Blutbild und Blutwerte

Das Blutbild verrät viel über die Gesundheit. Es zeigt u. a. die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutzucker- und Harnsäurewerte. Beim großen Blutbild werden die weißen Blutkörperchen genauer untersucht, um Infekte besser zu erkennen.

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Das Blutbild verrät viel über die Gesundheit. Es zeigt u. a. die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutzucker- und Harnsäurewerte. Beim großen Blutbild werden die weißen Blutkörperchen genauer untersucht, um Infekte besser zu erkennen.

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Was deine Blut­werte aussagen

Wir kennen es wahrscheinlich alle: Manchmal fühlen wir uns nicht gut, sind ausgelaugt, ständig müde oder anfälliger für Infekte. Um herauszufinden, ob etwas nicht stimmt, kann eine Blutuntersuchung sinnvoll sein. Die Ergebnisse können nämlich leicht Aufschluss über den Gesundheitszustand unseres Körpers geben. Dazu gehören z. B. die Funktionalität der Organsysteme, die körpereigenen Abwehrmechanismen, aber auch Unterversorgungen mit bestimmten Nährstoffen.

Nicht durch die Werte verunsichern lassen

Ganz wichtig: Nicht jede Abweichung im Blutbild ist gleich ein Grund zur Sorge. Blutwerte können sich verändern und zeigen oft nur Hinweise auf mögliche Veränderungen im Körper. Deshalb sollten Blutuntersuchungen immer einen bestimmten Zweck haben. Wer sich ohne Beschwerden einfach so testen lässt, riskiert unnötige Sorgen und weitere Untersuchungen, die meist gar nicht nötig sind.

„Normale“ Blutwerte sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Alter, Geschlecht oder auch die Tageszeit können die Ergebnisse beeinflussen. Deshalb gibt es Referenzbereiche, in denen Werte bei den meisten Gesunden liegen. Diese können je nach Labor und Messmethode leicht variieren. Ein einzelner Wert außerhalb des Bereichs bedeutet also nicht automatisch, dass man krank ist. So kann z. B. ein erhöhter Harnstoff-Spiegel im Blut auf eine Nierenerkrankung hinweisen – oder auf eine besonders fleischreiche Ernährung.

Nur die Laborwerte allein sagen also erstmal nicht allzu viel aus. Auf das Gesamtpaket kommt es an!

Diese Faktoren können Blutwerte beeinflussen:

  • Leichte Infekte
  • Stress
  • Starke Regelblutung
  • Alkoholkonsum
  • Starke körperliche Belastung vor der Blutentnahme

Welche Medikamente können die Blutwerte beeinflussen?

Die Einname bestimmter Medikamente kann einen deutlichen Einfluss auf deine Blutwerte haben. Dazu zählen u. a.:

  • Die Antibabypille oder Östrogenpräparate können die Gesamtwerte der Schilddrüsenhormone T3 und T4 erhöhen und die Konzentration freier Fettsäuren und Eisen beeinflussen.
  • Entwässerungsmedikamente, sogenannte Diuretika, haben Einfluss auf deine Kalium-, Kalzium- und Harnsäurewerte im Blut.
  • Durch die Einnahme von Glukokortikoiden wie z. B. Prednison oder Hydrocortison steigt häufig der Blutzuckerwert an.
  • Antibiotika wie Cotrimoxazol oder Aminoglykoside verändern gelegentlich die Kreatinin- oder Harnstoffwerte, weil sie die Nierenfunktion beeinflussen.
  • Bestimmte Medikamente gegen Epilepsie können Einfluss auf die Blutwerte haben. Meist sind die Veränderungen harmlos, z. B. ein leichter Rückgang der weißen Blutkörperchen. In seltenen Fällen kann es aber auch zu stärkeren Störungen kommen – etwa zu einem Mangel an Blutplättchen oder Blutzellen allgemein.

Deshalb solltest du deine Ärztin oder deinen Arzt vor einer Blutuntersuchung unbedingt darüber informieren, wenn du regelmäßig Medikamente einnimmst.

Welche Lebensmittel können die Blutwerte beeinflussen?

Auch deine Ernährung und bestimmte pflanzliche Mittel können Einfluss auf die Blutwerte haben. Wer z. B. häufig Fleisch isst, hat oft andere Blutwerte als Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Zudem sind manche Laborwerte – etwa der Blutzuckerwert oder die Triglyceride – unmittelbar nach dem Essen erhöht. Deshalb ist es bei bestimmten Untersuchungen wichtig, nüchtern zur Blutabnahme zu kommen.

