Studie Familie und Erziehung 2025

Elterliche Erziehung prägt Kinder stark – ihr Denken, Fühlen und Handeln. Mit der Zeit haben sich Erziehungsstile und Werte spürbar verändert. Unsere Studie zeigt, wie Mütter und Väter ihre Rolle heute verstehen – und wie sie damit umgehen.

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Illustration eines Mannes, der mit 2 Kindern spielt
Elterliche Erziehung prägt Kinder stark – ihr Denken, Fühlen und Handeln. Mit der Zeit haben sich Erziehungsstile und Werte spürbar verändert. Unsere Studie zeigt, wie Mütter und Väter ihre Rolle heute verstehen – und wie sie damit umgehen.

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Die Elternrolle im Wandel

In der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen spielt die elterliche Erziehung eine prägende Rolle. Sie beeinflusst, wie die Heranwachsenden denken, fühlen, handeln – und wie sie sich in die Gemeinschaft einfügen. Im Laufe der Zeit hat sich die Art und Weise, wie Eltern erziehen und welche Werte dabei weitergegeben werden, verändert. Die Studie gibt einen Einblick in die Erziehungsstile und Werte der heutigen Mütter und Väter. Sie beleuchtet die Veränderungen im Vergleich zu ihrer Kindheit und zeigt darüber hinaus, welches erzieherische Rollenverständnis vorherrscht und wie sich die Eltern in ihrer Rolle als Vater oder Mutter zurechtfinden.

Portrait von Expertin Nina Grimm

Unsere Expertin

Nina Grimm ist Familienpsychologin, Verhaltenstherapeutin und selbst 2-fache Mutter.

Information

Zur Studie

Für die Studie wurden 2.000 Mütter und Väter ab 18 Jahren mit mindestens einem eigenen Kind unter 16 Jahren im Haushalt im März 2025 repräsentativ online befragt. Die Studie gibt einen Einblick, wie Mütter und Väter ihre Rolle in der Familie wahrnehmen, welche Erziehungsstile und -ziele sie haben, wie es um ihre psychische Gesundheit bestellt ist und wie die Ernährung in Kindergärten und Schulen gesehen wird.

„Eltern brauchen Räume, in denen sie Mensch sein dürfen“

Elternsein ist eine der herausforderndsten Aufgaben überhaupt – und doch fehlt es oft an gesellschaftlicher Anerkennung. Die Familienpsychologin Nina Grimm hat mit uns darüber gesprochen, wie sich dieser Mangel auf die psychische Gesundheit junger Eltern auswirkt, was typische Auslöser für Überforderung sind und welche Strukturen im Alltag helfen, nicht auszubrennen.

Pronova BKK: Mehr als die Hälfte der Eltern fühlt sich in ihrer Rolle nicht ausreichend anerkannt. Warum ist das so und wie wirkt sich das langfristig aus?

Nina Grimm: Die mangelnde Wertschätzung spiegelt ein gesellschaftliches Muster wider: Elternschaft wird oft als selbstverständlich angesehen – als etwas, das Mann oder Frau halt so macht und das mühelos nebenbei zu funktionieren hat. Besonders die unbezahlte Care-Arbeit, die nach wie vor überwiegend von Müttern geleistet wird, bleibt gesellschaftlich und finanziell weitgehend unsichtbar. Dieses alte Bild von Elternschaft – eher als natürliche Pflicht, statt als anspruchsvolle Leistung – führt dazu, dass elterliches Engagement nur selten eine echte öffentliche Wertschätzung erfährt.

Pronova BKK: Welche Folgen kann diese Unsichtbarkeit für die psychische Gesundheit haben?

Grimm: Dauerhaft fehlende Anerkennung kann langfristig erhebliche Auswirkungen haben. Wenn äußere Bestätigung dauerhaft ausbleibt, wird das innere System der Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeit zunehmend geschwächt. Ein reduzierter Selbstwert, das Gefühl der Überforderung und chronische Überlastung können die Folge sein. In vielen Fällen mündet dieser Prozess in ein erhöhtes Risiko für Erschöpfungssymptome, Burn-out oder Depressionen. Wertschätzung ist deshalb weit mehr als ein freundlicher Bonus – sie ist ein wesentlicher Schutzfaktor für die psychische Gesundheit von Eltern.

Illustratiion einer Frau, die müde auf etwas sitzt, daneben steht ein Kind.

Pronova BKK: Gerade junge Eltern mit kleinen Kindern und Mütter sehen sich mehrheitlich zumindest einem mittleren Burn-out-Risiko ausgesetzt. Warum sind sie besonders gefährdet?

