Blutzucker senken: Die Maßnahmen
Parallel zum Messen und Beobachten solltest du deine Ernährung umstellen und mehr Bewegung in deinen Alltag einbauen. In vielen Fällen reicht das schon aus, um die Blutzuckerwerte zu senken. Du kannst dich von deiner Gynäkologin, deinem Gynäkologen oder deiner Hebamme dazu beraten lassen.
So sieht eine ausgewogene Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes aus. Sie hilft auch vorbeugend:
- Verzichte möglichst auf Weißmehlprodukte und Lebensmittel, die über sogenannte „Einfachzucker“ oder „kurzkettige“ Kohlenhydrate verfügen. Dazu gehören z. B. Toast, weißer Reis etc. Sie sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel schneller in die Höhe schießt.
- Iss so oft es geht Vollkornprodukte. Die enthalten zwar auch Kohlenhydrate, aber in komplexerer Form. Der Körper benötigt mehr Zeit, um sie aufzuspalten. Das lässt deinen Blutzuckerspiegel langsamer und gleichmäßiger ansteigen. Guter Nebeneffekt: Vollkornprodukte sättigen auch länger.
- Achte darauf, nicht zu viele Kalorien aufzunehmen. Das Optimum liegt zwischen 1.800-2.400 kcal pro Tag. Der genaue Bedarf ist unter anderem abhängig von deinem Ausgangsgewicht und dem Aktivitätslevel.
- Nimm 5-7 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt ein. So kommt es seltener zu Blutzuckerspitzen.
- Vermeide Süßigkeiten sowie Limonade oder Fruchtsäfte.
- Gib Gemüse und Salat den Vorzug vor anderen Lebensmitteln.
- Kombinier Kohlenhydrate bzw. Fruchtzucker mit proteinreichen Lebensmitteln. Das sorgt dafür, dass die Kohlenhydrate langsamer verstoffwechselt werden. Ein Vollkornbrot mit Quark oder Frischkäse wäre beispielsweise ein perfektes Frühstück.
- Eine strenge Diät ist in der Schwangerschaft nicht empfehlenswert. Ärzt*innen beraten dich, damit du dich nicht mangelernährst.
Zusätzlich zur Ernährungsumstellung ist jetzt viel Bewegung angesagt. Lauf in deiner Freizeit möglichst viele Wege und nimm statt dem Fahrstuhl die Treppe. Besonders nach Mahlzeiten wirkt sich Bewegung positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, denn der Zucker wird dann sofort verbrannt. Das verhindert Blutzuckerspitzen.
Wenn du die empfohlenen Werte trotz Ernährungsumstellung und mehr Bewegung in über der Hälfte der Messungen überschreitest, ist eine Behandlung mit Insulin notwendig. Etwa 1 von 4 Patientinnen muss Insulin spritzen oder Medikamente einnehmen. Seit 2022 gibt es eine Zulassung für blutzuckersenkende Tabletten in der Schwangerschaft.