Wandern mit Kindern

Wandern mit Kindern ist ein großes Abenteuer – wenn man es richtig plant und vorbereitet. Geocaching und Forscher-Utensilien können dabei besondere Anreize sein. Wir haben dir Tipps rund ums Wandern mit Kindern zusammengestellt.

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Wandern mit Kindern ist ein großes Abenteuer – wenn man es richtig plant und vorbereitet. Geocaching und Forscher-Utensilien können dabei besondere Anreize sein. Wir haben dir Tipps rund ums Wandern mit Kindern zusammengestellt.

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Wandern mit Kindern – darauf solltest du achten

Mit Kindern zu wandern ist aufregend für Groß und Klein: Hinter jeder Biegung gibt es etwas Spannendes zu entdecken und etwas Neues zu sehen. Wichtig bei einem Ausflug mit Kindern ist eine gute Planung. Du solltest die Wanderstrecke und -dauer an das Alter und die Interessen der mitlaufenden Kinder anpassen.

Wenn du Touren aus einem Wanderführer für Erwachsene gehen willst, rechne gut mit der doppelten Zeit. Und auch auf die passende Strecke kommt es an: Führt der Wanderweg v. a. über breite Forstwege oder Straßen, ist Langeweile vorprogrammiert. Spannender sind kleine, gewundene Wege. Da können die Kleinen über Steine balancieren oder über eine Baumwurzel springen. Kleine Klettereinlagen bieten immer eine willkommene Abwechslung.

Sonderfall: Wenn du mit dem Kinderwagen unterwegs bist, wähle lieber einen Weg, der nicht allzu holprig ist.

Welche Strecken sind für Kinder geeignet?

Nicht jede Wanderroute ist auch für kleine Wanderbeine geeignet. Super für Kinder sind z. B.:

  • Rundwege mit kurzen Distanzen (2–5 km für kleinere Kinder unter 7 Jahren)
  • Themenwege mit Spiel- oder Lernstationen (z. B. Walderlebnispfade)
  • Wanderungen mit Etappenzielen, wie Bäche, Tiere, Spielplätze oder Aussichtspunkte
  • Wege mit wenig Steigung und guter Beschilderung

Übrigens: Viele Tourismusregionen bieten speziell ausgezeichnete Familienwanderwege, die auf kindgerechte Bedürfnisse abgestimmt sind. Frag dort einfach nach. Und check am besten vorher die Höhenmeter und die Beschaffenheit des Weges.

Wie lange wandern mit Kindern?

Kinder fürs Wandern zu begeistern, bedeutet auch, sie nicht zu überfordern. Du kannst dich bei der Planung z. B. an den Empfehlungen des Deutschen Alpenvereins orientieren. Natürlich läuft jedes Kind unterschiedlich gerne und in einem individuellen Tempo – einfach mal ausprobieren.

Wichtig ist, dass nicht die Leistung zählt, sondern ihr gemeinsam Spaß habt. Und, hey, mit kleinen Erkundungstouren, Rätseln und Draußenspielen wie Klettern oder Balancieren sorgst du bei Kindern für viel Abwechslung. Auch eine Picknickpause mit gesunden Snacks trägt oft zur Motivation bei.

Kinder wollen aktiv sein: Sobald Babys sitzen können und nicht mehr im Kinderwagen liegen müssen, kannst du sie in einer Kraxe auf dem Rücken tragen. Für dich bedeutet das natürlich mehr Anstrengung – beachte das bei der Planung. Du kannst dir auch Wanderstöcke als Unterstützung mitnehmen. Denke an Pausen zwischendurch, damit sich die Kleinen an geschützten Stellen immer wieder frei bewegen können und nicht durchgängig sitzen.

Dein Kind kann in diesem Alter schon einiges selbst erlaufen. Achte aber darauf, dass die Route nicht länger als 4 h Gehzeit inkl. Pausen umfasst.

Mit Kindern im Grundschulalter darf die Route ruhig anspruchsvoller werden. Du kannst die Wanderstrecke dann Schritt für Schritt verlängern: Dein Kind schafft jetzt schon bis zu 5 h. Wichtig auch hier: Plane Pausen ein und baue keinen Druck auf. Wandern soll eine Entdeckungsreise sein, die deinem Kind Freude macht.

Größere Schulkinder haben schon eine Menge Ausdauer und Kraft. Einige Kinder möchten inzwischen auch ausprobieren, wo ihre Leistungsgrenzen liegen. Du kannst – wenn dein Kind geübt ist – z. B. mal eine mehrtägige Hüttentour unternehmen. Achte aber auch dann darauf, dass die Tagesdauer von 6-7 h nicht überschritten wird.