Grimm: Ein zentraler Auslöser für Burn-out bei jungen Eltern – insbesondere bei Müttern – ist die starke Identifikation mit der Elternrolle. Der Leistungsanspruch, der früher im Beruf oder Studium galt, wird nun auf die Familie übertragen. Eltern wollen perfekt sein und das Beste für ihr Kind bieten. Dahinter versteckt sich oft der unbewusste Versuch, den eigenen Wert durch Leistung zu bestätigen. Das ist eine gefährliche Dynamik, denn der Alltag mit Kindern ist naturgemäß chaotisch, unvorhersehbar und voller emotionaler Spannungen. Die perfekte Mutter oder der perfekte Vater ist eine Illusion. Wer diesem Anspruch dennoch ständig hinterherläuft, gerät früher oder später in einen Zustand chronischer Erschöpfung.

Pronova BKK: Welche Rolle spielen dabei Ängste?

Grimm: Auch Ängste in der Elternschaft haben nachvollziehbare psychologische Wurzeln. Die intensive Liebe zum Kind – gepaart mit der plötzlich empfundenen Verantwortung für ein ganzes Leben – erzeugen ein starkes Druckgefühl. Wer ohnehin dazu neigt, sich selbst unter Druck zu setzen oder vom Schlimmsten auszugehen, ist besonders anfällig. Vor allem, wenn Social Media und KI-gesteuerte Inhalte diesen inneren Stress noch verstärken. Der ständige Vergleich mit vermeintlich perfekten Eltern oder die Flut an Warnungen können Unsicherheiten zusätzlich schüren.

Pronova BKK: Was können Eltern konkret tun, um dem entgegenzuwirken?

Grimm: Ich empfehle ein 3-stufiges Vorgehen: Struktur, Kognition, Emotion.

Pronova BKK: Das müssen Sie bitte erläutern!

Grimm: Es braucht klare und stabile Rahmenbedingungen. Gibt es Unterstützung, Pausen, Rückzugsmöglichkeiten? Oft hilft es, bewusst auf Routinen zu achten, die nicht auf Effizienz, sondern auf Entlastung ausgerichtet sind. Wichtig ist dabei auch: Wo kann ich ohne schlechtes Gewissen Fünfe gerade sein lassen?

Pronova BKK: Was bedeutet der kognitive Ansatz?

Grimm: Hier geht es um den Umgang mit den eigenen Gedanken. Viele Eltern kämpfen mit destruktiven Überzeugungen wie „Ich genüge nicht“ oder „Was, wenn mein Kind in der Schule scheitert?“ Solche Gedanken tragen nicht zur Lösung bei. Doch lassen sie sich mit kognitiven Techniken hinterfragen. Etwa durch einen Realitätscheck und der einfachen Frage: Ist das wirklich wahr? Studien zeigen, dass 85 % unserer Sorgen nie eintreten. Gedanken beeinflussen unser Erleben und Verhalten. Wer das erkennt, kann sich gezielter von solchen Mustern distanzieren.

Pronova BKK: Die 3. Ebene betrifft die emotionale Seite. Worauf sollten Eltern hier achten?

Grimm: Auf tieferer Ebene lohnt sich der Blick auf die eigenen Persönlichkeitsstrukturen. Wer etwa zu Perfektionismus, ständiger Selbstkritik oder pessimistischen Erwartungen neigt, ist oft durch solche inneren Fahrpläne geprägt, die auf frühen Beziehungserfahrungen beruhen. Wer in der Elternschaft ständig angespannt, ängstlich oder getrieben ist, sollte auch auf der emotionalen Ebene ansetzen. Der innere Druck lässt sich meist nur dann lösen, wenn die emotionalen Altlasten gesehen und aufgearbeitet werden.

Pronova BKK: Emotionale Erschöpfung betrifft vor allem Mütter. Woran erkennen Eltern rechtzeitig, dass sie überlastet sind?

Grimm: Erste Anzeichen sind anhaltende Gereiztheit, Rückzugsbedürfnis, Freudlosigkeit, Schlafprobleme oder ein Gefühl innerer Leere. Wenn Eltern merken, dass sie nur noch funktionieren und kaum noch in Kontakt mit sich oder ihrem Kind sind, ist es höchste Zeit, innezuhalten.

Pronova BKK: Was hilft vorbeugend?

Grimm: Ein realistisches Erwartungsmanagement ist zentral. Nicht jeder Tag muss harmonisch, nicht jede Mahlzeit Bio sein. Pausen und Unterstützung sollten fest eingeplant werden – das ist keine Schwäche, sondern eine Ressource. Auch die Frage: „Muss ich alles allein schaffen?“ hilft, den inneren Druck zu reduzieren.

Pronova BKK: Und was hilft darüber hinaus?

Grimm: Emotionale Selbstfürsorge. Was gibt mir Energie? Wie rede ich mit mir selbst in schwierigen Momenten? Mitgefühl mit sich selbst ist kein Luxus – es ist ein Schutzfaktor. Langfristig hilft es, alte Glaubenssätze wie „Ich darf mich erst ausruhen, wenn alles erledigt ist“ zu erkennen und zu ändern, bevor der Körper oder die Psyche das Stoppschild hochhalten.

Illustration einer Frau, die mit gekreuzten Beinen auf dem Boden sitzt.