Weitere Ernährungsgewohnheiten, die deine Blutwerte beeinflussen können, sind z. B.:

  • Eiweißreiche Ernährung: Eine sehr eiweißreiche Ernährung kann dazu führen, dass Abbauprodukte wie Harnstoff oder Harnsäure im Blut ansteigen. Auch Leber und Nieren werden stärker beansprucht.
  • Fettarme Ernährung: Eine Ernährung mit wenig Fett hat Einfluss auf die Anzahl freier Fettsäuren im Blut. Gleichzeitig kann sie die Aufnahme fettlöslicher Vitamine beeinflussen.
  • Fettreiche Ernährung: Wer regelmäßig sehr fettreich isst, hat oft höhere Cholesterin- und Triglyzeridwerte. Gleichzeitig kann der Blutzuckerspiegel etwas abfallen.
  • Vegetarische oder vegane Ernährung: Eine überwiegend pflanzliche Ernährung kann sich positiv auf Cholesterin und Harnsäure auswirken, beeinflusst aber auch die Aufnahme bestimmter Nährstoffe, etwa Eisen oder Vitamin B12.

Auch frei verkäufliche Mittel können Blutwerte verfälschen

Auch rezeptfreie Medikamente oder hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel aus dem Supermarkt können deine Blutwerte verändern – etwa die Blutgerinnung oder den Blutzuckerspiegel. Ein bekanntes Beispiel ist Biotin: Es kann die Werte von Schilddrüsen- und Sexualhormonen im Blutbild verfälschen.

Unterschied zwischen kleinem Blutbild und großem Blutbild

Ein Blutbild ist eine ärztliche Blutuntersuchung und dient zur Analyse der Zusammensetzung des Blutes. Das Blut besteht zu rund 55 % aus Flüssigkeit, dem Blutplasma, und zu etwa 45 % aus Blutzellen, das sind die roten und weißen Blutkörperchen, und den Blutplättchen. Je nachdem, was genau betrachtet werden soll, unterscheidet man bei der der Blutuntersuchung zwischen kleinem und großem Blutbild:

Kleines Blutbild

Beim kleinen Blutbild wird in erster Linie die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen, die der Blutplättchen sowie das Verhältnis von festen und flüssigen Bestandteilen im Blut bestimmt. Weiße Blutkörperchen haben vor allem eine Aufgabe: den Körper vor Infekten schützen. Zu viele rote Blutkörperchen, Blutplättchen und feste Bestandteile verdicken das Blut. Ist das Blut sehr dickflüssig, können sich Blutgerinnsel (Thrombosen) bilden, die wiederum einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen können.

Großes Blutbild

Das große Blutbild dient der Aufschlüsselung der weißen Blutzellen. Daher spricht man auch vom sogenannten Differentialblutbild. Aus den Ergebnissen des großen Blutbilds können Ärztinnen und Ärzte Rückschlüsse auf bestehende Infekte, rheumatische Erkrankungen oder Allergien ziehen.

Die Bestimmung von Elektrolyten und Vitaminen gehört nicht zum kleinen oder großen Blutbild, sondern erfolgt in gesonderten Laboruntersuchungen.

Die Kosten für das Blutbild

Die Pronova BKK übernimmt die Kosten für das große und kleine Blutbild, wenn sie aufgrund von bestimmten Symptomen oder Erkrankungen notwendig sind. Wer ohne Anlass ein Blutbild erstellen lassen möchte, trägt die Kosten selbst.

Nüchtern erscheinen?

Bei einem kleinen oder großen Blutbild werden nur die Blutzellen untersucht. Diese werden kaum davon beeinflusst, ob du vorher etwas gegessen hast. Du kannst also vorher essen und trinken. Bei bestimmten Blutuntersuchungen ist es jedoch ratsam, nüchtern zu erscheinen – z.B. wenn bei dir Verdacht auf eine Eisenmangelanämie besteht.

Auch wenn bei dir das Blutserum, also das Blutplasma abzüglich der Gerinnungsfaktoren, bestimmt werden soll, darfst du vorher nichts essen. Denn eine vorherige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Blutzucker- oder Cholesterinwerte zu stark. Am besten ist es, wenn du 8-12 h vorher nichts gegessen hast. Sprich also vorher mit der Praxis ab, ob bei dir das Blutserum bestimmt werden soll.

