Wie viel Milch ist gesund?

Wie gesund ist Milch – hier mischen sich verschiedene Meinungen. Für manche ist sie ein wertvolles Nahrungsmittel, für andere ein Dickmacher, den man meiden sollte. Was davon stimmt? Wir haben die Milch-Fakten.

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Wie gesund ist Milch – hier mischen sich verschiedene Meinungen. Für manche ist sie ein wertvolles Nahrungsmittel, für andere ein Dickmacher, den man meiden sollte. Was davon stimmt? Wir haben die Milch-Fakten.

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Wie viel Milch ist ok?

Milch galt lange als gesund. Doch in den letzten Jahren hat ihr Ruf gelitten. Wie ist es denn nun: Ist Milch ein unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Ernährung, oder ein Dickmacher, auf den du lieber verzichten solltest? Ernährungsexpert*innen sind sich einig: Milch ist – sofern du nicht an einer Laktoseintoleranz und Milcheiweißallergie leidest – ein gesundes Nahrungsmittel. Als Standard-Durstlöscher ist sie aber nicht geeignet. Hier ist und bleibt Wasser das Getränk der Wahl.

Milch ist ein wertvolles Nahrungsmittel

Super Nachricht: In einem Glas Milch stecken viele gesunde Inhaltsstoffe! Dazu gehören hochwertiges Eiweiß, leicht verdauliches Fett, die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K, außerdem B-Vitamine, darunter auch das wichtige Vitamin B 12, Kalzium, Phosphor, Jod und Fluor. All das braucht der menschliche Körper, um gesund zu funktionieren.

Milch hat einen natürlichen Fettgehalt von etwa 3,5 bis 3,8 %. 200 ml Milch liefern etwa 130 kcal. Milch ist also kein besonders kalorienarmes Nahrungsmittel. Wer dauerhaft viel Milch trinkt, riskiert eine insgesamt zu hohe Kalorienaufnahme: Übergewicht ist die Folge. Dennoch solltest du nicht auf fettarme Milchprodukte setzen, denn diese enthalten auch deutlich weniger gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe.

Milch ist kein Durstlöscher

Gerade Kinder lieben Milch und Kakao zum Frühstück, zu Keksen oder beim Abendessen. Und zweifellos ist sie gerade für Kinder im Wachstum ein wichtiger Nährstofflieferant. Doch Milch sättigt auch gut. So gut, dass sie Kindern die Lust auf abwechslungsreiche Mahlzeiten nehmen kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass andere wichtige Vitalstofflieferanten wie Gemüse, Obst, Fleisch und Vollkornprodukte in der Ernährung zu kurz kommen.

Milch ist kein Durstlöscher. Aber 1 bis 2 Gläser frische Vollmilch pro Tag sind durchaus okay. Vorsicht gilt für Männer, die viel Milch trinken: Untersuchungen des Max-Rubner-Instituts zufolge erhöht ein Milchkonsum von mehr als 1,25 l pro Tag über einen längeren Zeitraum das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. Gleiches gilt für einen Verzehr von mehr als 140 g Hartkäse pro Tag.

Auf Milch verzichten oder nicht

Aus Angst vor Krankheiten, Übergewicht, Allergien und Unverträglichkeiten verzichten viele gleich ganz auf Milch. Unwohlsein, Blähungen oder Bauchschmerzen werden schnell mal der Milch oder dem Joghurt angelastet. Doch an einer Unverträglichkeit gegen Milchzucker, also einer Laktoseintoleranz, leidet nur etwa 15 % der Bevölkerung. Betroffene vertragen Milchzucker entweder gar nicht oder nur in geringen Mengen. Spezielle laktosefreie Produkte oder lang gereifte Käsesorten sind hier eine gute Alternative. Bei einer Milcheiweißallergie sind Milchprodukte allerdings komplett tabu. Denn hier kann es auch beim Verzehr von Kleinstmengen zu allergischen Reaktionen kommen. Für alle anderen gilt: Milch und Milchprodukte sind Teil einer gesunden Ernährung.

Fettarme Milch­produkte

Vollmilch hat einen Fettgehalt von etwa 3,5 %. Davon entfallen etwa 2 % auf gesättigte Fettsäuren, die im Verdacht stehen, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen zu erhöhen. Außerdem wurde der Vollmilch aufgrund ihres Fett- und damit Kaloriengehalts eine Mitschuld am Übergewicht von Kindern und Erwachsenen gegeben. Fettarme Milch erlebte hingegen einen regelrechten Boom.