Pronova BKK: Was braucht es aus psychologischer Sicht, um die Belastung im Alltag junger Eltern zu senken?

Grimm: Psychisch entlastet ist nicht, wer weniger zu tun hat, sondern wer mit dem, was ansteht, innerlich nicht überfordert ist. Das hat viel mit der Persönlichkeitsstruktur und der eigenen Resilienz zu tun. Auch das Gefühl von Einsamkeit wirkt wie ein Stressverstärker. Deshalb sind Beziehungsressourcen so wichtig.

Pronova BKK: Was genau hilft den Eltern?

Grimm: 3 Dinge: Strukturen, innere Haltungsarbeit und soziale Unterstützung.

Pronova BKK: Können Sie die Bedeutung von Strukturen näher erläutern?

Grimm: Strukturen geben äußere Stabilität. Dazu gehören nicht nur die üblichen To-dos und die Trennung von Eltern- und Erwerbsrolle, sondern auch realistisch geplante Erholungszeiten für die Familie, aber eben auch für die Eltern. Diese sollten bewusst priorisiert und auch innerlich erlaubt sein. Auch wenn nicht alles perfekt erledigt ist.

Pronova BKK: Was ist mit der inneren Haltung gemeint?

Grimm: Viele Eltern sind innerlich getrieben, überfordern sich und geben ungern etwas ab. Diese Muster lassen sich durch sogenannte Musterdurchbrechungssequenzen unterbrechen. Wenn ich erkenne, dass ich wieder in den „Ich muss alles alleine machen“-Film gerate, kann ich bewusst umschalten – z. B. auf: „Ich darf Hilfe annehmen – und das ist eine Stärke“. Das schafft neue Handlungsspielräume.

Pronova BKK: Und wie wichtig ist das soziale Umfeld?

Grimm: Sehr wichtig. Viele Familien haben ein zu kleines Unterstützungsnetzwerk. Neben Partner*in und Kita braucht es weitere Bezugspersonen – Großeltern, Leihomas, Freunde oder Nachbarn, um als Kleinfamilie nicht kolossal abzusaufen. Auch der Austausch mit anderen Eltern entlastet und verbindet. Und: Professionelle Angebote wie Elternkurse, psychologische Beratung bis hin zu therapeutischer Unterstützung – können einen wichtigen Beitrag leisten, insbesondere wenn chronischer Stress oder Erschöpfung bereits da sind.

Pronova BKK: Was brauchen Eltern am meisten?

Grimm: verlässliche Räume, innerlich wie äußerlich, in denen sie nicht nur funktionieren, sondern auch Mensch sein dürfen.

Pronova BKK: Wann sollten Eltern professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?

Grimm: Wenn Symptome wie Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit oder Grübeln über einen Zeitraum von 2 Wochen fast täglich auftreten, sollte eine vertiefende Diagnostik stattfinden, um eine psychische Erkrankung frühzeitig zu erkennen oder auszuschließen.

Weitere Fragen an Nina Grimm

Wie ticken Eltern heute? Weniger Leistungsdruck, mehr Lebensfreude. Das zeigt unsere Studie. Familienpsychologin Nina Grimm ordnet den familiären Wertewandel ein, erklärt Hintergründe und nennt Chancen, aber auch Risiken.

Pronova BKK: Unsere aktuelle Studie zeigt, dass Eltern mit Kindern bis 16 Jahren den Wert „Spaß haben“ doppelt so hoch einschätzen wie „Erfolg haben“. Worauf führen Sie dieses Ergebnis zurück?

Nina Grimm: Das lässt sich als eine Form der Evolution verstehen. Die heutige Elterngeneration wurde in einer Zeit sozialisiert, in der Aufmerksamkeit und Anerkennung oft an Leistung gekoppelt waren. Wer eine 1 nach Hause brachte, bekam ein Schulterklopfen. Ansonsten galt die Aufmerksamkeit oft der Zeitung und nicht dem Kind. Auch wenn uns diese Prägungen nicht zwangsläufig schaden, hinterlassen sie doch Spuren bis ins Erwachsenenalter. Perfektionismus, überhöhte Selbstansprüche, ständiger innerer Druck oder der Vergleich mit anderen.

Pronova BKK: Und daraus folgt?

Grimm: Dadurch ist bei vielen jungen Eltern ein gewisser emotionaler Mangel entstanden, den sie heute in der Erziehung der eigenen Kinder nicht nur kompensieren wollen. So wird der Fokus mehr auf Beziehung und Spaß statt auf Erfolg gesetzt.

Pronova BKK: Also eine deutliche Verschiebung der Prioritäten, weg von Erfolg und Leistungsdruck. Wie erklären Sie sich diesen Trend?