Allgemeine Blutwerte im Überblick

Beim kleinen und großen Blutbild entnimmt deine Ärztin oder dein Arzt eine und untersucht ganz genau die roten und weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen

Messgröße Normwert (Frauen) Normwert (Männer)
Erythrozyten 4,2-5,4 Mio./µl 4,6-5,9 Mio./µl
Hämatokrit 37-48 % 40-52 %
Hämoglobin 12-16 g/dl 13,5-17 g/dl
MCHC 30-36 g/dl 30-36 g/dl
MCH 28-34 pg pro Zelle 28-34 pg pro Zelle
MCV 80-100 fl pro Zelle 80-100 fl pro Zelle
Retikulozyten 0,5-2 % 0,5-2 %
Leukozyten 3.800-10.500/µl 3.800-10.500/µl
Thrombozyten 150.000-400.000/µl 150.000-400.000/µl

Blutwerte im Detail

Das sind die sogenannten roten Blutkörperchen. Sie sind für den Sauerstofftransport verantwortlich. Zur groben Einordnung: Der Normbereich liegt bei Frauen bei etwa 4,2-5,4 Mio./µl bei Männern zwischen 4,6 und 5,9 Mio./µl. Ist der Wert erhöht, kann dies ein Hinweis auf einen Flüssigkeitsmangel sein, zu niedrige Werte können u. a. Blutarmut oder Überwässerung anzeigen.

Ganz leicht gesagt: Der Wert zeigt an, wie flüssig dein Blut ist. Ein zu niedriger Wert kann hier ein Anzeichen für eine Überwässerung oder Blutarmut sein, ein zu hoher Wert weist meistens auf eine Austrocknung hin. Der Normwert liegt bei Frauen zwischen 37 und 48 %, bei Männern zwischen 40 und 52 %.

Hämoglobin ist unser roter Blutfarbstoff. Er gibt dem Blut aber nicht nur seine rote Farbe, sondern bindet auch den Sauerstoff und hilft bei dessen Transport. Der Normbereich liegt bei Frauen zwischen 12 g/dl und 16 g/dl, bei Männern zwischen 13,5 g/dl und 17 g/dl. Eisen ist die Voraussetzung für die Bildung des Hämoglobins. Deswegen weist ein zu niedriger Wert auf einen Eisenmangel hin. Ein erhöhter Wert kann auf einen Sauerstoffmangel hindeuten, bspw. durch eine Herz- oder Lungenerkrankung.

Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die sogenannte „mean corpuscular hemoglobin concentration”. Die deutsche Übersetzung: mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration, also die durchschnittliche Konzentration von Hämoglobin in einem einzelnen roten Blutkörperchen. Der Wert sollte zwischen 30 und 36 g/dl liegen. Zusammen mit den MCH und MCV kann lässt sich gut beurteilen, ob und welche Form der Blutarmut vorliegt: Ein niedriger MCHC-Wert kann bei einer Eisenmangelanämie oder einem Vitamin-B6-Mangel vorkommen, bei einer Kugelzellanämie ist der MCHC-Wert erhöht.

Die Abkürzung MCH steht für „mean corpuscular hemoglobin”, auf Deutsch: mittlerer korpuskulärer Hämoglobingehalt. Es bezeichnet die durchschnittliche Menge von Hämoglobin (Hb), die in einem einzelnen roten Blutkörperchen enthalten ist. Der Normbereich des Hämoglobingehalts der Erythrozyten liegt etwa zwischen 28 und 34 Pikogramm pro Zelle. Ist dieser Wert erhöht, kann das auf eine Blutarmut durch einen Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 hindeuten. Ein niedriger Wert hingegen steht eher für einen Eisenmangel oder Vitamin-B6-Mangel.

MCV bedeutet „mean corpuscular volume”. Im Deutschen wird es als mittleres Erythrozyten-Einzelvolumen bezeichnet. Das mittlere Erythrozyten-Einzelvolumen liegt bei Männern und Frauen zwischen 80 und 100, gemessen in der Einheit Femtoliter pro Zelle. Höhere Werte können auf Blutarmut, Alkoholmissbrauch oder Vitaminmangel hindeuten, niedrigere auf einen Mangel an Eisen, Kupfer oder Vitamin B6.

Der mittlere Wert bei Männern und Frauen für die Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen liegt zwischen 0,5 und 2 %. Erhöhte Werte können beispielsweise auf eine gesteigerte Blutbildung nach einem Blutverlust oder bei einer Blutarmut hindeuten, niedrige Werte auf eine verringerte Blutbildung.

