditation. Und schwups wirst du es so anpassen, wie du dich dabei gut fühlst.

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