Ausrüstung für das Wandern mit Kindern

Sicherheit geht vor – auch beim Wandern. Und wer sich schon einmal Blasen gelaufen hat, weiß, dass spät. dann alle Lust vergangen ist. Empfehlenswert für dein Kind – und natürlich auch dich – sind:

  • Passendes Schuhwerk: Feste Schuhe oder – je nach Strecke und Gebiet – Wanderschuhe für Kinder mit gutem Profil geben Halt.
  • Zwiebellook: Je nach Wetter kann dein Kind etwas an- oder ausziehen, damit es nicht schwitzt oder friert.
  • Wetterschutz: Denk an Regenjacke, Sonnenhut, Sonnencreme, Mückenschutz und evt. auch Zeckenschutz.
  • Verpflegung: Pack ausreichend Essen und v. a. Trinken ein.
  • Notfallpackage: Mit Pflastern, Desinfektionsspray, Taschentüchern und Ersatzkleidung bist du für mögliche Zwischenfälle gerüstet.
  • Motivationshelfer: Überlege, was deinem Kind Freude macht, auch für den Fall, dass die Wanderlust mal abnimmt, z. B. Fernglas, Becherlupe, Kartenspiel für die Pause, kleiner Block zum Malen usw.

Ideen für Kinder: Draußenspiele für kleine Wanderer*innen

Kinder lieben Aufgaben

Ab Grundschulalter freuen sich Kinder über Aufgaben und Herausforderungen: Begeistert spüren sie dann Wegweiser auf, folgen einer Fährte und legen dabei ganz nebenbei ein paar Kilometer zurück. Um die Spannung zu erhöhen, können sich die Eltern „verlaufen". Nun ist der Entdeckergeist der Kids gefragt, um die Familie wieder auf die richtige Route zu führen. Wenn am Ende der Wanderung ein Ziel lockt, umso besser. Das kann beispielsweise eine Burg sein, die ihr gemeinsam besichtigt, oder eine Gastwirtschaft mit Abenteuerspielplatz.

Um die Kleinen bei Laune zu halten, bieten sich zwischendurch kleine Highlights an. Beliebt ist alles, was mit Wasser zu tun hat: ein Bach oder ein See etwa. Hier lohnt es sich, eine Pause mit einem Picknick einzuplanen. Während die Kids damit beschäftigt sind, Staudämme zu bauen oder Wasserläufer zu fangen, können die Eltern eine Weile die Füße hochlegen.

Kinder sind Forscher*innen

Da eine Wanderung zugleich eine Entdeckungstour durch die Natur ist, solltest du ein paar Forscher-Utensilien einpacken. Dazu gehören vor allem:

  • Lupe
  • Taschenmesser
  • Fernglas
  • Vielleicht noch Kompass und Taschenlampe

Wer ein Bestimmungsbuch besitzt, kann das ebenfalls einstecken – und eine Menge unterwegs lernen. So lässt sich vor Ort sagen, welcher Vogel im Gebüsch singt und welcher Baum am Wegesrand wächst. Viele Kinder lieben es, Werkzeug und Fundsachen selbst zu tragen. Für diesen Zweck gibt es leichte Wanderrucksäcke speziell für Kinder, die notfalls von Mama oder Papa verstaut werden können.

Geocaching und Wander-Apps

Ältere Kinder sind zwar schon bessere Wandernde, aber auch anspruchsvoller bei den Abenteuern – und ab einem gewissen Alter braucht es manchmal jetzt erst recht Überzeugung zum Wandern.

Abenteuer und ein bisschen Gaming-Faktor sind dann umso mehr gefragt. Wie wäre es z. B. mit einer Nachtwanderung, einer Übernachtung in einer Hütte oder einer Runde Geocaching mit Kindern? Dafür benötigst du zur Vorbereitung die Koordinaten eines Caches sowie ein GPS-Gerät oder eine entsprechende App für das Smartphone. Die Koordinaten bekommst du auf Geocaching-Plattformen im Internet. Manche Caches enthalten zudem Gegenstände, die man entnehmen und gegen andere, gleichwertige ersetzen kann.

Auch sonst hat sich das Smartphone vielfach zu einem Begleiter entwickelt, der Kindern die Wandertour spannender macht. Kostenlose Apps für familiengerechte Wandertouren helfen bei der Routenwahl sowie unterwegs. Mit wenigen Klicks auf den Touchscreens liegen Informationen zur Strecke sowie Sehenswürdigkeiten am Wegesrand auf der Hand. Älteren Kindern kannst du – zumindest teilweise – die Führung überlassen; das stärkt ihre Selbstwirksamkeit.