Die weißen Blutkörperchen: Sie sind zuständig für deine Immunabwehr. Ein zu hoher Wert kann ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion sein. Viruserkrankungen dagegen führen zu niedrigen Werten. Auch bei Krebs- oder Knochenmarkserkrankungen können die Leukozytenwerte zu gering sein. Der Normbereich liegt hier allgemein zwischen 3.800 und 10.500/µl.

Die Blutgerinnung ist die Aufgabe der Thrombozyten. Sie werden wegen ihrer flachen Form auch als Blutplättchen bezeichnet. Zusammen mit im Blut gelösten Gerinnungsfaktoren sorgen sie dafür, dass die Blutung nach einer Gefäßverletzung stoppt: Ein Blutgerinnsel dichtet die Wunde ab, bis sie ganz verheilt ist. Gesunde Frauen und Männer haben etwa 150.000 bis 400.000 Thrombozyten pro Mikroliter. Sind zu wenige Thrombozyten vorhanden, kann die normale Gerinnung gestört sein. Umgekehrt steigt bei hohen Werten das Risiko für gefährliche Blutgerinnsel (Thrombose).

Fett- und Zucker­werte im Überblick

Blutzucker- und Blutfettwerte gehören nicht

Auch der Blutzuckerwert spielt eine große Rolle. Ist dieser nüchtern gemessen zu hoch, so könnte z. B. eine Diabeteserkrankung vorliegen. Die Blutfettwerte hingegen liefern Hinweise auf ein Risiko für Gefäßerkrankungen oder Fettstoffwechselstörungen. Auch die Harnsäurewerte werden gemessen – diese können auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hindeuten.

Messgröße Normalwert
Cholesterin 120-200 mg/dl
Triglyceride bis 150 mg/dl
Glucose bis 110 mg/dl

Fett- und Zuckerwerte im Detail

Cholesterin erfüllt zahlreiche lebenswichtige Funktionen in unserem Körper. Dabei beeinflusst die Ernährung diesen Wert nur minimal, denn etwa 75 % des Cholesterins produziert unser Körper in der Leber selbst. Der Normalbereich für die Menge des Gesamtcholesterins liegt bei Männern und Frauen zwischen 120 und 200 mg/dl. Dabei ist aber nicht nur der Cholesterinwert allein ausschlaggebend. Auch das Verhältnis des sogenannten guten Cholesterins (HDL) und schlechten Cholesterins (LDL) ist wichtig. HDL-Cholesterin transportiert überschüssiges Fett zurück in die Leber, wo es abgebaut werden kann. LDL-Cholesterin macht genau das Gegenteil: Es transportiert das Fett von der Leber zu den Zellen, die es als Baustein verwenden. Beide Arten des Cholesterins sind also grundsätzlich notwendig. Wird mehr LDL-Cholesterin „angeliefert“, als die Zellen benötigen, kann es zu gefährlichen Fettablagerungen in den Blutgefäßen kommen, die mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen.

Ein zu hoher Wert kann auf ein starkes Übergewicht, eine Diabeteserkrankung, eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Niereninsuffizienz oder eine Lebererkrankung hinweisen. In seltenen Fällen zeigt dieser Wert auch eine erblich bedingte Störung des Fettstoffwechsels an.

Und ein zu niedriger Wert? Dieser kann ein Hinweis für eine Schilddrüsenüberfunktion oder schwere Leberschäden sein.

Auch Neutralfette genannt. Tendenziell brauchen wir Fette als Energiespeicher, doch die meisten Menschen nehmen über ihre tägliche Nahrung viel zu viel Fett zu sich. Ist der Triglyceride Wert im Blut erhöht, so kann dies auf einen gestörten Fettstoffwechsel hindeuten. Die Folge? Dein Blut kann nicht mehr richtig durch die Gefäße fließen, wodurch sich die Sauerstoffversorgung deiner Zellen verzögert. Außerdem führt eine zu hohe Fettzufuhr fast immer zu Übergewicht, ein weiterer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Als normal werden Triglyzeridwerte bis 150 mg/dl (1,7 mmol/l) bezeichnet.

Ist der Glucose-Wert in deinem Blut erhöht, sprich über 110 mg/dl, kann dies auf Diabetes hindeuten. Niedrige Blutzuckerwerte unter 70 können nach einer körperlichen Anstrengung oder übermäßigem Alkoholkonsum auftreten. Bei Menschen mit Diabetes kann eine Unterzuckerung auch auf Fehler bei der Medikamenteneinnahme zurückzuführen sein.

