Alles Zucker, oder was?!

Wir nehmen mehr Zucker zu uns, als uns bewusst ist. Bekannte Zuckerbomben sind Schokolade oder Süßgetränke – doch welche Zuckerfallen stecken auch in herzhaften und gesunden Lebensmitteln?

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Wir nehmen mehr Zucker zu uns, als uns bewusst ist. Bekannte Zuckerbomben sind Schokolade oder Süßgetränke – doch welche Zuckerfallen stecken auch in herzhaften und gesunden Lebensmitteln?

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Versteckte Zucker erkennen und vermeiden

Zucker befindet sich nicht nur in Kuchen, Gebäck und Süßigkeiten, sondern auch in Tiefkühlpizza, herzhaften Brotaufstrichen und Gewürzmischungen. Dort ist er aber oft versteckt oder wirkt vermeintlich gesund: z. B. als Fruchtzucker, Rohrzucker, Traubenzucker oder Honig. Selbst in einer klassischen Tiefkühlpizza befinden sich ganze 7 verschiedene Zuckerarten. Und besonders Getränke wie Eistees, Softdrinks und sogenannte Kinderlebensmittel sind übermäßig gesüßt.

Bei Lebensmittelbestandteilen, die auf -ose enden, kannst du dir sicher sein, dass es reiner Zucker ist. Dazu gehören z. B. Dextrose, Maltose oder Fruktose und auch Gerstenmalz, Maissirup, Dicksaft und Traubensüße zählen dazu. Doch egal in welcher Form: Zucker im Übermaß erhöht das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck. Höchste Zeit also, der Zuckerfalle zu entkommen.

Übrigens: Nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte man inkl. Fruchtzucker nicht mehr als 25 g Zucker pro Tag zu sich nehmen.

Guter Zucker, schlechter Zucker – diese Zuckerarten gibt es

Der Oberbegriff Kohlenhydrate fasst alle verschiedenen Zuckerarten zusammen. Unterschieden werden Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzucker, zu denen auch Stärke gehört. Die verschiedenen Zuckerarten haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel.

Diese auch Monosaccharide genannten Zuckerformen sind kurzkettige Kohlenhydrate und durch ihre extreme Süße besonders verführerisch. Allen voran der Traubenzucker (Glukose), der Energie am schnellsten bereitstellt. Weitere Einfachzucker sind Schleimzucker (Galaktose) und Fruchtzucker (Fruktose). Beide lassen den Blutzuckerspiegel nicht so rasant ansteigen wie Traubenzucker. Bei Fruchtzucker gilt das allerdings nur für die vorkommende Variante aus Obst und Gemüse. Ein dauerhaft hoher Konsum von Einfachzuckern, wie sie in allen Arten von Süßigkeiten und süßen Getränken vorkommen, bringt den Zuckerstoffwechsel aus dem Gleichgewicht – das Diabetesrisiko steigt. Nachdem der Zucker in den Zellen aufgenommen wird, fällt dieser ebenso schnell wieder ab. Das Ergebnis: Dein Körper verlangt nach neuer Energie, du bist hungrig – und greifst erneut zum zuckerhaltigen Produkt. Ein Teufelskreis.

Bei Zweifachzucker – auch Disaccharide genannten Zuckerformen, sind jeweils 2 Zuckermoleküle miteinander verbunden. Bekanntester Vertreter ist der einfache Haushaltszucker, der aus je einem Teil Glukose und Fruktose besteht. Milchzucker (Laktose) enthält Glukose und Galaktose. Malzzucker (Maltose) besteht aus zwei Glukoseteilchen. Zweifachzucker schmecken etwas weniger süß als Einfachzucker, Maltose hat einen leichten Karamellgeschmack.

Mehr- und Vielfachzucker sind langkettige Kohlenhydrate. Sie heißen auch Oligo- und Polysaccharide. Ihr Kennzeichen ist die Zusammensetzung aus vielen Einfachzuckerteilchen. Mehr- und Vielfachzucker entfalten ihren süßen Geschmack erst beim gründlichen Kauen. Mehrfachzucker finden sich beispielsweise in Hülsenfrüchten wie Erbsen und Erdnüssen. Zu den Vielfachzuckern zählen auch Stärke und Ballaststoffe, Knollengemüse und Kartoffeln enthalten z. B. Stärke. Die Stärke von Vollkornprodukten solltest du bevorzugen, da sie deinen Blutzuckerspiegel weniger schnell ansteigen lässt. Ballaststoffe wie Pektine oder Zellulose finden sich in Vollkorngetreide sowie in Gemüse und Obst. Sie sorgen für eine gesunde Darmtätigkeit und helfen, Blutzucker- und Blutfettwerte zu regulieren. Dadurch sorgen sie auch für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und mehr Energie.