Grimm: Wir beobachten einen Wertewandel, der auf mehreren Ebenen wirkt: Der wirtschaftliche Erfolg der Generationen vor uns – der Babyboomer und der Generation X – hat einen Wohlstand geschaffen, der der neuen Generation den Fokus auf persönliches Wachstum und Selbstverwirklichung ermöglichte. Gleichzeitig hat sich die soziale Realität verändert. Während es früher realistisch schien, mit Fleiß und Sparsamkeit bis Mitte 30 ein Haus und ein Auto zu besitzen, ist heute für viele das Teuerste in der Zwei-Zimmer-Wohnung die italienische Kaffeemaschine. Denn aufgrund der hohen Lebensunterhaltskosten können oft keine finanziellen Puffer gebildet werden. Es fehlen also schlicht die äußeren Perspektiven, um an Erfolg interessiert zu sein.

Pronova BKK: Was sagt das über die heutige Gesellschaft aus?

Grimm: Wir sehen eine Zuspitzung individualistischer Tendenzen. Persönliche Erfüllung zählt heute mehr als beruflicher Erfolg. Mit spürbaren Folgen für Arbeitsmarkt und Wirtschaft. Doch leider werden die Menschen dadurch nicht unbedingt glücklicher. Die Zahl der psychischen Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Suchterkrankungen, steigt weiter. Das stimmt nachdenklich.

Pronova BKK: Gleichzeitig zeigen die Studienergebnisse, dass Verantwortung, Hilfsbereitschaft und Höflichkeit die wichtigsten Erziehungsziele für Eltern sind. Was bedeutet das?

Grimm: In diesen Werten spiegeln sich 2 zentrale Bedürfnisse wider. Zum einen wünschen sich Eltern soziale Kompetenz für ihre Kinder, also die Fähigkeit, achtsam mit sich selbst und anderen umzugehen. Zum anderen reagieren sie damit auf eine Welt, die als unübersichtlich und instabil empfunden wird. Wer Verantwortung übernimmt, hilfsbereit ist und respektvoll kommuniziert, kann in Gemeinschaften bestehen und wird als verlässlicher Teil des Ganzen wahrgenommen. In Zeiten der Individualisierung setzen viele Eltern bewusst auf diese analogen Werte, um ihren Kindern Halt und Orientierung zu geben.

Pronova BKK: Es gibt also einen deutlichen Wertewandel zwischen den Generationen – weg von der Konkurrenz, hin zum Miteinander. Was treibt diesen Wandel an?

Grimm: Es sind mehrere Faktoren: Zum einen erleben viele Eltern selbst, wie belastend der ständige Vergleich und der Optimierungsdruck ist. Im Job, in der Schule, in den sozialen Medien. Diesen Stress wollen sie ihren Kindern ersparen. Zweitens gewinnen Themen wie psychische Gesundheit, Diversität und Nachhaltigkeit an Bedeutung. Alles Themen, die Kooperation statt Konkurrenz erfordern. Drittens verändern sich die Erziehungsstile: Weniger autoritär, mehr dialogisch. Wer seine Kinder ernst nimmt, will keine Überflieger, sondern sozial integrierte, empathische und kooperationsfähige Menschen.

Pronova BKK: Individualität und Gemeinschaft schließen sich also nicht aus?

Grimm: Im Gegenteil. In einer Welt, in der Individualität immer wichtiger wird, wächst auch der Wunsch nach echter Gemeinschaft. Nicht als Gegensatz, sondern als notwendige Ergänzung. Wer seinen eigenen Weg gehen will, braucht soziale Fähigkeiten, um stabile Beziehungen aufzubauen. Kooperation und Empathie sind heute notwendiger denn je für eine erfolgreiche Individualität.

Pronova BKK: Die meisten Eltern möchten sich aktiv um die Erziehung kümmern. Was steckt dahinter und wo liegen Chancen und Risiken?

Grimm: Das starke Engagement hat 3 Gründe. 1. viele junge Menschen entscheiden sich sehr bewusst für ein Kind. Das führt fast automatisch zu einer höheren Beteiligungsbereitschaft. 2. wollen viele Eltern ihre eigenen Schmerzpunkte aus der eigenen Kindheit ausgleichen. War etwa der Vater ständig abwesend, legt man als Vater Wert darauf, den morgendlichen Bringdienst zu übernehmen. 3. leben wir in einer Gesellschaft, in der Optimierung eine zentrale Rolle spielt. Dieser Anspruch überträgt sich oft auf das „Projekt Kind“.

Pronova BKK: Was heißt das konkret?

Grimm: Auf der einen Seite erfahren Kinder dadurch viel Zuwendung, Aufmerksamkeit und eine enge Bindung – ein großes Plus. Auf der anderen Seite birgt das auch Risiken. Wenn Eltern sich zu sehr mit der Entwicklung ihres Kindes identifizieren, kann es leicht zu einem Überengagement kommen. Kinder haben dann weniger Raum für eigene Erfahrungen, Eltern geraten in eine Spirale der Selbstoptimierung. Der Selbstwert wird mitunter vom Verhalten des Kindes abgeleitet. Wenn das Kind auf offener Straße durchdreht oder sich gegenüber der Oma patzig verhält, wird das schnell als persönliches Scheitern empfunden. Das erhöht den Druck und erschwert einen konstruktiven Umgang mit vielen herausfordernden Alltagssituationen.