Elektrolyt­werte im Überblick

Messgröße Normwerte
Calcium 2,2-2,65 mmol/l
Chlorid 97-108 mmol/l
Kalium 3,6-5 mmol/l
Magnesium 0,7-1,1 mmol/l
Natrium 135-145 mmol/l
Phosphat 0,8-1,4 mmol/l

Elektrolyt­werte im Detail

Die meisten werden Kalzium mit Knochen und Zähnen verbinden, was auch absolut richtig ist. Denn zu 99 % befindet sich das Kalzium auch dort. Doch auch die Kalziumkonzentration im Blut ist wichtig! Warum? Es ist beteiligt an der Blutgerinnung und der Aktivierung von Nerven und Muskeln sowie von Enzymen und Hormonen. Der Normbereich liegt zwischen 2,2 und 2,65 mmol/l.

Ist der Wert zu niedrig, kann ein Vitamin-D-Mangel oder aber auch eine Darm- oder Nierenerkrankung vorliegen. Auch ein Hinweis auf eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen ist möglich.

Ein zu hoher Wert kann bei einer Vitamin-D-Überdosierung, Überfunktion der Schilddrüse, einer Lungenerkrankung (Sarkoidose) oder bei der Einnahme bestimmter entwässernder Medikamente entstehen.

Chlorid liegt im Körper hauptsächlich in der Verbindung mit Natrium als Kochsalz vor. Im Normalfall sollte der Wert zwischen 97 und 108 mmol/l liegen. Weicht dieser Wert ab, so liegt dies meistens an einem gestörten Säure-Basen-Haushalt.

Der Wert ist zu hoch? Oft liegt dies an Durchfallerkrankungen, bestimmten Nierenerkrankungen, einer Übersäuerung des Bluts oder einer gestörten Hormonproduktion. Ein Mangel hingegen entsteht durch häufiges Erbrechen oder die Einnahme harntreibender Mittel.

Kalium brauchen wir vor allem für die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln, aber auch, um die elektrische Spannung in den Zellen aufrecht zu erhalten. Normalerweise sollte dieser Wert zwischen 3,6 und 5 mmol/l liegen. Dabei können Blutdrucksenker und entwässernde Medikamente zu erhöhten Werten führen. Auch eine Nierenschwäche oder eine Hormonstörung kann dafür ausschlaggebend sein.

Zu niedrige Werte lassen oftmals auf Nierenprobleme oder Diabetes schließen, aber auch die Einnahme von Abführmitteln, Durchfall, Erbrechen und Magersucht können zu niedrigen Werten führen.

Magnesium unterstützt viele Enzymreaktionen in deinem Körper. Außerdem ist der Mineralstoff wichtig für jegliche Zelltätigkeit und die Funktion von Muskeln und Nerven. Der Normbereich liegt etwa zwischen 0,7 und 1,1 mmol/l.

Hat unser Körper zu wenig Magnesium, kann es zu Konzentrationsstörungen, Nervosität, Müdigkeit und Herzrhythmusstörungen kommen. Bei zu niedrigen Werten kann eine Schilddrüsenüberfunktion, können aber auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Alkoholmissbrauch vorliegen.

Bei einer Nierenschwäche kann der Magnesiumwert erhöht sein.

Der Natriumwert sollte bei Frauen und Männern zwischen 135 und 145 mmol/l liegen. Natrium ist wichtig für den Wasserhaushalt, die elektrische Spannung in den Zellen, die Übertragung von Nervenimpulsen und die Muskelarbeit. Zu niedrige Werte werden bei starkem Wasserverlust, bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion oder bei Wasseransammlungen im Gewebe gemessen. Bei einer unzureichenden Flüssigkeitszufuhr, bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel oder einem Wasserverlust ohne Elektrolytverlust steigt der Wert mitunter über den Normalbereich hinaus an.

Ein gemessener Wert zwischen 0,8 und 1,4 mmol/l liegt für Frauen und Männer im Normalbereich. Phosphat hat zusammen mit Calcium einen wesentlichen Anteil an der Knochenfestigkeit und ist außerdem ein wichtiger Molekülbaustein.

Eine Nierenschwäche oder eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen können zu erhöhten Werten führen. Zu niedrige Werte zeigen möglicherweise eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen, einen Vitamin D-Mangel oder eine gestörte Aufnahme des Mineralstoffs im Darm an.