Wasser trinken und Zucker vermeiden

Weniger Zucker trinken

Süße Getränke wie Softdrinks, Eistees oder Fruchtsäfte haben jede Menge Kalorien, aber keinen Sättigungseffekt. Im Gegenteil: Der hohe Zuckerkonsum regt das Hungergefühl sogar noch an. Das liegt daran, dass der Blutzuckerspiegel stark ansteigt, jedoch auch rasch wieder abfällt. Wir fallen dann in ein Loch, brauchen die nächste Dosis Zucker und bekommen Heißhunger auf Ungesundes. Unsere Getränkekarte:

Wasser steht als Durstlöscher an 1. Stelle. Um ausreichend hydriert zu sein, solltest du mindestens 1,5 l täglich trinken. Leitungswasser ist die preiswerteste Variante, Mineralwasser enthält aber deutlich mehr wichtige Mineralstoffe.

Zu den gesünderen Alternativen unter den Getränken zählt auch das Kokoswasser. Es stammt aus der grünen, unreifen Kokosnuss. Kokoswasser ist klar, hat eine angenehme natürliche Süße und bietet viele gesunde Inhaltsstoffe. Dennoch: Auch Kokoswasser enthält Zucker und sollte deshalb nicht als Standardgetränk gewählt werden.

Schwarztee, Grüntee oder Kaffee bleiben ohne Zucker zwar kalorienfrei, sind jedoch als Dauergetränk nicht geeignet, da viel Koffein enthalten ist. Bei ungesüßten Früchte- oder Kräutertees sieht das anders aus: Sie sind sehr gesund und du kannst davon so viel trinken, wie du magst.

Gerade im Sommer hat man oft Lust auf einen leckeren Eistee. Fertige Eistees enthalten allerdings eine Menge Zucker. Auf Basis von aufgebrühten Kräuter- oder Früchtetees kannst du dir durch die Zugabe von frischen Kräutern, Zitronenscheiben und Eiswürfeln leckere und erfrischende Eistees selbst machen.

Als Dauergetränk sind Fruchtsäfte nicht geeignet. Frisch gepresste Obstsäfte enthalten viele Vitamine und gesunde sekundäre Pflanzenstoffe – aber leider auch in etwa genauso viel Zucker wie Softdrinks. Du musst aber nicht auf dein gelegentliches Glas Orangensaft zum Frühstück verzichten.

Zuckerfreier Genuss ohne Reue hört sich zu schön an, um wahr zu sein. Genau, Light-Getränke sind Industrieprodukte mit Süßstoffen. Fest steht: Sie gaukeln deinem Gehirn über den süßen Geschmack die Zufuhr von Energie nur vor. So steigt die Lust auf Süßes und damit am Ende auch das Gewicht.

Sie versprechen schnelle Energie. Das enthaltene Koffein sorgt allerdings neben anderen zweifelhaften Inhaltsstoffen für Konzentrationsstörungen, Unruhe und erhöhte Reizbarkeit. Diese süßen Getränke sind nicht zu empfehlen und schon gar nicht als Durstlöscher geeignet.

Als Erfrischungsgetränk sind alkoholische Mischgetränke absolut ungeeignet. Durch ihre kunterbunten Farben und oft süßen, fruchtigen Geschmack sind alkoholische Mischgetränke sehr verlockend. Doch sie enthalten oft gesundheitlich bedenkliche Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsstoffe. Der enthaltene Alkohol entfaltet in Verbindung mit dem Zucker auch in kleinen Mengen sein schädliches Potenzial.

Saftschorlen können ein guter Einstieg in ein gesünderes Trinkverhalten sein: Einfach nach und nach den Saftanteil reduzieren, bis nur noch klares Wasser den Durst vertreibt.

Tipps, wie du Süßfallen umgehen kannst

Wenn du auf die Zutatenliste deiner Lebensmittel und Getränke schaust, wirst du feststellen, dass Zucker dort selten an erster Stelle steht. Doch viele Produkte enthalten ihn in erschreckenden Mengen. Wirf beim nächsten Einkauf einen genaueren Blick auf die Zutatenliste. Du wirst überrascht sein.

  • Kauf möglichst wenig industriell verarbeitete Lebensmittel
  • Lieber viel selbst kochen
  • Bevorzuge Vollkornprodukte (z. B. bei Brot und Pasta)
  • Statt Fertigmischungen: Müsli selbst zusammenstellen und mit Obst versüßen 
  • Statt Fertigjoghurt: mische Naturjoghurt mit frischen Früchten
  • Trink vorwiegend Mineralwasser oder ungesüßte Tees
  • Mische Säfte im Verhältnis 1:3 mit Wasser

Ernährung

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