Viele Mütter stellen hohe Anforderungen an sich selbst. Deutlich höhere, als Väter es tatsächlich von ihnen erwarten. Das zeigt die neue Studie „Familie und Erziehung 2025“ der Pronova BKK. Familienpsychologin Nina Grimm erklärt, wie es zu diesem Missverhältnis kommt, welche alten Prägungen es widerspiegelt und was es braucht, um ein partnerschaftliches Familienmodell zu leben.

Pronova BKK: Mütter haben höhere Ansprüche an sich selbst, als Väter es tatsächlich von ihnen erwarten. Was bedeutet diese Diskrepanz und wie können Mütter lernen, mehr Verantwortung abzugeben?

Nina Grimm: Die Erwartungen der Mütter an die Beziehung zu ihrem Kind sind nur sehr bedingt davon geprägt, was der Vater erwartet. Vielmehr spiegeln sie überhöhte bis verzerrte Ansprüche wider, die Mütter an sich selbst stellen. Diese sind meist tief in der Persönlichkeitsstruktur verankert und basieren auf verinnerlichten Glaubensätzen wie „Ich darf keine Fehler machen“ oder „Ich muss perfekt sein“, die aus der eigenen Erziehung und frühen Sozialisation resultieren. Gesellschaftliche Rollenbilder und implizite Erwartungen wirken zusätzlich verstärkend.

Pronova BKK: Was hilft, diese Muster zu durchbrechen?

Grimm: Zunächst einmal ist es wichtig, sich die dahinterliegenden Ängste bewusst zu machen. Was hindert mich daran, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen und Aufgaben abzugeben? Bei der einen Person ist es das Bedürfnis nach Kontrolle, da sie ihren Selbstwert stark aus der perfekten Erziehung zieht. Bei der anderen steckt vielleicht die Sorge dahinter, dass das Kind Schaden nehmen könnte. Oft verbirgt sich dahinter ein biografischer Schmerz, selbst zu kurz gekommen zu sein, verbunden mit der Absicht, diesen Fehler bei dem eigenen Kind nicht wiederholen zu wollen. Das Problem dabei ist: die an und für sich gute Intention basiert auf einem alten Schmerz. Das macht den Alltag und den Umgang damit für so viele Mütter unnötig schwer.

Pronova BKK: Was raten Sie?

Grimm: Diese Ängste lassen sich nicht einfach wegargumentieren. Es braucht individuelle Strategien und die Bereitschaft, sich mit der eigenen Biografie auseinanderzusetzen. Wer es schafft, die eigenen Antreiber zu erkennen und zu relativieren, kann selbstbewusster handeln und Verantwortung teilen.

Pronova BKK: Und was können Väter konkret tun, um diesen Prozess zu unterstützen?

Grimm: Ganz simpel. Lasst euch beeinflussen! Anerkennt die Tatsache, dass eure Partnerin mitunter geübter ist und Dinge berücksichtigt, die euch gar nicht bewusst sind. Nehmt das weder als persönlichen Angriff noch als implizite Information, dass sie euch nichts zutraut und ihr es eh nicht recht machen könnt. Schiebt diesen emotionalen Film beiseite und hört ihr zu! Das bedeutet nicht, dass ihr euren eigenen Stil aufgeben müsst. Es geht um ein Zusammenspiel. Sich offen zeigen für Hinweise, aber gleichzeitig auch den eigenen Weg finden dürfen. Diese Balance ist entscheidend.

Pronova BKK: Viele Väter formulieren hohe Ansprüche an ihre Rolle. Sie wünschen sich emotionale Nähe, Präsenz und Verantwortung. In der Umsetzung sieht es dann aber oft anders aus. Woran liegt das?

Grimm: Viele Väter wissen, dass diese Werte gesellschaftlich anerkannt sind, und sie wollen gute Väter sein. Im Alltag handeln sie meist pragmatisch, rational und zielführend. Sie konzentrieren sich auf die wirklich notwendigen Dinge und achten dabei weniger auf emotionale und soziale Details. Wenn das Klettergerüst aufgebaut ist, betrachten sie ihre Aufgabe als erfüllt und widmen sich dann den Fußballergebnissen auf dem Handy. Dass die Begleitung des Kindes auf dem Klettergerüst ein weiterer Teil des Jobs ist, rückt dann für viele in den Hintergrund. Hinzu kommt, dass es Männern oft leichter fällt, sich selbst und den eigenen Weg ohne schlechtes Gewissen zu priorisieren.

Pronova BKK: Und was ist mit den Müttern. Wie setzen sie die Werte im Alltag um?