Vitamin­werte im Überblick

Messgröße Normwert
Vitamin B12 200-1.000ng/l
Folsäure 3-15 ng/ml
Vitamin D 50 nmol/l

Vitamin­werte und Funktionen im Detail

Vitamin B12 ist oft im Gespräch, wenn es um eine vegetarische oder vegane Ernährung geht. Doch auch bei einer omnivoren Ernährung sollte auf den B12-Wert geachtet werden, da der Körper dieses Vitamin nicht selbst herstellen kann. Es ist besonders wichtig für die Zellteilung, die Bildung der Erbsubstanz und die Blutbildung. Lass also bei deinem nächsten Blutbild auch direkt einmal den Vitamin-B12-Wert abchecken. Ein zu niedriger Wert kann dabei eine Blutarmut, chronische Magen-Darmerkrankungen oder eine Mangelernährung anzeigen. Welcher Wert im Normalbereich liegt, hängt von deinem Alter und Geschlecht ab. Der Referenzbereich liegt für Erwachsene bei 200-1.000ng/l Blutserum.

Folsäure ist vor allem wichtig für die Zellteilung und Wachstumsprozesse. Gerade deshalb ist ein guter Folsäure-Wert in der Schwangerschaft so wichtig. Der Bedarf ist während einer Schwangerschaft um etwa 50 % erhöht! Ein Mangel im 1. Drittel bringt die Gefahr mit sich, dass das Baby mit einem Neuralrohrdefekt, umgangssprachlich auch offener Rücken, geboren wird. Ist der Wert zu niedrig, kann dies auf eine gestörte Blutzellreifung, einen übermäßigen Abbau der Blutzellen oder Alkoholmissbrauch hindeuten. Im Normalfall sollte der Wert zwischen 3 und 15 ng/ml liegen.

Frauen, die schwanger werden möchten oder es bereits sind, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), ihre tägliche Zufuhr an Folat deutlich zu erhöhen: Pro Tag können 400 µg Folsäure in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eine ausgewogene Ernährung ergänzen.

Geh mal wieder in die Sonne und tank ein bisschen Vitamin D! Ein zu niedriger Wert kann aber nicht nur einen Mangel an Sonnenlicht aufzeigen, sondern auch ein Hinweis auf Nieren- oder Leberschäden sein. Außerdem steigt bei einem Mangel das Risiko für Osteoporose. Also ab in die Sonne! Oder: Blutwert abchecken lassen und bei Bedarf substituieren! Der Normwert für Vitamin D liegt bei 50 nmol/l.

Nierenwerte

Anhand deiner Blutwerte kann auch festgestellt werden, ob deine Nieren gesund funktionieren. Ein Hinweis auf eine Nierenschwäche kann ein zu hoher Kreatininwert im Blut sein. Bei Frauen wäre dies bei mehr als 88 µmol/l, bei Männern bei mehr als 106 µmol/l. Kreatinin ist ein Stoffwechselprodukt, das über die Nieren ausgeschieden wird.

Außerdem wird auch der Harnsäurewert bestimmt: Werte von mehr als 360 µmol/l bei Frauen und mehr als 430 µmol/l bei Männern deuten eventuell auf eine gestörte Nierenfunktion hin. Harnsäure wird beim Abbau von Purinen gebildet. Während Männer in den westlichen Industrieländern zu etwa 20 % erhöhte Werte aufweisen, steigt das Risiko bei Frauen erst nach den Wechseljahren. Harnsäurewerte sind außerdem ein Indikator für Gicht. Beim Abbau von Stickstoffverbindungen entsteht Harnstoff, der über die Nieren ausgeleitet wird. Die gemessenen Harnstoffwerte lassen daher Rückschlüsse auf die Nierenfunktion zu. Bei Männern und Frauen sollte der Wert zwischen 3,3 und 8,3 µmol/l liegen.

Zu niedrige Werte können auf Eiweißmangel oder eine Lebererkrankung hindeuten, zu hohe Werte werden gemessen bei übermäßigem Eiweißkonsum, hohem Fieber oder eingeschränkter Nierenfunktion. Die Elektrolytwerte von Kalium, Phosphat, Chlorid und Natrium sind ebenfalls ein Indikator für eine gesunde Nierentätigkeit. Für eine genaue Nierendiagnose werden die Blutwerte durch Urinwerte ergänzt. Dabei wird vor allem auf die Eiweißwerte geachtet.

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