Neuere Forschungen stellen den gesunden Effekt von Milchfett wieder her. Denn es enthält nicht nur wichtige fettlösliche Vitamine, sondern auch viele für die Herzgesundheit bedeutsamen Omega-3-Fettsäuren. Der Gehalt variiert allerdings stark und ist abhängig vom Futter der Kühe: Biomilch schneidet hier besonders gut ab, da die Kühe häufiger auf der Weide stehen und weniger Futterkonzentrat bekommen. Die gesundheitsfördernde Wirkung scheint höher zu sein, wenn die Milch weniger verarbeitet wird: Genieß also am besten frische, nicht homogenisierte Vollmilch mit natürlichem Fettgehalt!

FAQ zur Milch

Milch enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Für den Darm besonders gut sind Sauermilchprodukte wie Joghurt, Buttermilch, Dickmilch oder Kefir. Denn die hier enthalten Milchsäurebakterien wirken sich positiv auf die Darmflora aus: Sie erneuern die geschädigte Darmflora und verdrängen unerwünschte Bakterien. Außerdem produzieren sie B-Vitamine und Enzyme, die bei der Verdauung helfen.

Hafermilch hat weniger kcal als Kuhmilch:

  • Hafermilch ungesüßt: ca. 37 kcal
  • Fettarme Milch (1,5 % Fett): 47 kcal
  • Vollmilch (3,5 % Fett): 65 kcal

Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl oder Rucola enthalten relativ viel Kalzium. Du kannst laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. auch Samen oder Nüsse in deinen Speiseplan integrieren. Auch kalziumreiches Mineralwasser ( > 150 mg/l) ist eine gute Option.

Nein, Rohmilch ist nicht gesünder. Laut Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) kann Rohmilch mit gesundheitsgefährdenden Keimen verunreinigt sein. Darum kannst du Rohmilch auch nicht im Supermarkt kaufen, sondern nur direkt ab Hof mit dem Hinweis, dass die Rohmilch vor dem Verzehr erhitzt werden sollte.

Wichtig: Schwangere oder Menschen mit Immunschwäche dürfen keine Rohmilch trinken, da sie für das Ungeborene gesundheitsgefährdend sein kann.

Ausführliche Informationen, was beim Verzehr von Rohmilch zu beachten ist, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zusammengestellt.

Im Normalfall: nein. Du musst nicht auf Milch verzichten. Falls du es möchtest, ist das aber auch nicht ungesund. Achte dann darauf, dass du dich auf anderem Weg mit ausreichend Nährstoffen versorgst.

Laut einer 2024 veröffentlichten schwedischen Studie könnte es bei Frauen einen Zusammenhang zwischen Milchkonsum und einem erhöhten Risiko für eine Unterversorgung des Herzens mit Sauerstoff sowie Herzinfarkten geben. Für fermentierte Milchprodukte, wie Joghurt, Kefir oder Käse, war dies nicht beobachtet worden.

Noch sind diese Ergebnisse allerdings nicht verallgemeinbar, da ausschließlich schwedische Proband*innen untersucht wurden und es keine Kontrollgruppe mit einer Placebo-Milch gab.

Milchprodukte können den Verlauf von Akne begünstigen. Denn Milchprodukte führen zu einer Bildung von Hornzellen in den Talgdrüsen. In Kombination verstopfen Hornzellen und übermäßiger Talg die Poren schneller.

Wenn du keine Kuhmilch verwenden willst, kannst du auf pflanzliche Alternativen zurückgreifen, z. B. Hafermilch, Sojamilch, Mandelmilch, Reismilch oder Kokosmilch. Übrigens: Streng genommen dürfen sich diese pflanzlichen Milch-Alternativen allerdings nicht Milch nennen, da der Begriff „Milch“ laut EU-Recht nur für durch Melken von Nutztieren gewonnene Flüssigkeit gilt.

Welche Milch du zum Aufschäumen nimmst, ist Geschmackssache. Vollmilch ergibt weniger Schaum, ist aber cremiger. Bei fettarmer Milch ist der Schaum eher fester und fühlt sich leicht trocken an.

Achte auf die richtige Temperatur: Ideal sind 4-8° Celsius, also Kühlschrank-Temperatur. Heißer als 55-65° Celsius sollte die Milch nicht sein.

Wenn du eine pflanzliche Alternative aufschäumen möchtest, achte auf den Zusatz Barista.

„Goldene Milch“ ist ein Rezept der ayurvedischen Küche. Sie enthält neben Milch bzw. pflanzlicher Alternative Kurkuma, Ingwer, Pfefferkörner, etwas Zimt und Honig. In der indischen und chinesischen Medizin wird sie auch als Heilmittel genutzt, da sie entzündungshemmend, immunstärkend und antioxidativ wirken soll.

Eine junge Frau sitzt am Küchentisch und beißt in ein Brot mit Marmelade.
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