Grimm: In diesem Beispiel würde für viele Mütter Verantwortung nicht mit dem Aufbau des Klettergerüsts beginnen, sondern mit der achtsamen Begleitung des Spiels. Präsent sein, dem Kind zuschauen und es emotional auffangen. Sie leben Nähe nicht über das Ergebnis, sondern über den Austausch. Genau darin liegt der Unterschied. Beide Seiten wollen dasselbe. Für ihr Kind da sein. Doch was das konkret bedeutet, interpretieren sie unterschiedlich. Daraus entstehen im Alltag Missverständnisse und ein gefühlter Gap zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Dabei geht es oft weniger um mangelnden Willen als um verschiedene Perspektiven auf eine Situation.

Pronova BKK: Studien zeigen auch, dass Väter die Leistungen ihrer Partnerinnen im Alltag seltener wahrnehmen. Warum ist das so?

Grimm: Oft fehlt tatsächlich schlicht die Erfahrung. Viele wissen nicht, was es bedeutet, einen Familienalltag zu managen, Kinder zu versorgen und sie emotional zu begleiten. Genau diese emotionale und mentale Arbeit ist unsichtbar. Es ist schwer zu vermitteln, was es heißt, 24/7 präsent zu sein, nicht einfach auf die Toilette gehen zu können oder wie sehr simple Aufgaben wie Nudeln kochen durch 17 Unterbrechungen erschwert werden. Die sogenannte „Care-Taker-Belastung“ ist nur für diejenigen nachvollziehbar, die sie selbst durchlebt haben. Und das nicht nur für ein paar Stunden am Wochenende, sondern Tag und Nacht über mehrere Monate hinweg. Hinzu kommt, dass Männer und Frauen unterschiedlich mit emotionalem Stress umgehen.

Pronova BKK: Bitte geben Sie ein Beispiel.

Grimm: Männer suchen bei Stress oft nach praktischen Lösungen. Wenn das Baby weint, während die Nudeln kochen, lautet die Antwort häufig: „Dann lass es doch einfach kurz weinen.“ Frauen sind in ihrer Problemlösung dagegen sozial und emotional orientiert. Es soll allen gut gehen und jede*r soll gesehen werden. Das bringt andere, gerade im Familienalltag sehr viel facettenreichere Aufgaben und Perspektiven mit sich, die Männer häufig weniger berücksichtigen. Das heißt aber nicht, dass Männer dieser Aspekte nicht wertschätzen können. Hierfür braucht es ein offenes Gespräch, in dem beide Seiten einander wirklich zuhören, ohne gleich zu bewerten.

Pronova BKK: In der Studie fällt auf, dass beim Rollenbild überraschend große Einigkeit herrscht. Viele Eltern sehen die Mutter für die emotionale Begleitung und den Vater für finanzielle Sicherheit zuständig. Woran liegt das?

Grimm: Ein Grund ist sicher die frühe Bindung zwischen Mutter und Kind durch die Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Das ist sicherlich einer der begünstigenden Faktoren für das klassische Rollenbild, das viele Kleinfamilien mehr oder weniger bewusst für sich wählen. Aber auch strukturelle Aspekte spielen eine Rolle. Mütter steigen oft automatisch aus dem Beruf aus, verdienen oft weniger. Teils aufgrund der Berufswahl, teils wegen des Gender Pay Gaps. So entscheiden sich viele Kleinfamilien einfach aus finanziellen Gründen für die klassische Rollenverteilung. Nicht zuletzt auch aus pragmatisch-emotionalen Gründen, da eine Frau nach einer Geburt ja auch tatsächlich körperlich und emotional schutzbedürftig ist. Hier können Männer mit ihren Kompetenzen einfach gut glänzen und auf der pragmatischen Ebene ihre Familie versorgen.

Viele Eltern wollen alles richtig machen und bemühen sich, liebevoll und unterstützend zu erziehen. Dabei geraten sie häufig in eine Gemengelage zwischen Fürsorge und Überbehütung. Familienpsychologin Nina Grimm spricht im Interview über verbreitete Denkfehler moderner Erziehung, die Bedeutung von Frustrationserfahrungen und darüber, warum Kinder vor allem eines brauchen: klare Grenzen und Eltern, die Emotionen aushalten und einfühlsam begleiten.

Pronova BKK: 41 % der Eltern beschreiben ihren Erziehungsstil als besonders wertschätzend und unterstützend. Wo verläuft die Grenze zur Überbehütung?

Nina Grimm: Aus psychotherapeutischer Sicht wird es problematisch, wenn Eltern ständig unter innerem Strom stehen, weil sie ihr Kind vor negativen, schmerzhaften oder frustrierenden Erfahrungen bewahren wollen. Nicht primär, um das Kind zu schützen, sondern um eigene Unsicherheiten und Ängste zu regulieren.

Pronova BKK: Was sind typische Beispiele dafür?

