Ketogene Diät: Was ist das?
Eine ketogene Diät bzw. Keto-Diät ist eine Ernährungsweise, bei der fast komplett auf Kohlenhydrate verzichtet wird. Stattdessen besteht die Ernährung zum größten Teil aus Fett – auch Proteine sind hoch im Kurs. Bei der klassischen ketogenen Diät setzt sich die Ernährung zusammen aus:
- 4-6 % Kohlenhydrate
- 6-8 % Proteine
- 86-90 % Fett
Eine weitere Form ist die modifizierte Atkins-Diät. Hierbei sollte deine Ernährung zu rund 8 % aus Kohlenhydraten, 65 % aus Fett und 27 % aus Proteinen bestehen.
Die verschiedenen Formen der ketogenen Diät unterscheiden sich nur darin, wie hoch der Fettanteil ist – die Wirkungsweise ist bei allen gleich. Eine ketogene Ernährung soll die Pfunde purzeln lassen, da der Körper gezwungen ist, Fett als Hauptenergiequelle zu nutzen und die Fettpolster anzugreifen. Ein Stoffwechselzustand, bei dem der Körper seine Energie hauptsächlich aus Fetten und weniger aus Kohlenhydraten gewinnt, bezeichnet man in der Medizin auch als Ketose.
Doch was sich erstmal super anhört und vor allem auf Social Media Kanälen viele Anhänger*innen hat, kann auch Langzeitfolgen haben – z. B. ein höheres Risiko für Gicht. Der Grund dafür ist, dass eine Keto-Diät sehr einseitig ist: kein Getreide, viele ungesunde Fette und nur wenig Obst und Gemüse. Der Verzicht auf Kohlenhydrate kann eine Mangelernährung auslösen.
Auf eigene Faust sollte man deswegen eine Keto-Diät nicht über längere Zeiträume durchführen. Die ketogene Ernährung wird von deiner Ärztin oder deinem Arzt verschrieben und gemeinsam mit einer Ernährungsfachkraft genau auf dich oder dein Kind abgestimmt. Häufig bekommst du zusätzlich wichtige Vitamine und Mineralstoffe, damit du rundum gut versorgt bist.
Ursprünglich wurde die ketogene Diät als Therapie für Epilepsie-Patient*innen entwickelt. Auch heute gilt sie noch als anerkannte Behandlungsmöglichkeit für Kinder und Jugendliche mit Epilepsie, bei denen Medikamente nicht ausreichend helfen. Auch bei seltenen Stoffwechselstörungen im Gehirn, wie z. B. dem Glut1-Defekt oder PDH-Mangel, kommt die Keto-Diät zum Einsatz. Erst später wurde sie als Ernährungsform für die Allgemeinheit entdeckt.