Wandern: Links für weitere Infos

Auch wenn Wandern mit Kindern eher typisch für Regionen wie das Allgäu, den Schwarzwald oder die Alpen klingt – tolle Routen findest du überall. Ideen zu möglichen Strecken und Zielen bekommst du beispielsweise bei den jeweiligen Touristenbüros, es gibt aber auch verschiedene Bücher, in denen regionale Wanderstrecken, auch mit Kinderwagen, aufgeführt sind. Auch online findest du viele Websites und Blogs rund ums Thema Wandern. Ein paar Beispiele haben wir dir hier aufgelistet:

FAQs zu Wandern mit Kindern

Wenn dein Kind noch nicht laufen kann, kannst du es im Kinderwagen oder in einer Kraxe mitnehmen. Im Alter von 1-2 Jahren sind erste Mini-Touren möglich. Wenn dein Kind müde ist, lass es in Buggy oder Kraxe weitertouren.

Ja. Achte aber auf breite und gut befestigte Wege. Einfacher hast du es mit einem Sportbuggy. Alternativen sind Tragehilfen für Kinder, z. B. eine Kraxe, sobald dein Kind sitzen kann.

„Ich will nicht mehr laufen.“ – Mit kleinen Spielen und etwas Ablenkung kannst du dein Kind dazu motivieren, weiterzulaufen.

  • Baue spontan ein Spiel ein, beispielsweise „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder mach ein kleines Wettrennen „Wer zuerst am Baum ist, hat gewonnen“.
  • Gib deinem Kind Aufgaben: z. B. „Finde 3 Tannenzapfen und 1 Stein“ oder „Sammle verschieden förmige oder farbige Blätter“.
  • Mache eine kleine Pause, lass dein Kind verschnaufen oder leg ein Picknick ein.
  • Motiviere dein Kind mit dem nächsten Ziel: eine tolle Aussicht, Tiere anschauen, ein Hüttenbesuch, ein Wanderbelohnungseis usw.
  • Kleine Kinder kannst du auch zwischendurch ein Stück tragen.

Trinken ist wichtig, v .a. wenn es warm ist. Lasse dein Kind lieber öfters kleine Schlücke trinken als alles auf einmal. Du kannst Trinkpausen auch mit kleinen Spielen verbinden, damit dein Kind motiviert bleibt.

Gerade wenn du in der Natur unterwegs bist, gibt es oft nicht ausreichend Mülleimer. Bitte werfe Müll und Windeln nicht einfach an den Wegesrand oder in Wald und Wiesen. Am besten packst du dir eine Tüte ein, in der du deinen Müll bis zum nächsten Mülleimer sammeln kannst. Wickeln kannst du dein Kind übrigens ganz gemütlich auf einer Wickelunterlage oder der Picknickdecke.

Ja. Es gibt viele familienfreundliche Berghütten mit Spielplätzen oder einem Streichelzoo. Du kannst dich hier auch bei schlechtem Wetter unterstellen oder eine Snackpause einplanen. Informiere dich im Vorfeld, ob die Hütten entlang deiner Route aktuell geöffnet sind und plane entsprechend.

Wie oft du Pause machst, hängt vom Alter deines Kindes und natürlich auch der Tagesform ab. Eine gute Faustregel ist: alle 20-30 min entspannt einen Stopp einlegen und die Pause spielerisch gestalten. Lass deinem Kind Zeit zum Toben, Entdecken oder einfach zum Kuscheln. Mach lieber mehrere kurze Pausen als wenige lange. Wandern mit Kindern ist kein Leistungssport!

Leider kann es immer passieren, dass sich dein Kind verletzt. Deswegen solltest du immer ein Erste-Hilfe-Set mit Pflastern, einem sterilen Verband und Desinfektionsspray im Gepäck haben. Relativ häufig sind kleine Schürfwunden. Die am besten mit sauberem Wasser reinigen, ggf. desinfizieren und dann ein Pflaster draufkleben, damit die Wunde geschützt ist.

Falls die Verletzung ernster ist, z. b. nach einem Sturz, einem Biss oder wenn dein Kind auf einen Insektenstich allergisch reagiert: Versuche dein Kind zu beruhigen und gehe im Zweifel zur nächsten Hütte oder zu einem Parkplatz. In den Bergen kannst du auch die Bergwacht kontaktieren. Im Ernstfall immer den Notruf 112 wählen!

Prüfe vor Beginn der Wanderung den Wetterbericht. Falls das Wetter plötzlich umschwingt und es unsicher wird, breche die Wanderung ab. Gerade in den Bergen kann das immer mal vorkommen. Es ist ratsam, Regenkleidung im Gepäck zu haben.

Achtung bei Gewittern oder Unwettern: Versuche schnell Schutz in einer Hütte oder einem Notunterstand zu finden. An beliebten Routen gibt es oft Notunterstände oder Wetterschutz-Pavillons. Sie sind klein, bieten aber Schutz vor starkem Regen oder Hagel.

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Sicher unterwegs mit dem richtigen Schutz

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