Grimm: Etwa, das Kind nicht bis ganz oben aufs Klettergerüst zu lassen – aus Angst, es könnte sich wehtun. Oder ihm nicht zuzutrauen, sich die Schuhe selbst zuzubinden, weil man überzeugt ist, dass es das noch nicht kann. Auch: die Trinkflasche lieber schnell selbst aufmachen, damit es nicht frustriert ist. Oder: Wutanfälle vermeiden, weil man sich nicht zutraut, das Kind in solchen Momenten zu begleiten. Doch genau das brauchen Kinder. Die Möglichkeit, buchstäblich auf die Nase zu fallen, sich auszuprobieren, zu scheitern und wieder aufzustehen. Nur so lernen sie, nur so wachsen sie. Wenn wir ihnen das aus unserem eigenen Sicherheitsbedürfnis heraus vorenthalten, nehmen wir ihnen wichtige Entwicklungserfahrungen.

Pronova BKK: Können Eltern auch zu viel loben?

Grimm: Ja, zumindest dann, wenn Lob inflationär erfolgt. Wenn ein Kind ein Bild malt, dann zunächst aus Freude am Prozess. Es ist intrinsisch motiviert. Zeigt es das Bild den Eltern, sagt die Mama: „Wow, toll gemalt!“ Und das Kind bekommt einen kleinen Dopamin-Kick. Fehlt es aber an anderer Stelle an ungeteilter Aufmerksamkeit und Zuwendung, wird das Lob zum Ersatz und das Kind malt irgendwann nicht mehr um des Malens willen, sondern aus dem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Pronova BKK: Was sieht die Alternative aus?

Grimm: Eher beschreibend reagieren. Sich Zeit nehmen, das Bild gemeinsam anschauen, sagen: „Du hast zum 1. Mal verschiedene Farben benutzt. Das sieht hübsch aus.“ Eltern dürfen sich natürlich auch trotzdem authentisch und von Herzen freuen. Aber es sollte eben wirklich von Herzen kommen und nicht automatisiert oder konditioniert sein.

Pronova BKK: Viele Eltern wollen „die beste Freundin“ oder „der beste Freund“ ihres Kindes sein. Wie wirkt sich das auf die emotionale Entwicklung aus?

Grimm: Dahinter steckt die positive Absicht, die Beziehung in den Mittelpunkt zu stellen. Konflikte auf Augenhöhe zu lösen und eine echte Bindung aufzubauen und zu erhalten. Das ist ja auch erst mal wichtig und wirkt sich positiv auf die Entwicklung aus. Aber die Absicht „bester Freund“ oder „beste Freundin“ zu sein, hat für mich aus familienpsychologischer Sicht einen schalen Beigeschmack namens Konfliktvermeidung. Dahinter steckt oft der überhöhte Anspruch, dass alles immer im Konsens und in lieblicher Tonlage mit einem Lächeln auf den Lippen geschehen muss. Das ist ein überhöhter Anspruch.

Pronova BKK: Warum?

Grimm: Es gibt Momente, in denen wir als Eltern Entscheidungen treffen müssen, die dem Kind nicht gefallen. Z. B., wenn wir einer 9-jährigen gegenüber klar vertreten müssen, dass sie noch kein Smartphone bekommt – auch wenn sie deshalb richtig wütend wird. Als Eltern halten wir diese Wut aus und begleiten sie. Weil wir einschätzen können, dass ein Smartphone ihrer Gehirnentwicklung gerade schadet und sie langfristig davon profitieren wird, wenn sie noch 2 Jahre damit wartet. Als beste Freundin hingegen würden wir womöglich mit dem Kind gemeinsam über die „ätzenden Alten“ schimpfen. Es gehört zur Eltern-Job-Beschreibung dazu, dass wir manchmal Dinge tun und sagen müssen, auch wenn sie unseren Kindern nicht gefallen, weil wir manche Dinge einfach tatsächlich noch besser entscheiden können und meines Erachtens auch müssen. Eltern sind Gefährten. Aber keine beste Freundin oder bester Freund.

Pronova BKK: Rund 1/5 der Eltern versucht, dem Kind möglichst alle Wünsche zu erfüllen. Warum kann das problematisch sein?

Grimm: Die bedürfnis- und bindungsorientierte Erziehung trifft in der alltäglichen Praxis auf die Überzeugung der Eltern, dass das Familienleben ein Wunschkonzert ist. Vor allem Mütter reißen sich ein Bein aus, um die Bedürfnisse der Kinder bedingungslos zu erfüllen. Dahinter steckt oft eine gewisse Unsicherheit oder die Angst vor dem nächsten Wutanfall: „Was, wenn ich es nicht schaffe?“ Also nehmen sie sich selbst zurück und opfern sich auf.

Pronova BKK: Wo sind die Grenzen?

Grimm: Natürlich ist es richtig, bei einem Säugling sofort zu reagieren – z. B., wenn das Baby weint, weil es Hunger hat. Aber ab dem Kleinkindalter gelten andere Regeln. Wir dürfen unseren Kindern etwas zumuten. Frustration und Grenzen sind wichtige emotionale Erfahrungen, für eine gesunde Entwicklung. Das bedeutet nicht, dass wir das Kind alleine lassen. Es geht vielmehr darum, auch diese Erfahrungen zuzulassen und sie liebevoll zu begleiten, statt sie permanent zu vermeiden.

Pronova BKK: Haben Sie ein Beispiel?

Grimm: Ich erinnere mich an Mamas in meiner damaligen bedürfnisorientierten „Bubble“, die regelmäßig Verabredungen mit dem Satz absagten: „Ich würde euch so gerne alle sehen, aber Mathilda will heute nicht raus.“ – weinender Smiley. Solche Entscheidungen laden zu viel Verantwortung auf kleine Schultern. Die tatsächlich als Last empfunden werden kann – und sich nicht selten Ausdruck in aggressivem Verhalten ausdrückt. Es gibt einen wichtigen Unterschied, um die Balance zwischen Bedürfnisorientierung und Grenzen halten zu können: Kinder sind gleichwertig. Aber nicht gleichberechtigt.

Pronova BKK: Können Sie das erläutern?

Grimm: Kinder haben noch nicht die kognitiven Voraussetzungen, um alle Konsequenzen ihres Handelns zu überblicken. Sie brauchen deshalb unsere Führung und unsere Grenzen. Das heißt nicht, dass wir autoritär entwertend zensieren müssen. Sondern, dass wir ihnen vielmehr die Möglichkeit geben, in einem emotional sicheren und wertschätzenden Rahmen, wichtige Erfahrungen zu machen. Und nicht zuletzt auch die Möglichkeit zu bekommen, wichtige soziale Kompetenzen am Modell zu lernen: Wie setze ich Grenzen, ohne zu verletzen? Wie drücke ich aus, was ich möchte? Wie argumentiere ich für meinen Standpunkt? Und wie finden wir Kompromisse? All diese Lernerfahrungen sollten wir Kindern nicht vorenthalten. Grenzen sind ein emotionales Grundbedürfnis.

Pronova BKK: 84 % der Väter und 77 % der Mütter sagen, ihrer Vorbildfunktion immer gerecht zu werden. Wie erklären Sie sich diese hohen Werte?

Grimm: Die hohen Werte überraschen mich. Denn das Verhalten der Eltern weicht oft stark von dem ab, was wir unseren Kindern predigen: Wir knallen Türen, essen die ganze Chipstüte auf und schalten Netflix selten nach der 1. Serie ab. Das zuzugeben ist unangenehm. Also blendet unser System es lieber aus. Das könnte ein blinder Fleck sein, um den eigenen Selbstwert zu schützen.

Pronova BKK: Was könnte helfen?

Grimm: Vielleicht beziehen sich Eltern mit dieser Aussage eher auf ihr Lebensmodell: sozial integriert, beruflich erfüllt, zufrieden in der Partnerschaft. Wenn sie das so empfinden – wunderbar. Denn selbstsichere Eltern, die mit sich und ihrem Leben zufrieden sind, sind gute Prädiktoren für glückliche Kinder.

Pronova BKK: Fast alle Eltern achten auf gutes Benehmen ihrer Kinder. Aber 4 von 10 finden, dass andere Kinder schlecht erzogen sind. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?

Grimm: 2 Faktoren spielen hier eine Rolle: der soziale Vergleich und die Negativitätsverzerrung unseres Gehirns. Menschen sind soziale Wesen, und wir nehmen uns immer im Kontext unserer Peers wahr. Wenn ich also Mutter bin, dann fallen mir automatisch die anderen Mütter und ihr Verhalten auf. Das heißt, auf dem Spielplatz achte ich als Mutter aus rein neuropsychologischen Gründen immer auf das Kind, das laut ist, schreit oder sich danebenbenimmt. Es bleibt uns eher im Gedächtnis.

Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass es tatsächlich mehr unerzogene Kinder gibt. Sondern lediglich, dass sie uns mehr auffallen und besser in Erinnerung bleiben. Wahrscheinlich eher negativ. Und daraus formen wir dann unsere Werte: „So soll mein Kind nicht sein“. Und zack – steht es ganz oben auf der Liste des „guten Benehmens“.

Älterer Mann und 2 Kinder lachen glücklich zusammen

Woche der Familien­gesundheit

Eine Woche lang drehte sich bei uns alles um die Familie! Es gab spannende Vorträge, Impulse und hilfreiche Praxistipps für ein Leben zwischen Beruf und Familie. Alle Inhalte können jederzeit kostenfrei und ganz einfach online abgerufen werden.

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Familienleben meistern

Welche Rolle spielen Väter in der Erziehung, wie teilt man die Care-Arbeit in der Familie gerecht auf und wie überzeugt man die Kinder von einer abwechslungsreichen und gesunden Ernährung? Wir haben Tipps und Ideen:

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Gestresst?

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Familienstudie 2025

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